Bellwald | Bis in zwei Jahren Ersatzanlage

Bellwald will wegen Klimawandel neue Sesselbahn

Der Verwaltungsratspräsident der Bellwald Sportbahnen AG, Andreas Wyden, will die Sesselbahn Gassen-Richinen (im Hintergrund) ersetzen.
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Der Verwaltungsratspräsident der Bellwald Sportbahnen AG, Andreas Wyden, will die Sesselbahn Gassen-Richinen (im Hintergrund) ersetzen.
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Die Sesselbahn ins Skigebiet ist störungsanfällig. Obwohl die Betriebsbewilligung noch lange gültig ist, will man die Bahn so rasch als möglich ersetzen. Die Planungen laufen und die Geldsuche hat begonnen.

Wie das Beispiel Bellwald zeigt, hat der Klimawandel offenbar auch Einfluss auf die Funktionstüchtigkeit von Bergbahnen: Die Sesselbahn Gassen-Richinen ist die einzige Zubringerbahn ins Skigebiet und bildet somit den Hauptnerv des touristischen Angebots. Heisst: Fährt die Bahn nicht, kann nicht Ski gefahren werden. Entsprechend negative Folgen hat eine Panne. Und dazu kommt es bei der kuppelbaren Zweiersesselbahn immer häufiger. «Vor allem wenn es oben schneit und unten regnet vereisen die Klemmen. Dann geht gar nichts mehr», sagt der Verwaltungsratspräsident der Bellwald Sportbahnen AG Andreas Wyden.

Neue Bahn bis 2022

Die Krux: Diese ungünstige Wettersituation kommt in Zeiten des Klimawandels und damit verbunden mit steigenden Temperaturen öfter vor. Kurzfristig können zwar verschiedene Massnahmen ergriffen werden, als nachhaltige Lösung will man die Bahn aber ersetzen. «Wenn alles klappt, soll trotz gültiger Betriebsbewilligung bis 2038 schon in zwei Jahren eine Ersatzanlage her», so Wyden. Nach derzeitigem Stand der Dinge wird dabei mit einer kuppelbaren 4er- oder 6er-Sesselbahn für Schätzungen zufolge rund zehn Millionen Franken geplant. Die ersten Vorbereitungen laufen, wozu auch die Sicherstellung der Finanzen gehört. «Mithilfe des Bergbahngesetzes können wir bis rund drei Viertel des Betrags mit Fördergeldern abdecken», so Wyden.

Alte Schulden und grosse Pläne

Der Rest wird über Eigenmittel sichergestellt. Wyden ist zuversichtlich, dass das zu schaffen ist, obwohl die Gesellschaft immer noch über zwei Millionen Franken Schulden der 4er-Sesselbahn Furggulti abzubauen hat. Die obere Sektion wurde vor gut zehn Jahren eingeweiht und dient als Beschäftigungsanlage. Parallel dazu steht eine weitere Grossinvestition auf der Agenda. Bekanntlich soll Bellwald vom neuen ÖV-Hub in Fiesch mit einer direkten Zubringerbahn erschlossen werden. Auch dafür sind die Vorbereitungen im Gang, wofür noch immer auf definitiven Bescheid aus Bern bezüglich Fördergelder gewartet wird. Doch wie Wyden betont, hat der offene Entscheid keinen Einfluss auf das weitere Vorgehen bei der Sesselbahn Gassen-Richinen. «Die Bahn bauen wir auf alle Fälle. Erst recht, wenn die Zubringerbahn Tatsache werden sollte.»

Peter Abgottspon

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