Polen | Goldrausch in Polen

Sagenumwobener "Nazi-Zug" voller Gold soll in Polen gefunden sein

Ob in dem Zug tatsächlich Gold ist, weiss bisher kein Mensch. (Symbolbild)
1/1

Ob in dem Zug tatsächlich Gold ist, weiss bisher kein Mensch. (Symbolbild)
Foto: Keystone

Quelle: SDA 31.08.15 0
Artikel teilen

An der hohen Böschung neben der Eisenbahnlinie von Breslau nach Walbrzych ist eine Stelle etwas eingesunken. "Dort ist es, dort war der Eingang zum Tunnel und dort ist der Zug versteckt!"

Andrzej Gaik bemüht sich gar nicht, seine Aufregung zu verbergen. Der einstige Schatzsucher und heutige Touristenführer war schon vor 15 Jahren auf der Suche nach dem sagenumwobenen "Nazi-Zug" voller Gold, der gegen Ende des Zweiten Weltkriegs in der Nähe von Walbrzych (Waldenburg) in Polen verschwunden sein soll. Jetzt soll der Zug tatsächlich gefunden sein.

Seit die polnischen Behörden den Fund eines gepanzerten Zuges aus der Nazi-Zeit offiziell bestätigt haben, pilgern zahllose Schatzsucher und Neugierige zu "Kilometer 65" an der Bahnstrecke Breslau-Walbrzych in Niederschlesien.

Er sei sich "zu 99 Prozent sicher", nachdem er den Zug auf Geo-Radarbildern gesehen habe, verkündete Polens Vize-Kulturminister Piotr Zuchowski. Allerdings ist der geheimnisvolle Zug, dessen Fracht bisher niemand kennt, in einem Tunnel unter der Erde verschüttet und noch nicht ausgegraben worden.

Egal, was in dem Zug ist, die Gegend - und insbesondere das stattliche Schloss Fürstenstein - profitieren derzeit gewaltig von den internationalen Schlagzeilen. Es sei "wie ein Loch-Ness-Effekt", sagt der Vorsitzende der Schlossgesellschaft, Krzysztof Urbanski. "Niemand hat das Monster gesehen, aber es zieht die Leute an." Als guter Geschäftsführer vermarktet er den Goldrausch schon einmal: Ab nächster Woche können Touristen dort "Goldzug"-T-Shirts kaufen.

Herzen von Schatzsuchern schlagen höher

Ob in dem Zug tatsächlich Gold ist, weiss bisher kein Mensch. Es gibt aber ein paar Hinweise, die aufhorchen und die Herzen von Schatzsuchern höher schlagen lassen. Vize-Kulturminister Zuchowski, der zugleich oberster Denkmalkonservator Polens ist, geht wegen der Panzerung des Zuges davon aus, "dass es in seinem Inneren Objekte von Wert geben kann". Das könnten "Kostbarkeiten, Kunstwerke, Archive" sein.

Auch Geschichtsexpertin Joanna Lamparska, die mehrere Bücher über die historischen Geheimnisse Niederschlesiens geschrieben hat, schliesst eine wertvolle Fracht nicht aus. Die beiden Entdecker des über hundert Meter langen Zuges - ein Deutscher und ein Pole - hätten den Behörden mitgeteilt, die Fracht umfasse "Edelmetalle, Wertgegenstände und Industriematerialien".

CNN hat Besuch angekündigt

Weil die Behörden und die Entdecker den genauen Fundort geheim halten, machen sich manche nun auf eigene Faust auf die Suche. Nicht nur Schatzsucher strömen in die Gegend südwestlich von Breslau, auch Fernsehteams und Zeitungsjournalisten reisen an. "Hätte ich mir je träumen lassen, CNN bei uns zu empfangen? Sie kommen nächste Woche", freut sich Urbanski in Schloss Fürstenstein (polnisch Ksiaz).

Unter dem Schloss liegt ein Netz unterirdischer Tunnel, die einst Hitler und seinen Helfern als Unterschlupf dienen sollten. In der ganzen Gegend hatten die Nazis unter dem Codenamen "Riese" zudem unterirdische Stollen bauen lassen, in denen Waffen hergestellt werden sollten.

Der langjährige Schatzsucher Gaik ist sich sicher, dass es eine geheime Weiche der Nazis an der Bahnstrecke Breslau-Walbrzych gab, durch die Züge in das Tunnelsystem geleitet werden konnten. Er zeigt auf die hohe Böschung neben dem Gleis: "Es gibt eine grosse in der Böschung versteckte Spalte im Fels. Sie ist voller verschiedener Steine - bestimmt von den Deutschen herangeschafft, um den Eingang zum Tunnel zu verbergen." Tatsächlich ist dort die Vegetation auf etwa 15 Metern Breite auffällig anders.

Die meisten Neugierigen an der Stelle machen Spässe über die "Goldbarren", die dort liegen sollen. Ein in der Nähe lebendes junges Paar aber ist ernstlich besorgt: Sollte der Zug vermint sein, wie polnische Behörden gewarnt haben, dann fürchten sie im Falle einer Explosion um ihr Haus.

31. August 2015, 11:34
Artikel teilen

Artikel

Kommentare

Noch kein Kommentar

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login
Corona Infoseite

Wallis: Abgesagt oder verschoben wegen Corona

Veranstaltungen

  • Hier ansehen.
  • Newsticker
  • Meistgelesen
  • 20:00 Ab morgen ein neues News-Portal für das Oberwallis
  • 19:45 Polizei löst Party auf
  • 17:00 Eine Region – ein News-Portal
  • 16:21 Update: Flächenbrand in Törbel verläuft glimpflich
  • 12:47 Staubtrockene erste Aprilhälfte
  • 09:58 Türkischer Präsident Erdogan lehnt Rücktritt seines Innenministers ab
  1. Kämpfen auf hohem Niveau
  2. «Ich wurde fünf Stunden lang brutal vergewaltigt»
  3. Fotografen zelten fürs perfekte Bild illegal am Stellisee
  4. Update: Flächenbrand in Törbel verläuft glimpflich
  5. Ab morgen ein neues News-Portal für das Oberwallis
  6. Staubtrockene erste Aprilhälfte
Aktuelle Verkehrsmeldungen

Kolumne | Diese Woche zum Thema:

Offene Fragen zur Corona-Pandemie

Peter Bodenmann und Oskar Freysinger schreiben bis auf weiteres im Walliser Bote.

RZ | Der ehemalige SP-Schweiz-Präsident und Hotelier Peter Bodenmann und Alt-Staatsrat und [...]

Oberwalliser Baby-Galerie

Mateo Ewald SteinerValea ImfeldTena Matijevic
zur Baby-Galerie
Anmeldung - WB Newsletter

Walliser Bote - Newsletter

    Täglich informiert mit dem WB-Newsletter!
  • Jetzt registrieren unter: www.1815.ch/newsletter

1815.märt - Jetzt inserieren

Hier können Sie Ihre Inserate direkt, günstig und flexibel im Walliser Bote und der Rhone Zeitung aufgeben.

Logo WalliserBote
  • Walliser Bote - Stellen
  • Walliser Bote - Immobilien
  • Walliser Bote - 5 Liber
  • Walliser Bote - Fahrzeuge
  • Walliser Bote - Diverses
  • Walliser Bote - Erotik
Logo Rhonezeitung
  • Rhone Zeitung - Inserate
  • Rhone Zeitung - 5 Liber
  • Rhone Zeitung - Baby Galerie - Kostenlos

Publikationen 2020

  • WB Publikationen 2020 [PDF]
  • RZ Publikationen 2020 [PDF]
Tweets von @1815_online
Rotten Verlag News

Kultur Wallis

    mehr

    Kursangebote

    Fehler beim laden der XML Datei

    mehr

    Das Walliser Erlebnismagazin

    Bergluft

    • Bergluft Nr. 30 [PDF]
    • Bergluft Nr. 29 [PDF]
    • Bergluft Nr. 28 [PDF]
    • Bergluft Nr. 27 [PDF]
    • Bergluft Nr. 26 [PDF]
    • Bergluft Nr. 25 [PDF]
    • Bergluft Nr. 24 [PDF]
    • Bergluft Nr. 23 [PDF]
    Sagenumwobener "Nazi-Zug" voller Gold soll in Polen gefunden sein | 1815.ch
    • Login
    • ePaper
    • Babies
    • Umfragen
    • Videos
    • Bilder
    • Wetter
    • Suchen
    • 1815 Märt
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Impressum
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    Mengis Gruppe: Pomona Media AG
    Rotten Verlags AG
    Alpmedia AG
    1815.ch
    Wetter-Cam
    : °/°
    • Login
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    • Babies
    • Umfragen
    • Bilder
    • Videos
    • Sie sind hier:
    • Home
    • News
    • Vermischtes
    • News
    • Sagenumwobener "Nazi-Zug" voller Gold soll in Polen gefunden sein

    Sitemap

    Impressum

    NEWS

    • Wallis
    • Schweiz
    • Ausland
    • Sport

    ABONNEMENTS

    • Aboservice
    • Alle Aboangebote
    • Probeabo
    • Ferienumleitung
    • Adresse ändern

    VERLAG & SERVICES

    • Regio Info
    • RSS
    • Werbung
    • Tarifdoku: WB, RZ, 1815

    MENGIS GRUPPE

    Pomonastrasse 12
    3930 Visp
    Tel. +41 (0)27 948 30 30
    Fax. +41 (0)27 948 30 31
    • Kontakt

     

    • Mengis Druck und Verlag AG
    • Rotten Verlags AG
    • Alpmedia AG

    © 2025 Mengis Druck und Verlag AG - Alle Rechte vorbehalten | Kontakt | Impressum | Datenschutzerklärung | AGB Abo | AGB Werbung | AGB 1815.club | AGB Rotten Verlags AG

    Website by update AG, Zürich