Steg | Pension nach fast 25-jähriger Amtszeit

Badmeister «Köbi» hört auf

Bald mehr Zeit für Hobbys: Der Steger Badmeister Jakob «Köbi» Roth geht im Dezember in Pension.
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Bald mehr Zeit für Hobbys: Der Steger Badmeister Jakob «Köbi» Roth geht im Dezember in Pension.
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Er war fast ein Vierteljahrhundert Chef des Steger Schwimmbads. Während dieser Zeit hat er viel erlebt und dabei auch drei Menschen das Leben gerettet. Damit ist bald Schluss. Anfang Dezember geht Jakob Roth (64) in Pension.

«Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge», sagt Jakob Roth demütig. Zum einen werde ihm der tägliche Gang zur Arbeit ins Schwimmbad fehlen, zum anderen sei es aber auch eine Erleichterung, nicht täglich daran denken zu müssen, dass hoffentlich nichts passiere. Doch bis «Köbi», wie er von allen genannt wird, definitiv Anfang Dezember pensioniert wird, ist er noch jeden Tag mit vollem Einsatz bei der Sache. So kümmert er sich nach wie vor um die Technik der Anlagen, erledigt administrative Aufgaben, sorgt für Ruhe und Ordnung, putzt wo immer es nötig ist und hält am Beckenrand Badwache. Gleichzeitig arbeitet er nun auch seinen Nachfolger, Leon Holzer, gewissenhaft in seine Aufgaben ein. Zwischendurch nimmt er sich aber auch Zeit und denkt an seine insgesamt 23 Jahre dauernde Zeit als Betriebsleiter zurück.

Zufällig Badmeister geworden

Seine «Amtszeit» beginnt 1996. Roth ist zu diesem Zeitpunkt als gelernter Schlosser bei der Alusuisse für sämtliche Förderanlagen verantwortlich. Dann baut das Unternehmen Stellen ab und Roth wird nur noch temporär eingesetzt. Gleichzeitig wird der Posten als Betriebsleiter des Schwimmbads frei. Roth wittert seine Chance, bewirbt sich und ist bis heute geblieben. Während all den Jahren hat er viel erlebt. Als «Retter» richtig eingreifen musste er aber insgesamt nur drei Mal, mit jeweils glimpflichem Ausgang: Zwar hat er drei Menschen aus brenzligen Situationen gerettet, «aber so richtig wiederbeleben musste ich niemanden», sagt der Steger. Alle drei Vorfälle sind ihm aber in guter Erinnerung geblieben – wovon einer ganz besonders: «Nachdem ich einen älteren Herrn vor dem Untergang gerettet habe, wollte dieser sofort einen Schnaps», so Roth lächelnd. Amüsantes hat er überdies zur Genüge erlebt. Dazu zählt auch immer das Wochenende des Open Air in Gampel. «An diesen Tagen ist mit bis zu 1000 Eintritten Hochsaison.» Dabei herrsche aber immer ein gute und friedliche Stimmung.

Titel als «schönster Badmeister»

In die Kategorie der amüsanten Anekdoten fällt auch die vor drei Jahren von der RZ initiierte Wahl des «schönsten Badmeisters des Oberwallis», bei welcher Roth teilgenommen hat und prompt am meisten Stimmen holte. «Darauf werde ich auch heute noch angesprochen», sagt er stolz. Doch auch das werde sich legen, insbesondere ab dem Zeitpunkt, ab dem er nicht mehr im Schwimmbad anzutreffen sei. Auf diese Zeit freut er sich, weil er dann mehr Zeit für seine Hobbys – Campieren, Jassen und Dart spielen – haben wird: Seit 16 Jahren verbringt er mit seiner Partnerin viel Zeit auf dem Campingplatz in Thun, wo sie einen festen Standplatz haben. «Nun zügeln wir nach Interlaken und werden dort den Platz einrichten», sagt er. Zudem wird er sich vermehrt dem Dart, dem Wurfspiel mit den kleinen Pfeilen widmen und auch an Turnieren teilnehmen. Im Winter gehört auch das Jassen zu seinen Leidenschaften. «Und ich werde mir womöglich auch einen lang gehegten Wunsch erfüllen, einmal nach Amerika zu reisen.»

Peter Abgottspon

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