Oberwallis | Die Schweizergarde in Rom wird vergrössert

«Der Stellenwert der Garde steigt»

Bernhard Rotzer am Tag seiner Vereidigung im Jahre 2005.
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Bernhard Rotzer am Tag seiner Vereidigung im Jahre 2005.
Foto: zvg

Die Walliser Sektion der Ex-Gardisten.
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Die Walliser Sektion der Ex-Gardisten.
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Quelle: RZ 0

An ihrer GV am Auffahrtstag blickten die ehemaligen Gardisten der Sektion Wallis auch auf das Jahr voraus. Einer der Höhepunkte wird sicherlich der Papstbesuch im Juni sein. Daneben soll das Garde­museum weiter ausgebaut werden.

Traditionell werden am 6. Mai in Rom die neuen Schweizergardisten vereidigt. Ebenso Tradition hat, dass einige der Gardisten aus dem Wallis stammen. Von den 32 in diesem Jahr neu vereidigten Gardisten sind es deren vier, zwei davon aus dem Oberwallis. Zurzeit stellt das Wallis die grösste Fraktion innerhalb der Garde.

Bestand wird aufgestockt

Unter Papst Franziskus ist die Schweizergarde aufgewertet worden. Im Gegensatz zu früher, begleiten die Schweizer den Papst jetzt auch während dessen Italien-Reisen. Während die Schweizer Kaserne im Vatikan erneuert wird, wird zugleich die Ausrüstung modernisiert. So erhalten die Gardisten künftig etwa einen bequemeren Helm aus Kunststoff. «Der Stellenwert der Garde steigt», konstatiert auch Bernhard Rotzer. Der 34-Jährige ist Präsident der Ex-Gardisten Sektion Wallis. Er trat 2015 die Nachfolge des langjährigen Präsidenten Roland Walker an. Um der veränderten Sicherheitslage Rechnung zu tragen, würden die Gardisten zusätzlich zur internen Schulung neu auch an der Polizeischule der Tessiner Kantonspolizei ausgebildet, wie Rotzer erzählt. Um die zusätzlichen Aufgaben zu bewältigen, soll der Bestand von 110 auf 135 Gardisten aufgestockt werden. Rekrutierungsprobleme habe man im Moment nicht, allerdings könnte es in Zukunft wegen der geburtenschwachen Jahrgänge zu Engpässen kommen. «Um Präsenz zu markieren, betrieben wir diesen Februar erstmals einen Stand an der Berufsmesse in Martinach», sagt Rotzer. Auch ein Werbefilm wurde realisiert. Beste Werbung für die Garde seien aber die Verstellen an den traditionellen Fronleichnamsprozessionen ehemaliger Gardisten, so Rotzer.

Papstsessel für Gardemuseum

In seiner Freizeit gibt Rotzer, der als Lehrer arbeitet, Führungen im Gardemuseum Naters, dem einzigen permanent bestehenden Gardemuseum der Welt. Zusammen mit Martino Karlen und Werner Bellwald war er auch Mitautor des 2017 erschienenen Buches «Auswanderungsziel Vatikan». Darin wird aufgelistet, aus welchen Gegenden die Gardisten stammen. So erfährt man, dass in den vergangenen 200 Jahren kaum eine Gemeinde so viele Gardisten stellte wie Naters. Je weiter man das Wallis hinunter Richtung Genfersee schreitet, desto weniger Männer schliessen sich der Garde an. Am meisten Gardisten stellte in den letzten 200 Jahren der Bezirk Goms. An der diesjährigen GV der ehemaligen Gardisten der Sektion Wallis am Donnerstag in Naters wurde auch über die Neuerungen im Gardemuseum informiert. So erhält die Ausstellung einen weissen Flugzeugpolsterstuhl von Johannes Paul II. Daneben bringt ein Ex-Gardist San Pietrini (Kopfsteinpflastersteine) vom Peters­platz mit. Auch die Sala Guardia soll dieses Jahr fertiggestellt werden. «In den nächsten Jahren soll das Gardemuseum weiter kontinuierlich ausgebaut werden», sagt Rotzer. Im November findet der alljährliche Amici-Treff statt, das Treffen der Gönner des Gardemuseums. Als besonderes Highlight des Jahres kann der Papstbesuch in der Schweiz betrachtet werden. Im Juni wird Papst Franziskus in Genf sein.

Frank O. Salzgeber

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