Saas-Fee | Gerüchte um Wechsel des Bergbahndirektors

Bleibt Rainer Flaig im Amt?

Bleibt Rainer Flaig Direktor der Saastal 
Berg­bahnen?
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Bleibt Rainer Flaig Direktor der Saastal 
Berg­bahnen?
Foto: Archivbild WB

Quelle: RZ 8

Die Bergbahnen kommen nicht zur Ruhe. Nach der gescheiterten Aktienkapitalerhöhung mehren sich Stimmen, welche Rainer Flaig als Direktor infrage stellen. Dabei wird schon über eine Nachfolge spekuliert.

Nach der gescheiterten Aktienkapitalerhöhung der Saastal Bergbahnen AG, bei welcher Grossaktionär Edmond Offermann weiteres Kapital einschiessen wollte, kam es im Verwaltungsrat zu Rochaden: Pirmin Zurbriggen wurde vom ­Gemeindepräsidenten von Saas-Fee, Roger Kal­bermatten, als Präsident abgelöst und CEO Rainer Flaig ist aus dem Gremium ausgeschieden. Damit ist er künftig «nur noch» als Geschäftsführer tätig. «Im Sinne der Entflechtung wurden Stimmen laut, er solle sich künftig ausschliesslich auf das operative Geschäft konzentrieren und nicht gleichzeitig strategisch tätig sein», sagt VR-Präsident Roger Kalbermatten. Doch ist das der wahre Grund seines Ausscheidens? Denn: Die Kritiker des seit 2010 als Direktor tätigen ­Ostschweizers mehren sich. Dazu gehört auch Grossaktionär Edmond Offermann, welcher sich auch schon öffentlich negativ über ihn geäussert hat. Und hört man sich im Dorf um, wird seine Arbeit je länger, je mehr hinterfragt. Gleichzei-
tig wird auch schon ein konkreter Name als Nachfolger ins Spiel gebracht: Urs Zurbriggen. Der Einheimische stammt aus der Betriebswirtschaftsbranche und ist derzeit Stellvertreter Flaigs. Dem Vernehmen nach geniesst er bei den Mitarbeitenden ein hohes Ansehen.

Kandidatenkarussell dreht sich

«Zu solchen Stammtischgesprächen äussere ich mich nicht», sagt Roger Kalbermatten. Der Verwaltungsrat steht im Moment hinter Flaig. Die Suche nach neuen Investoren sei derzeit wich­tiger als die Frage nach dem Direktor. Kalbermatten fügt dennoch an: «Urs Zurbriggen ist voll akzeptiert und integer. Er wäre ein äusserst würdiger und sehr kompetenter Nachfolger.» Eine Rochade ist demnach nicht auszuschliessen, weil «mittelfristig nach erfolgter Neukonstituierung der Aktionärsstruktur und des Verwaltungsrates allenfalls die Kaderstellen neu ausgeschrieben werden», sagt der VR-Präsident. Kommt es dazu und der Direktorenposten wird tatsächlich vakant, könnten auch externe Kandidaten ins Spiel kommen. Dabei fällt immer wieder der Name des derzeitigen CEO der Touristischen Unternehmung Grächen, Berno Stoffel, welcher auf Anfrage aber abwinkt. Offen bleibt derweil auch, ob Grossaktionär Edmond Offermann einen Wechsel befürwortet oder ob er trotz Vorbehalten an Flaig festhält. Und ist Flaig unter diesen Voraussetzungen überhaupt noch motiviert? Sowohl Offermann als auch Zurbriggen und Flaig waren nicht erreichbar.

Peter Abgottspon

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Kommentare

  • Samuel Miller, Davos Platz - 204

    Wie man der heutigen Presse entnehmen kann, will nun also auch der neue Präsident zurücktreten. Nun sin Pirmin Zurbriggen zurückgetreten, Rainer Flaig als VR zurückgetreten, Roger Kalbermatten de facto zurückgetreten, Rainer Flaig angeblich "vorläufig noch CEO", aber noch nicht zurückgetreten usw usw. Was ist eigentlich da los? Die hauen alle ab, weil sie Panik haben!

  • Rinaldo Andenmatten, Saas-Fee - 503

    Herr Anliker, zur Recht verlangen Sie eine detaillierte Offenlegung der Erfolgs- und Verlustrechnung unter Berücksichtigung aller relevanten Aspekte. Als Bauingenieur mit langjähriger Branchenkenntnis ist mir die anscheinende Kostenabrechnung der Spielbodenbahn mit 20 Mio. Fr. suspekt. Als Vergleich können die Baukosten der neuen Hannigbahn in Grächen herangezogen werden, welche 14.2 Mio. Fr. betrugen. Die Hannigbahn übersteigt mit einer Transportkapazität von 2'000 Personen/ Stunde die der Spielbodenbahn mit 1'400 Personen/ Stunde und die Streckenlänge und Stützenanzahl sind ebenfalls grösser. Die Baukosten der Spielbodenbahn können auch im Vergleich zu analogen und aktuellsten Bahnen in der Schweiz die 16 Mio Grenze nicht überschreiten. Daher ist es von sehr großem Interesse zu wissen, mit welchen Zahlen schlussendlich operiert wird. Ein anderer Punkt ist der, zu wissen , ob vom CEO und/oder VRP und VRP StV längerfristige und bindende Verträge abgeschlossen wurden, wie es am früheren Arbeitssort des CEO der Fall war. Mit der Übernahme von Verantwortung ist gemäß Aktienrecht auch unweigerlich die Frage der Haftung verbunden.

  • Fritz Anliker, Saas-Fee - 423

    Personal-Rochaden alleine lösen die finanziellen Probleme der Bergbahnen im Saastal nicht.
    Es braucht Ideen und nachhaltige Konzepte wie man das Saastal / Saas-Fee wieder zur Perle der Alpen macht. Wahnsinn und Hammerdeal sind weit weg von einer Lösung und vernichten nur via Werbung Mio. Beträge, welche eigentlich für den Betrieb der Bergbahnen dringend notwendig sind.
    Ist es nicht so, dass nur Konzept und Kalkulationen die Zukunft der Saastal Bergbahnen aufzeigen? Nur eine klare und saubere Offenlegung von Erfolgsrechnungen, Rückstellungen, Investitionen zeigen auf, wer für was verantwortlich und haftbar gemacht werden kann.
    Wie sich die Einnahmen aus dem Bürgerpass für die Bergbahnen rechnen lässt ist ebenfalls sehr nebulös. Bekanntlich sind es die Einheimischen und Zweitwohnungsbesitzer welche mit den Tagestouristen die Bahnfahrten finanzieren. Ob es sich rechnet für CHF 4.50 das Postauto- und die Bergbahnen-Nutzung kostendeckend zu halten, muss zuerst noch belegt werden. Daher ist eine starke und saubere Trennung von Saastal-Tourismus und den Saastal-Bergbahnen Voraussetzung.
    Ob viel weniger Sommer-Feriengäste ohne Bürgerpass ins Saastal reisen, klärt nur eine detaillierte Umfrage. Bekanntlich kostet eine Hin- und Retourfahrt Zermatt - Matterhorn glacier paradise (ohne GA oder HaltaxAbo) CHF 110.00 im Sommer. Dennoch lassen sich die Gäste/Urlauber von Zermatt einen Ausflug ins Glacier-Paradies nicht nehmen…
    Nur bei einer Zusammenlegung aller Bergbahnen im Saastal hat das Saastal eine Zukunftschance ist nicht nur ein Stammtischgespräch wie sich der neue VRP der Saastal-Bergbahnen AG oft ausdrückt. Wo die Stammtischgespräche abgehalten werden weiss wohl niemand…
    Neue Investoren brauchen realisierbare Visionen / Ziele – welche nur unter Einbezug und Aussagen der anwesenden Gästen möglich sind. Diese müssen zuerst zum Wiederkommen überzeugt werden, bevor mit riesigem Aufwand neue Gäste aus dem Billig-Segment (Hammerdeal und Wahnsinn) geholt werden können. Wer weiss, welche der treuen Gäste – insbesondere im Winter – nicht mehr ins Saastal reisen … Die Gründe hört man nicht am Stammtisch – aber beim Zuhören / Aussagen der Gäste / Urlauber …

    • Samuel Miller, Davos Platz - 355

      Danke für Ihre wohlüberlegten Worte, geschätzter Herr Anliker!

  • Rinaldo Andenmatten, Saas-Fee - 10111

    Es lässt sich mit dem Aktienwert sehr leicht aufzeigen, wie die Saas-Tal Bergbahnen AG innert 8 Jahren finanziell regelrecht an die Wand gefahren wurde. Beim Zusammenschluss mit Saas-Almagell betrug der Aktienwert Fr. 1.-- Dieser fiel in der Zwischenzeit auf einen Steuerwert von Fr. 0.65 und im Flyer zur Generalversammlung im April 2018 war zu lesen, dass die Treuhandgesellschaft BDO in Zürich diesen auf Fr. 0.35 - 0.37 bewertete. Vereinfacht gesagt, wurde in der Aera Flaig 2/3 des Aktienkapitals vernichtet. Geld vieler Kleinaktionäre aus nah und fern, welche an eine erfolgreiche Zukunft von Saas-Fee gelaubt haben und nun vor dem nichts stehen. Nur eine fundamentale Neustrukturierung mit frischen Aktienkapital vermag den Turnaround zu schaffen. In diesem Zusammenhang sind Personaldiskussionen im jetzigen Zeitpunkt vollkommen obsolet und überflüssig. Vielmehr ist der Verwaltungsrat gefordert, im Personalbereich partiell aufzuräumen und den teilweise exzessiven Löhnen Einhalt zu bieten.

    • Gert Hubatka, Frauenfeld - 270

      Dass die Aktien der Bergbahnen in den letzten Jahren massiv an Wert verloren haben, dürfte eigentlich klar sein. Nur hier den Zusammenhang allein im Steuerwert zu sehen ist falsch. Der Steuerwert rechnet sich aus der Bilanz. Der Steuerverwaltung ist es letztlich gleich ob dieser Wert zu hoch ist.
      Hier muss die Revisionsstelle eingreifen und allenfalls zu hoch bewertete Aktiven korrigieren, das wiederum führt dann auch zu einem tieferen Steuerwert durch die kantonalen Behörden. Ob diese Aktiven schon vor der Zeit Flaig zu hoch bewertet waren ist müssig.
      Tatsache ist und bleibt, die jetzige Bilanz ist sanierungsbedürftig. Ob mit dem jetzigen GF und VR die richtigen Leute an der Front sind wage ich zu bezweifeln, zumal ich auch in der Bevölkerung den notwendigen Rückhalt nicht feststellen kann.

      So ist für mich auch die Situation mit den Jahreskarten verfahren. Denn auch hier muss die DESTINATION Saas Fee dahinterstehen.

    • Samuel Miller, Davos Platz - 561

      Der Steuerwert ist ein Fake und beglückt lediglich das Steueramt. Der Wert lässt sich nur noch in Simbabwe Dollar beziffern.

  • Samuel Miller, Davos Platz - 8815

    Das Urs Zurbriggen voll akzeptiert sei, ist ziemlich weit ausgeholt. Immerhin hat er beim sog. "Hammerdeal" ebenfalls kräftig mitgewerkelt. Die gesamte GL mitsamt all den gekommenen und wieder gegangenen VR-Mitgliedern haben diese tolle Bergbahn-unternehmung mit grossartigen Sprüchen innert wenigen Jahren gegen die Wand gefahren. Mein Herz blutet am Fusse des Allalin! Der Herr möge ihnen verzeihen!

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