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Geldsorgen: Keine Sanierung der Belalpstrasse

Gemeindevizepräsident Remo Salzmann: «Wir sind vom Kanton enttäuscht.»
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Gemeindevizepräsident Remo Salzmann: «Wir sind vom Kanton enttäuscht.»
Foto: RZ

Quelle: 1815.ch/RZ 10

Die geplante Sanierung der Belalpstrasse fällt dem Sparhammer zum Opfer. Das sorgt im Dorf für Ärger: «Eine Frage der Zeit, bis es hier einen Unfall gibt», ist von Anwohnern zu hören.

«Das ist richtig kriminell, was hier abgeht», klagt Michel Kummer. Er ist Anwohner der Natischer Belalpstrasse, in welcher Tempo 50 gilt und welche vom Kreisel eingangs Naters in Richtung Marktplatz verläuft. Er erklärt: «Die Strasse ist teils sehr eng und zweispurig. Wenn es beim Kreuzen zu wenig Platz hat, weichen die Autos ohne zu bremsen einfach auf die ebenerdig angelegten Trottoirs aus.» Da sein Haus direkt an der Strasse liege, komme es somit vor, dass die Autos bei solchen Ausweichmanövern wenige Zentimeter vor seinem Hauseingang vorbeirauschen würden. «Es ist eine Frage der Zeit, bis es zu einem schlimmen Unfall kommt», befürchtet Kummer.

Machtlose Gemeinde

Gleicher Meinung ist der Natischer Gemeindevizepräsident Remo Salzmann. Er geht noch einen Schritt weiter: «Die bestehenden Zebrastreifen entsprechen gemäss einer Prüfung nicht mehr den geltenden Sicherheitsempfehlungen.» Zudem würden täglich zahlreiche Schulkinder die Belalpstrasse als Schulweg benutzen. Die Belalpstrasse ist eine Kantonsstrasse. Folgedessen ist der Kanton für deren Unterhalt und Sanierung zuständig.

Lange Vorgeschichte

Bereits 2005 informierte die Gemeinde Naters mittels Infoblatt über die vom Kanton geplante Sanierung der Belalpstrasse. Vorgesehen war dabei, diese Arbeiten im Zusammenhang mit weiteren Sanierungsprojekten zu realisieren. Diese wurden in der Zwischenzeit teils umgesetzt. Wie Salzmann erklärt, plante die Gemeinde während der Bauarbeiten an der Belalpstrasse, ihrerseits die damit verbundenen Infrastrukturleitungen zu sanieren. «Wir hatten mit den Kantonsverantwortlichen schon die konkreten Bauarbeiten geplant», erklärt Salzmann. Demnach hätten diese im Frühling 2015 beginnen und 2017 beendet sein sollen. «Alles war klar. Jahrelang wird geplant und versprochen und dann bekommen wir vom Kanton Bescheid, dass die Arbeiten aufgrund von Sparmassnahmen nicht ausgeführt werden können. Wir sind bitter enttäuscht», so Salzmann. In der Zwischenzeit hat die Gemeinde gegenüber dem Kanton schriftlich gegen den Entscheid interveniert. Jgnaz Burgener, der Kreischef Oberwallis der Dienststelle für Strassen, Verkehr und Flussbau, bestätigt auf Anfrage, dass das Projekt als solches genehmigt sei, aber den aktuellen kantonalen Sparmassnahmen zum Opfer gefallen sei. Sobald seitens Politik wieder Geld gesprochen werde, komme das Projekt zur Ausführung.

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Kommentare

  • Gundi René - 51

    Ja das mit der Belalpstrasse! So geit das nit! Ich würdi Vorschlagen die kommenden Wahlen abzuwarten! Die gewählten Politiker können dann ihre Versprechungen einlösen! Wenn das nur gut ausgeht?

  • Belalphexe - 153

    Zum Glück kann ich auf direktem Wege über Naters auf meine Belalp fliegen und muss nicht diese im jämmerlichen befindende Belalpstrasse benützen....diverse Schlaglöcher....enge Verkehrsführung.... aber der Staat lässt x-mal die Blattenstrasse neu asphaltieren, wie gerade vor kurzer Zeit und eine Verkehrsinsel mitten in eine Bergstrasse bauen - was für ein Blödsinn ... und die Gemeinde Naters "verlocht" Ihr Geld, dass sie nicht hat auf der Belalp bzw in Blatten...
    Mein Vorschlag: endlich die Belalpstrasse sanieren und als Einbahnstrasse benutzen mit entsprechender Verkehrsführung weiter in die Furkastrasse...dafür muss ich nicht Ingenieur sein sondern nur eine "Belalphexe"...

  • Karl - 92

    Die Welschen waren schon immer schlauer. Wenn hier im Oberwallis die Politiker gestritten haben, nahmen die Unterwalliser das Geld und bauten die Strassen selber.

  • Quincy - 131

    Vielleicht sollten sich die Oberwalliser Politiker/innen und Bauunternehmungen endlich auch mal kritisch hinterfragen, wie sehr sie sich auf Kosten des Staates Wallis (und des Bundes) in schöner Regelmässigkeit ein Denkmal setzen und eine goldene Nase verdienen wollen. Beim Bau der neuen Verkehrsführung von Strasse und Bahn im Gebiet Zen Hohen Flühen zwischen Bitsch und Mörel kam es zu massiven und absolut inakzeptablen Kostenüberschreitungen. mit diesen Geldern hätten die Natischer ihre Belalpstrasse samt Werksleitungen wohl ein x-faches sanieren können. Aber eben: Heutzutage gilt in allen Bereichen der Schweizer Gesellschaft eh nur noch das Motto: "Dr Gschnäller isch dr Gschwinder" und "äs het, solang's het". Und we's de nix meh het, isch de öü nimme schlimm, will ich hä ja de nu khä und "nach mir die Sinthflut" !!!

  • Armin - 203

    Wenn ich das Bauwerk im Bereiche der Belalpstrasse oben am Hang sehe, frage ich mich um die Dringlichkeit, nach welcher der Staat VS in Naters Geld hat oder eben nicht mehr hat!

  • Franz - 1222

    Das hat man jetzt von der bürgerlichen Sparpolitik!

  • rollover - 2510

    Ist doch typisch. Den welschen wird das Geld in den A......geschoben. Das Oberwallis darf brav Steuern bezahlen und die Klappe halten.

    • Peter Eyer - 249

      Für manche Menschen ist das typisch: Das Feindbild des Schweizers ist die EU , für den Walliser sind's die Grüezini (Zweitwohnungsinitiative, Raumplanung, Wolf...), für den Oberwalliser die Unterwalliser, usw.
      Auch die Unterwalliser zahlen Steuern und haben teils schlechte Strassen und von Klappe halten kann wie "rollover" zeigt, nicht die Rede sein - obwohl es manchmal klüger wäre.

  • Walliser - 309

    ...Hauptsache im Unterwallis wird investiert!

  • Simon - 377

    In Sitten ein "kleines" Fest zur 200 Jahr-Feier veranstalten oder es reist der ganze Staatsrat mit Anhang nach Milano oder nach Rom zu Feierlichkeiten. Dafür ist Geld vorhanden!! Also auf meinem Wahlzettel 2017 wird kein amtierender Staatsrat mehr stehen... !!!!

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