Wettbewerb | Initiative gegen Hochpreisinsel Schweiz
Initiative nimmt Hochpreisinsel Schweiz ins Visier

Mit einer Initiative will eine breite politische Allianz gegen die Hochpreisinsel Schweiz vorgehen. Deutlich teurer als im Ausland sind in der Schweiz etwa Körperpflegeprodukte. (Symbolbild)
Foto: Keystone
Eine breite politische Allianz sagt der Hochpreisinsel Schweiz den Kampf an. Um gegen überhöhte Preise von Importprodukten vorzugehen, hat sie am Dienstag die "Fair-Preis-Initiative" lanciert. Damit sollen schädliche Auswirkungen von Kartellen verhindert werden.
Der Bund soll dafür sorgen, dass Schweizer Konsumenten und Unternehmen Waren von ausländischen Anbietern diskriminierungsfrei beschaffen können, wie es im Initiativtext heisst. Gleichzeitig sollen Wettbewerbsbeschränkungen verhindert werden, die auf einseitiges Verhalten von marktmächtigen Unternehmen zurückzuführen sind.
Ins Visier nehmen die Initianten aber auch "relativ marktmächtige" Firmen. Das sind Unternehmen, die den Markt zwar nicht gerade dominieren, zu welchen es für einen oder mehrere Abnehmer aber kaum eine Alternative gibt.
Die Bundeskanzlei hat den Text der Initiative "Stop der Hochpreisinsel - für faire Preise (Fair-Preis-Initiative)" vorgeprüft und am Dienstag im Bundesblatt publiziert. Damit können die Initianten mit der Unterschriftensammlung beginnen. Die Frist läuft bis zum 20. März 2018.
Hinter dem Volksbegehren stehen die Stiftung für Konsumentenschutz, Gastrosuisse und der Wirtschaftsverband Swissmechanic, der 1400 KMU in der Maschinen-, Elektro- und Metallbranche vereint.
Im Initiativkomitee sitzen Politiker aus allen politischen Lagern. Dazu zählen SP-Ständerätin Anita Fetz (BS), CVP-Nationalrat Fabio Regazzi (TI), SVP-Ständerat Hannes Germann (SH) und alt FDP-Ständerat Hans Altherr (AR). Dabei ist auch der frühere Preisüberwacher Rudolf Strahm.
Artikel
Kommentare
Marcel - ↑4↓2
"diskriminierungsfrei beschaffen", null Problem. Ab nach Domo und den Wagen voll machen. Kenne niemanden hier, der das nicht macht.
antworten
Andre Josef - ↑6↓3
Doch es gibt Leute, die die Verantwortung dem eigenen Gewerbe und der Schweizer Wirtschaft gegenüber wahrnehmen und nicht nach Domo gehen: z.B. ich. Statt dessen kenne ich die Nationalhymne nicht...
Beobachter - ↑5↓2
Die Schweiz ist keine Hochpreisinsel, das Problem liegt an den Gewinnmarche die jeder haben muss; 20% reichen nicht mehr, es müssen 50% bis 200% sein. Die Konzern wie Banken , Versicherungen und Industrien zeigen es vor. Preis - Lohn Verhältnis in Deutschland stimmt, aber in der Schweiz leider nicht.
antworten
christian - ↑1↓0
lieber bernd,
diese zahlen beziehen sich auf deutsche die arbeiten/gearbeitet haben und nicht auf flüchtlinge. (zahlen aus einem zeit online artikel vom 23. februar) die flüchtlinge zu versorgen kostet den deutschen steuerzahler ca. 10 milliarden im jahr was nichts ist im vergleich zu den 100 milliarden potenzieller steuereinahmen pro jahr die am staat vorbeigeschmuggelt werden durch offshore gesellschafen und andere steuertricks von grossen konzernen und superreichen.
Bernd - ↑2↓1
Lieber Christian,
ein Land, das über 1 Millionen Flüchtlinge aus der ganzen Welt aufnimmt wird in der Armutsstatistik immer hinter einem Land liegen, dass glaubt, die Not der Erde hat mit ihnen doch nichts zu tun.
christian - ↑1↓4
ob das in deutschland stimmt wage ich zu bezweifeln. ein land in dem es 1euro jobs gibt und die niederen löhne praktisch nicht steigen... in deutschland leben fast 15,6% (2016) der bevölkerung in armut in der schweiz nur 6.6% (2014). ich nehme nicht an, das die definition von armut so unterschiedlich ist.
Maria - ↑7↓2
Eine "Fair-Preis-Initiative" ist ein Versuch wert, bei dem es allerdings bleiben wird. Die Kartelle sind nicht zu knacken, ihre Macht ist zu teuer.
antworten
Alexius - ↑11↓4
Gute Idee. Die Firmen verdienen sich doch dumm und dämlich, wegen der total überrissenen Preise. Ich habe mir ein neues Auto in Deutschland für 45'000 Euro gekauft, hier hätte ich mindestens 70'000 hinlegen müssen, einfach abzocke.
antworten
Walliser - ↑3↓0
@EU-er Nachbar: :-) Du hast es kapiert! Wir werden abgezockt, vor allem von internationalen Grossfirmen welche einen "Schweiz-Bonus" auf die Preise draufschlagen! Deshalb finde ich die Initiative sehr gut! Ich hoffe sie bringt dann auch wirklich etwas... denn dann würden die Schweizer auch wieder in der Schweiz einkaufen! Zu fairen und nicht zu überrissenen Preisen. Der Gewinn wandert nämlich nicht in den Sack der Schweizer Angestellten, sondern zu den Aktionären der Grossfirmen... auch um as zu wissen brauch man kein Wirtschafts-Studium. In dem Sinne hoffen wir das die Initiative zustande kommt, angenommen wird und Konsumentenfreundlich umgesetzt wird.
EU-er Nachbar - ↑3↓3
Lieber Walliser,
das Einstiegsgehalt für einen Mitarbeiter bei Aldi in der Schweiz liegt bei 4100,- CHF.
Das Einstiegsgehalt für einen Mitarbeiter bei Aldi in Deutschland liegt bei 1850,- EUR.
Wie bitte soll die Toblerone etc. im Laden in beiden Ländern das gleiche kosten?
Um das zu verstehen, muss man doch nun wirklich kein Ökonomie-Studium haben.
Walliser - ↑7↓0
@Eschi: Ich habe dasselbe gemacht! 35'000 Fr. anstatt 52'000 Fr.! Die Autos laufen in Deutschland (nicht in der Schweiz) alle vom selben Band! Weshalb ein Auto welches in Deutschland produziert wurde in der Schweiz 17'000 Fr. mehr bezahlt werden muss leuchtet mir nicht ein... Schweizer Löhne hin oder her, produziert wird in Deutschland.
Es geht aber noch "besser"! Ricola, Toblerone und anderen Schweizer Produkte werden in Ausland häufig auch günstiger verkauft als in der Schweiz! Somit zieht das Argument mit den Schweizer Löhnen icht.
Eschi - ↑10↓3
Alexius: erhalten Sie einen Schweizer Lohn oder einen Deutschland-Lohn? Die Schweizer wollen CH-Löhne aber DE-Preise. In DE erhalten Lohnbezüger nur etwa halb so viel wie in der Schweiz. Habe ich "abzocke" gelesen?