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«Brig lebt – jetzt reden wir»

Machen noch lange nicht dicht. Das Team vom Bernina Shop in Brig mit Caroline Planche (Erste von rechts) und Patrick Planche.
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Machen noch lange nicht dicht. Das Team vom Bernina Shop in Brig mit Caroline Planche (Erste von rechts) und Patrick Planche.
Foto: RZ

Quelle: RZ 26

Geht der Stadtgemeinde Brig-Glis das Gewerbe aus? «Nein», sagen mehrere Gewerbeführende und erklären, wie die Branchen langfristig überleben.

«Ladensterben in Brig und kein Ende in Sicht», titelte die RZ vor einer Woche. Gleich mehrere Läden im Stadtzentrum haben ihre Türen geschlossen. Besitzer suchen Nachfolger für die leer bleibenden Geschäftsräume. Richard Heinzen, Präsident des Briger Gewerbevereins, sagte der RZ: «In der Briger Bahnhofstrasse fehlt klar die Vielfalt.» Eine Aussage, die andere Geschäftsbesitzer in Brig verblüfft.

Die Kritik an den Präsidenten

Christian Gasser, Daniel Seiler, Patrick Pfammatter, Miranda Schmidt, Chantal Brantschen und Patrick Planche – alle sind sie überzeugt vom Standort Brig und vom vielfältigen Angebot im Stadtzentrum. Daniel Seiler sagt stellvertretend für die sechs Gewerbetreibenden, mit denen sich die RZ an einen Tisch gesetzt hat: «Im Umkreis von 200 Metern präsentieren sich in der Kern­zone Brig mindestens 40 Branchen.» Nun gelte es, diese Kernzone als einen einzigen Marktplatz zu verkaufen. «Dazu braucht es ein Detailhandelskonzept, das in Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde erarbeitet werden muss.» Sämtliche sechs Unternehmer streben generell einen anderen Kurs an als ihr Präsident Richard Heinzen. Für sie ist klar: «Anstatt sich über Einkaufstourismus im In- und Ausland, über verwehrte gebührenfreie Parkplätze und fehlenden Branchenmix in der Briger Kernzone zu ärgern, steht es unserem Gewerbevereinspräsidenten gut an, sich endlich für die Umsetzung der elementarsten Schritte für den Markplatz Brig Kernzone einzusetzen.» Heinzen seinerseits will die Gäste mit günstigen Parkplatztarifen (die ersten 20 Minuten sollen gratis sein) nach Brig locken, was die Stadtgemeinde abgelehnt hat. Ein richtiger Entscheid, findet Patrick Planche: «Wir haben in der Stadt eine ausgezeichnete Parkplatzsituation mit zwei Parkhäusern mit preiswerten Tarifen sowie mehreren Parkfeldern direkt in der Briger Bahnhofstrasse.» Dabei könne der Gast bei der Zufahrt zum Parkhaus am Bahnhof gar einem anfälligen Stau ausweichen und sei erst noch in weniger als fünf Minuten zu Fuss mitten im Stadtzentrum. Wie in anderen Punkten auch, gelte es für Brig, diese Vorteile entsprechend zu kommunizieren und zu vermarkten.

«Mehr Licht muss in die Stadt»

Für die anwesenden Briger Gewerbetreibenden steht fest, dass eine Lösung nur mit der Stadtgemeinde zusammen umsetzbar ist. Alle wissen sie: «Der Kunde kauft letztlich dort ein, wo das Gesamtangebot passt. Es braucht jedoch frischen Wind in Brig.» Und sie sind überzeugt, dass es viel Hoffnung gibt: «Hand in Hand mit der Stadtgemeinde ist es für Brig ein Leichtes, die Stellung als Einkaufsmetropole im Oberwallis zu behaupten und zu stärken.» In einem ersten Schritt brauche es dazu gerade zwischen November und Februar mehr Licht im Zentrum. «Hell, freundlich, einladend, attraktiv und gepflegt, so soll unsere Kernzone sein», sagt Seiler und erklärt: «Wären in dieser Zeit die Schaufenster der Briger Geschäfte nicht beleuchtet, würden die Fussgänger nach 17.00 Uhr im Dunkeln tappen.» Hier müsse man handeln. Dass das Gewerbe weiter rückläufig sei und in Brig bald eine ähnliche Situation wie in Naters (Heinzen) entsteht, befürchtet im Kreis der sechs Anwesenden niemand. «Nicht, wenn wir unsere Hausaufgaben machen», sagt Seiler. Denn: Das Angebot in der Innenstadt sei gross, die Menschen seien toll und Brig habe Charme. Oder andersrum: Brig lebt.

Simon Kalbermatten

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Kommentare

  • Elly - 13

    Ausser Kleidergeschäfte gibt es in Brig nicht mehr viel. Man ist quasi gezwungen nach Thun oder Bern zu gehen.........

    • Viége - 51

      Und in Thun & Bern das gleiche Trauerspiel... Viele Kleiderläden... Mit ungesunden Fast Food und Kleiderläden die hohe Margen haben dank Sklavenarbeit macht man heute das Geld...

  • Namenlos - 05

    Da manche Geschäftsleute ,nicht einmal wissen ,welche Geschäfte sich in Brig befinden und sie nach Visp schicken ,da solche hier in Brig vorhanden sind ,ist auch sehr schwach" gäl plasch "so kann man gut, direkt alles in Visp oder in einer anderen Umgebung einkaufen. Die geben einem viel mehr Auskunft, weil die wollen ihre Klienten in ihrem Ort behalten

  • Namenlos - 07

    Da manche Geschäftsleute ,nicht einmal wissen ,welche Geschäfte sich in Brig befinden und sie nach Visp schicken ,da solche hier in Brig vorhanden sind ,ist auch sehr schwach" gäl plasch "so kann man gut, direkt alles in Visp oder in einer anderen Umgebung einkaufen. Die geben einem viel mehr Auskunft, weil die wollen ihre Klienten in ihrem Ort behalten

  • Patty - 45

    Ich habe auch schon selber Leute getroffen, die glaubten Elvis lebt ....

  • Dani - 133

    @Ivan: Super Beispiele die du da nennst: Souvenier Shop... Klar doch. Brauche ich als Briger jeden Tag. Gelateria: Toll. hat sie jetzt offen? Nein. Steinschmuck...Hmmm schön, aber doch nicht wirklich ein Einkaufserlebnis. Papetrie: Echt Lebens- und Erlebnisrelevant.
    vielleicht wäre es von Vorteil wenn die Scheuklappen deinerseits abgelegt werden um Brig zu einem Erlebnis werden zu lassen, braucht es nämlich mehr als den Gidor.

  • Dani - 183

    Am meisten stört mich das Kleiderangebot. Ich bin 35 Jahre alt. Die meisten Kleidergeschäfte in Brig sind mir zu teuer und ins Chicoree, hmmm... dafür bin ich schon ein wenig zu alt - oder zu dick.

  • Heidi - 205

    Am meisten Kunden nimmt das Simplon Center in Glis weg. Da kann man wirklich mit kleinen Ausnahmen alles haben. Und dazu noch gratis Parkplatz.

  • Briger - 712

    Wenn man in Brig unterwegs ist,
    muss man aufpassen!

  • Rocco - 156

    Also wirklich, Leute? Kommt ihr denn nie raus? Habt ihr gar keinen Vergleich?
    Lokalpatriotismus in allen Ehren, aber das Einkaufserlebnis, das Brig für seine Bewohner und Besucher bereithält ist wirklich ein absolutes Trauerspiel. Man kann ja diskutieren, ob das so bleiben muss. Man kann ja grübeln, wies besser werden kann. Aber man kann vor dem Elend nicht seine Augen verschließen! Das bringt gar nichts!

  • Lonzianer - 144

    Ich wünsche unserem ehemaligen Arbeitskollegen, Heinzen Richard viel Spass beim Schnaps abfüllen.
    Ich kann den Ärger der Gewerbetreibenden sehr gut verstehen :-)

  • Jopi - 159

    Brig hat durch den Neattunnel sehr viel verloren. Visp ist heute viel mehr frequentiert.

  • Daran - 253

    Spontane Meinung als VS Konsument? Charme? Sorry, aber Brig ist fade mit seinen 0815 (Kleider) Läden! Viele Städter und Ihre Läden gleichen sich... Allgemein fällt mir auf das viele Menschen die dort im Gewerbe und Gemeinden arbeiten den Zeitgeist nicht richtig einfangen. Beispiel? An einem Mittwoch, finden hier im Oberwallis viele Warenmärkte statt... Der Tourist, der Büezer etc... ist dann am arbeiten.

  • Arnold Henzen - 276

    Hier stimmt doch nichts mehr. Weder Ambiente, Angebot, Auswahl, Preis, Beratung, Öffnungszeiten und so fort. Wir haben es geschafft unsere Umwelt so zu verändern, dass es uns selbst nicht mehr gefällt und erwarten, dass andere sich hier wohlfühlen und Geld da lassen. Das wird so nicht funktionieren. Meinen Nachbarn begegne ich regelmäßig und fast ein wenig verschämt im Nachbarland zum einkaufen. Da ist Leben, da ist Freude und Freundlichkeit, alles ist heiter und leicht. Jeder schafft sich seine Hölle selbst.

  • beaubelle - 243

    Die Stadt Brig muss leben. Die Geschäfte müssen was bieten. Gratis-Parkieren für eine Stunde (analog Naters) muss eingeführt werden. Der Samstag-Markt muss erweitert werden. Die Post- und Ortsbusse müssendringend über den Spitalweg (Bahnhof-Viktoriastrasse-Ueberlandstrasse-Spitalweg-Saltinaplatz) umgeleitet werden. das gibt die gelebte verkehrsfreie Zone. Angefangen von der Weinstube bis ganz nach oben müssen einladende Gartenrestaurants entstehen. Hoffen und beten hat doch schon immer genützt.

    • sepp - 141

      Bei den Parkplätzen Bahnhof West und Rhonesand kann bereits eine Stunde gratis benützt.

  • Regular Bellwald - 1412

    Brig hat sehr wohl seine Berechtigung. Insbesondere durch den Bahnhof, da kommt man auch problemlos weg!

    • Manfred Fussen - 58

      Hallo Petsch, ich rechne sehr genau und lege niemals drauf. Oft kann man Freunden und Nachbarn auch einige Dinge des täglichen Bedarfs mitbringen. Die sind dankbar und schon hat man die Kosten auf mehrere Schultern verteilt. Not macht erfinderisch.

    • Petsch - 82

      Aus meiner Erfahrung lohnt sich ein Einkauf in Domo seit Lidl Schweiz und Aldi hier bzw. der Euro in Italien als Bezahlungsart ist kaum mehr. Wer knallhart rechnet, legt im Normalfall drauf. Ich denke auch eher das der Neattunnel Visp und Eyholz / Region Bern die grössere Konkurrenz ist als Domo für Brig.

    • Manfred Fussen - 1013

      Hallo Daran,
      es ist ja auch immer ein gefühlter Ferientag in Domo. Man fährt über - oder durch den Berg und ist in einer anderen, strahlenden Welt. Ich finde auch finanziell lohnt der Aufwand sehr wohl. Mein Bedarf decke ich fast nur so.

    • Daran - 92

      Ohne MWST Abzug / da praktisch keiner Deutsch kommunizieren kann und will / der 1 Kilo Fleisch Grenze pro Person lohnt sich ein Einkauf in Domo Spontan in der Regel nicht mehr.

    • Manfred Fussen - 1014

      ... ja, man ist schnell in Domodossola und Mailand. Wenn man den Autozug nimmt, kann man den Kofferraum schön voll packen.

  • Meli - 810

    Ich bin so selten mehr in Brig ich muss dani recht geben Schuhe und Kleider gibt es in Brig genügend .. Ind Bernina gehe ich eigendlich selten da gibt es ja auch genügend andere Angebote einfach schade .

  • Dani - 1912

    Also sorry... ausser Kleider und Schuhgeschäfte hat es ja nichts... Und in das Bernina gehe ich nicht jeden Tag...
    Gruss Briger

    • V. Russ - 113

      @Ivan - ja, aber das Sortiment der aufgeführten Ladenlokale ist mehr als traurig! Das grenzt an Mangel-Wirtschaft sozialistischen Vorbildes.

    • Ivan - 279

      und Sportgeschäfte und Schmuck und Foto und Restaurants und Mobile und TV/Digital und Souvenirs und Coiffeur und Uhren und Metzger und Steinschmuck und Gelateria und Bücher und Papeterie und Reisebüro und und und..... Dani, Scheuklappen ablegen!
      Das einzig störende sind die dauernd durchfahrenden Postautos und Ortsbusse!

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