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Antennen-Installation auf 5000 Metern

Patrick Kalbermatten (rechts) bei der Antennen-Installation in Nepal.
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Patrick Kalbermatten (rechts) bei der Antennen-Installation in Nepal.
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Die Air Zermatt bildet in Nepal seit Jahren Bergretter aus. Eine Funkantenne bringt die Arbeit einen grossen Schritt vorwärts. Projektleiter der Antennen-Montage war Patrick Kalbermatten.

Patrick Kalbermatten lacht und sagt: «Nie.» Die RZ will von ihm wissen, wie viele Male er die Antenne denn vorher aufgestellt habe. Alles musste am besagten Tag klappen. Auf einem Berg, der über 5000 Meter über Meer liegt. Kalbermatten: «Auf dem Weg dorthin habe ich die Antenne in den Gedanken über 100-mal aufgestellt, nie auf dieselbe Weise.» Unzählige Stunden habe er zu Hause vor Google Earth verbracht, um die Stellen möglichst genau anzuschauen. Die grösste Schwierigkeit: Der Projektleiter kannte dadurch den Standort, doch den genauen Punkt für die Antennen-Montage musste er vor Ort selber herausfinden. Wie verliefen die Arbeiten am Berg? «Wir konnten mit dem Helikopter sehr nahe an den Standort fliegen, was vieles vereinfachte. Die Höhenmeter waren ein kleineres Problem, als vorerst angenommen. Wir kamen zügig vorwärts.» Prompt klappte während den zwei Tagen, an denen der rund 8 Meter hohe Mast ins­talliert wurde, auf Anhieb alles. Der Zeitplan konnte dabei problemlos eingehalten werden.

Auftrag von Gerold Biner

Dass genau Kalbermatten als Projektleiter ausgesucht wurde, ist kein Zufall. Er kennt die Leute, das Land und seine Tücken. Während 14 Wintern weilte er zudem in Indien. Zusammen mit Gerold Biner, CEO der Air Zermatt, realisierte er schon ähnliche, jedoch kleinere Projekte. Deshalb überrascht es nicht, dass Biner für die Montage auf den Lötschentaler zurückgriff. Was ging dem Mechaniker durch den Kopf, als der Antennen-Aufbau schliesslich abgeschlossen war? «Mich erfüllte ein gewisser Stolz, es war ein gutes Gefühl.»
Nun konnte mit dem Abschluss der Antennen-Installation eine wichtige Lücke geschlossen werden. Es war stets ein Problem der Bergungsarbeiten in Nepal: Die Kommunikation zwischen Helikopter, Bergsteiger, dem Spital und der Basis. Das Spital war selten informiert über Patienten, die eingeflogen wurden, denn wenn ein Pilot alleine unterwegs war, musste er landen, um zu telefonieren. Über die Antenne erreichen die Retter mehrere Berggiganten und Seitentäler in der Region.

«No news are good news»

Entstanden ist das Projekt im Frühling vor einem Jahr. Kalbermatten holte über persönliche Kontakte Spezialisten an Bord, etwa die Firma CS-Electronics, die Teile für Funkanlagen konstruiert. «Die Anlage musste einfach konstruiert sein», so Kalbermatten. Die Antenne sei in einem Felsvorsprung verankert, weshalb allfällige Reparaturen äusserst schwierig wären. Denn: «Wenn ein Teil kaputt ist, muss man es mitnehmen, reparieren und wieder einsetzen.» Seit der Installation hat der Projektleiter nichts mehr aus Nepal gehört. «Getreu dem Motto ‹No news are good news›, sagt er mit einem Augenzwinkern. Die Bewährungsprobe komme jedoch erst in den nächsten Wochen und Monaten mit dem Start in die Frühjahressaison. «Gerade in dieser Zeit wird rund um den Mount Everest häufig geflogen», weiss Kalbermatten. Finanziert wurde das Projekt von der Alpine Rescue Foundation, von Privaten und den beteiligten Firmen. Die Swisscom erstellte die Pläne kostenlos.

Simon Kalbermatten

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