Tiere | Islandponys müssten "Englandponys" heissen

Islandponys stammen wahrscheinlich aus England

Durch ihre zusätzlichen Gangarten wie Tölt (im Bild) und Pass sind Islandpferde besonders geeignet für lange Ritte durch unwegsames Gelände.
1/1

Durch ihre zusätzlichen Gangarten wie Tölt (im Bild) und Pass sind Islandpferde besonders geeignet für lange Ritte durch unwegsames Gelände.
Foto: dagur brynjólfsson / flickr cc by-sa 2.0

Quelle: SDA 08.08.16 0
Artikel teilen

Gangpferde, die ihren Reitern mehr als Schritt, Trab und Galopp bieten, stammen wahrscheinlich weder aus Island noch aus Skandinavien. Eine Gen-Analyse verrät, dass wohl die Wikinger die Vorfahren heutiger Islandponys von England nach Island gebracht haben.

Der Ursprung von Gangpferden wie Islandponys liegt Forschern zufolge im mittelalterlichen England. Gangpferde bieten ihren Reitern mehr als Schritt, Trab und Galopp. So können Islandponys auch im Tölt und Pass gehen.

"Sie haben eine Mutation im Gehirn, die dazu führt, dass sie ihre Beine anders bewegen", sagte Arne Ludwig vom Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW). Unter seiner Leitung hatte ein Forscherteam Gene von Pferden aus vergangenen Jahrtausenden analysiert.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass Wikinger die Gangpferde von England mitnahmen, nachdem sie im 9. Jahrhundert das Gebiet des heutigen Yorkshire unterworfen hatten. Auf diese Weise seien die Tiere vermutlich nach Island gelangt, schreiben die Forscher im Fachmagazin "Current Biology". Bislang wurde vermutet, dass Wikinger die Pferde aus Skandinavien nach Island brachten.

Bequem wie ein Sofa

Ein Islandpferd sei so bequem wie ein Sofa, schwärmen Reiter. Denn durch ihren vierten oder fünften Gang - Tölt und Pass - lässt es sich auf einem trainierten Tier komfortabel ohne grosses Geruckel im Sattel sitzen. Schon länger ist bekannt, dass eine Gen-Mutation (im sogenannten DMRT3-Gen) die Tiere zu mehr als drei Schrittfolgen befähigt.

Um der Verbreitungsgeschichte der Gangpferde auf die Spur zu kommen, analysierten die Wissenschaftler die Mutation nun im Erbgut von 90 Pferden von der Kupferzeit (6000 v. Chr.) bis zum Mittelalter (11. Jahrhundert).

Fündig wurden sie in Proben zweier englischer Pferde aus der Zeit um 850 nach Christus und - wesentlich häufiger - in Islandpferden aus dem 9. bis 11. Jahrhundert. Im Gegensatz dazu wies kein Pferd aus Kontinentaleuropa, einschliesslich Skandinavien, oder Asien aus dem gleichen Zeitraum die Gen-Mutation für die alternativen Gangarten auf.

Mitgebracht und gezielt gezüchtet

In Island gebe es Pferde seit etwa 870 nach Christus, berichten die Wissenschaftler. Es sei unwahrscheinlich, dass sich die englischen und isländischen Gangpferde-Populationen in so kurzer Zeit unabhängig voneinander entwickelten, sagte Ludwig. Wesentlich plausibler sei es, dass einige der ersten Pferde, die nach Island kamen, die Mutation für alternative Gangarten bereits besassen.

Die Wikinger hätten diesen Wert erkannt und Gangpferde in Island gezielt gezüchtet. Wahrscheinlich waren die Tiere für lange Ritte in unwegsamem Gelände besonders gut geeignet. "Damit legten die Wikinger den Grundstein für die weltweite Verbreitung der Islandpferde", ergänzt Ludwig.

08. August 2016, 18:00
Artikel teilen

Artikel

Kommentare

Noch kein Kommentar

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login
Corona Infoseite

Wallis: Abgesagt oder verschoben wegen Corona

Veranstaltungen

  • Hier ansehen.
  • Newsticker
  • Meistgelesen
  • 20:00 Ab morgen ein neues News-Portal für das Oberwallis
  • 19:45 Polizei löst Party auf
  • 17:00 Eine Region – ein News-Portal
  • 16:21 Update: Flächenbrand in Törbel verläuft glimpflich
  • 12:47 Staubtrockene erste Aprilhälfte
  • 09:58 Türkischer Präsident Erdogan lehnt Rücktritt seines Innenministers ab
  1. Kantonsstrasse bei St. Niklaus mit Schutt und Schlamm verschüttet
  2. MGBahn unterstützt Wohnheim Fux campagna
  3. Die UBS zeigt sich in neuem Glanz
  4. Wenn mitten im Sommer Weihnachten ist
  5. 17. Gondo Marathon
  6. «Ich wurde fünf Stunden lang brutal vergewaltigt»
Aktuelle Verkehrsmeldungen

Kolumne | Diese Woche zum Thema:

Offene Fragen zur Corona-Pandemie

Peter Bodenmann und Oskar Freysinger schreiben bis auf weiteres im Walliser Bote.

RZ | Der ehemalige SP-Schweiz-Präsident und Hotelier Peter Bodenmann und Alt-Staatsrat und [...]

Oberwalliser Baby-Galerie

Valea ImfeldTena MatijevicMartín Stephan
zur Baby-Galerie
Anmeldung - WB Newsletter

Walliser Bote - Newsletter

    Täglich informiert mit dem WB-Newsletter!
  • Jetzt registrieren unter: www.1815.ch/newsletter

1815.märt - Jetzt inserieren

Hier können Sie Ihre Inserate direkt, günstig und flexibel im Walliser Bote und der Rhone Zeitung aufgeben.

Logo WalliserBote
  • Walliser Bote - Stellen
  • Walliser Bote - Immobilien
  • Walliser Bote - 5 Liber
  • Walliser Bote - Fahrzeuge
  • Walliser Bote - Diverses
  • Walliser Bote - Erotik
Logo Rhonezeitung
  • Rhone Zeitung - Inserate
  • Rhone Zeitung - 5 Liber
  • Rhone Zeitung - Baby Galerie - Kostenlos

Publikationen 2020

  • WB Publikationen 2020 [PDF]
  • RZ Publikationen 2020 [PDF]
Tweets von @1815_online
Rotten Verlag News

Kultur Wallis

    mehr

    Kursangebote

    Fehler beim laden der XML Datei

    mehr

    Das Walliser Erlebnismagazin

    Bergluft

    • Bergluft Nr. 30 [PDF]
    • Bergluft Nr. 29 [PDF]
    • Bergluft Nr. 28 [PDF]
    • Bergluft Nr. 27 [PDF]
    • Bergluft Nr. 26 [PDF]
    • Bergluft Nr. 25 [PDF]
    • Bergluft Nr. 24 [PDF]
    • Bergluft Nr. 23 [PDF]
    Islandponys stammen wahrscheinlich aus England | 1815.ch
    • Trauer
    • Login
    • ePaper
    • Babies
    • Umfragen
    • Videos
    • Bilder
    • Wetter
    • Suchen
    • 1815 Märt
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Impressum
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    Mengis Gruppe: Pomona Media AG
    Rotten Verlags AG
    Alpmedia AG
    1815.ch
    Wetter-Cam
    : °/°
    • Login
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    • Babies
    • Umfragen
    • Bilder
    • Videos
    • Trauer
    • Sie sind hier:
    • Home
    • News
    • Vermischtes
    • Wissen
    • Islandponys stammen wahrscheinlich aus England

    Sitemap

    Impressum

    NEWS

    • Wallis
    • Schweiz
    • Ausland
    • Sport

    ABONNEMENTS

    • Aboservice
    • Alle Aboangebote
    • Probeabo
    • Ferienumleitung
    • Adresse ändern

    VERLAG & SERVICES

    • Regio Info
    • RSS
    • Werbung
    • Tarifdoku: WB, RZ, 1815

    MENGIS GRUPPE

    Pomonastrasse 12
    3930 Visp
    Tel. +41 (0)27 948 30 30
    Fax. +41 (0)27 948 30 31
    • Kontakt

     

    • Mengis Druck und Verlag AG
    • Rotten Verlags AG
    • Alpmedia AG

    © 2025 Mengis Druck und Verlag AG - Alle Rechte vorbehalten | Kontakt | Impressum | Datenschutzerklärung | AGB Abo | AGB Werbung | AGB 1815.club | AGB Rotten Verlags AG

    Website by update AG, Zürich