Schulen | Dario Colognas Ex-Schule droht Schliessung
Hochalpines Institut Ftan steht vor dem Aus

Das Hochalpine Institut Ftan (HIF) im Engadin war von 2004 bis 2015 auch eine Swiss Olympic Sport School.
Foto: Keystone
Das Hochalpine Institut Ftan (HIF) im Unterengadin muss wohl schon bald seine Tore schliessen. Wegen Schülerschwunds und finanzieller Engpässe droht der traditionellen Institution nach über zweihundert Jahren das Aus.
Das HIF will voraussichtlich bis Ende August eine ausserordentliche Generalversammlung einberufen, wie die Schule am Dienstag mitteilte. Einziges Traktandum: die Einstellung des Schulbetriebes. Sollte bis dahin keine Lösung auftauchen, sei die Weiterführung der Schule unmöglich.
Das Institut war am 1. Oktober 1793 von Rosius à Porta gegründet worden. Es war als Mittelschule zwar regional verwurzelt, bekannt wurde aber vor allem das international geprägte Internat.
Vor über zwanzig Jahren feierte das HIF noch sein 200-Jahr-Jubiläum. Zu diesem Anlass wurde auch eine Sportklasse für Ski- und Snowboardtalente eingeführt. 2004 zeichnete Swiss Olympic das Institut mit dem Qualitätslabel "Swiss Olympic Sport School" aus. Zu deren Absolventen gehört unter anderem Dreifach-Olympiasieger Dario Cologna.
Gemeinden können nicht bezahlen
Die Aberkennung dieses Labels durch Swiss Olympic Ende Juni habe die Lage noch zusätzlich erschwert, hiess es in der Mitteilung weiter. Ausschlaggebend für die Krise seien jedoch vor allem der starke Rückgang der Schülerzahlen aus dem Unterengadin und die "tiefe Belegung des Internats" gewesen.
Ausserdem hätten die Gemeinden in der Region klar zum Ausdruck gebracht, dass es ihnen nicht möglich sei, die Schule während der nächsten Jahre zu finanzieren.
Die Schülerinnen und Schüler sollen nun in den umliegenden Mittelschulen untergebracht werden, damit "alle ohne Zeitverlust ihre Ausbildung fortsetzen können". Auch für das Personal suche das HIF nach Lösungen. Allerdings seien "die liquiden Mittel derart knapp, dass kein Sozialplan möglich ist".
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Kommentare
Ein ehemaliger Lehrer - ↑10↓6
Traurig, traurig: In der kleinen Schweiz schrumpft der Platz für Kleine und Rand-ständige. Insbesondere SWISS OLYMPIC argumentierte alleine quantitativ mit "zu wenig Sportschüler" aber dass diese wenigen im Verhältnis enorm viele Medaillen an den letzten Olympischen Spielen holten, scheint Swiss Olympic und die ganze Schweiz nicht mit zu kriegen...
Auch der Bund mit seinen Vorschriften im Rahmenlehrplan bezüglich der bilingualen Matura schneidet die Kleinen und Rand-ständigen, insbesondere den romanischen Sprachraum. Obwohl alle stolz auf ihre vierte Landessprache sind.
Aber ja wieso nicht Asylanten?
Für die Schafe und Kühe der SVP ist im Engadin gut gesorgt und auch den Asylanten der SP geht es in der Schweiz gut... und wer kümmert sich um die talentierte Jugend einer abgelegenen Bergregion? Um die romanische Kultur und Tradition? Damit ist die romanische Matura bald nur noch in einem nicht romanischen Sprachraum: Chur möglich... eine Schande für den Kanton Chur (oder hiess er doch Graubünden?) und die ganze Schweiz (oder sollte sich die Schweiz nicht besser Zürich-Genf nennen).
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Simonetta JM - ↑1↓1
Da könnte jemand das Paillon,gut in Gebrauch haben...die Migrationspolitik vom Bundesrat,das Haus könnte Asylanten aufnehmen?
Simonetta JM
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