Öffentlicher Verkehr | SwissPass bleibt umstritten

SBB sieht SwissPass nach einem Jahr trotz Kritik gut unterwegs

Verteidigt den SwissPass trotz heftiger Kritik der Kunden: Jeannine Pilloud, Leiterin Personenverkehr bei der SBB, an der Medinkonferenz.
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Verteidigt den SwissPass trotz heftiger Kritik der Kunden: Jeannine Pilloud, Leiterin Personenverkehr bei der SBB, an der Medinkonferenz.
Foto: Keystone

Die SBB-Verantwortliche für Personenverkehr, Jeannine Pilloud, zog am Freitag in Lausanne eine positive Bilanz nach einem Jahr SwissPass.
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Die SBB-Verantwortliche für Personenverkehr, Jeannine Pilloud, zog am Freitag in Lausanne eine positive Bilanz nach einem Jahr SwissPass.
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Quelle: SDA 26.08.16 0
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Der SwissPass ist nach einem Jahr gut unterwegs: Diese Bilanz zog die SBB am Freitag und kündigte erste Ausbauschritte mit den regionalen Tarifverbänden an. Die Kritik an der roten Karte ist aber keineswegs verstummt.

Heute seien 1,9 Millionen Kunden mit einem SwissPass unterwegs, sagte Jeannine Pilloud, Verantwortliche für den Personenverkehr bei der SBB, am Freitag vor den Medien in Lausanne. Rund 418'000 davon verfügten über ein Generalabonnement, 1,5 Millionen über ein Halbtax-Abo.

Bislang können Skipässe von 23 Skigebieten sowie Angebote von Mobility, Publibikes, Hotelcard, Europcar oder Ticketcorner auf die Karte geladen werden. Die SBB konnte zudem die ersten regionalen Tarifverbunde vorstellen, die sich dem SwissPass Ende Jahr anschliessen werden: Die Verbände Unireso aus Genf und Mobilis aus der Waadt.

Damit werden erstmals sogenannte "Modul-Abos" erhältlich sein. Ein Kunde kann künftig beispielsweise im Monatsabonnement den Stadtverkehr von Genf und Lausanne sowie das Strecken-Abo Genf-Lausanne auf den SwissPass laden. Für solche Mobilitätsbedürfnisse kauften bis jetzt viele Kunden das Generalabonnement.

Kritik zurückgewiesen

"Das GA ist das Topprodukt und nicht jeder braucht ein GA", sagte Jeannine Pilloud dazu. Grosse Verkehrsverbunde wie ZVV (Zürich) oder Passepartout der Kantone Luzern, Obwalden und Nidwalden sollen 2017 folgen.

Dennoch zieht die Gewerkschaft des Verkehrspersonals (SEV) nach einem Jahr SwissPass eine gemischte Bilanz. "Das Zugpersonal hat sich zwar daran gewöhnt, allerdings dauern die Kontrollen länger als früher", sagte Peter Moor-Trevisan, Kommunikationschef des SEV, am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.

Der SEV steht dem SwissPass aber nicht grundsätzlich negativ gegenüber. Allerdings hätten die SBB "ehrlicher kommunizieren müssen", wie Moor-Trevisan sagte. Man habe einen Quantensprung versprochen, für viele Kunden sei es aber eher ein Rückschritt.

Für den SEV ist klar, dass deshalb gut besetzte Züge auch in Zukunft nicht vollständig kontrolliert werden können. Das sieht die SBB anders: Voll besetzte Züge hätten bereits früher bei besonderen Fragen oder Problemen kaum vollständig kontrolliert werden können.

Halbtax, Velo-GA und Gleis 7

Mit dem SwissPass sei die SBB dank den effizienteren Lesegeräten vor allem bei E-Tickets eher schneller geworden, sagte Pilloud. Passagiere mit E-Tickets sollen künftig noch schneller kontrolliert werden, weil das Halbtax auch auf das Smartphone geladen werden kann und deshalb nicht mehr Handy und Karte vorgezeigt werden müssen.

Die ursprünglich für August angekündigte Neuerung soll voraussichtlich im November eingeführt werden. "Zeitnah" sollen auch das Velo-GA und das Gleis 7 aufgeschaltet werden, sagte Jeannine Pilloud.

Nicht vorgesehen sind für den SwissPass das Hunde-GA oder die Juniorkarte, da Hunde oder Kinder mit verschiedenen Personen unterwegs sein könnten. Deshalb sei es nicht sinnvoll, diese auf den SwissPass einer Person zu laden, hielt Pilloud fest.

Kritik an automatischer Verlängerung

Auch die Bilanz der Stiftung für Konsumentenschutz fällt nicht positiv aus. Grösster Kritikpunkt ist die automatische Verlängerung der SwissPass-Abonnements, sagte Geschäftsleiterin Sara Stalder am Freitag der Nachrichtenagentur sda.

Die SBB müssten ihren Kunden die freie Wahl lassen, ob sie eine automatische Verlängerung wollen oder nicht und das über sämtliche Verkaufskanäle und nicht bloss am Schalter.

Wer den Kündigungstermin für ein GA verpasst, muss es noch einen Monat länger bezahlen. Wer das Halbtax nicht rechtzeitig kündigt, müsste theoretisch ein weiteres Jahr zahlen. Die SBB zeigte sich in diesen vereinzelten Fällen aber kulant, wie Jeannine Pilloud festhielt.

Die Vorwürfe des Konsumentenschutzes wies die Chefin des Personenverkehrs grundsätzlich zurück. Rund 70 Prozent der Kunden würden bei der ersten nun erfolgenden Erneuerungwelle ihr Abonnement nahtlos erneuern.

Der Verkehrsclub der Schweiz (VCS) begrüsste in einer Medienmitteilung die Erweiterung des Angebots für den SwissPass. Die Ausbauschritte müssten jedoch rasch erfolgen. Die Nutzung des öffentlichen Verkehrs anstelle des Autos werde für die jüngere Generation damit attraktiver.

26. August 2016, 16:15
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