Naters | FC Oberwallis Naters mit Optimismus vor der neuen Saison

«Diese Saison oder nächste Saison steigen wir auf»

Überzeugt: «Die Gründung des FC Oberwallis war der beste Schritt», sagt Hans Ritz.
1/2

Überzeugt: «Die Gründung des FC Oberwallis war der beste Schritt», sagt Hans Ritz.
Foto: RZ

Hans Ritz und der FC Oberwallis: Ambitionen auf und neben dem Platz.
2/2

Hans Ritz und der FC Oberwallis: Ambitionen auf und neben dem Platz.
Foto: RZ

Quelle: RZ 3

Der FC Oberwallis Naters will mittelfristig aufsteigen und in der 1. Liga Promo spielen. Ein weiteres Ziel: Die Zusammenarbeit mit den regionalen Partnern soll gestärkt werden.

Hans Ritz, am Sonntag startet die neue Saison mit dem Spiel in Martinach, eine Woche später kommts zum Cup-Duell gegen den FC Luzern. Auf welches Spiel freuen Sie sich mehr?
Ich muss zugestehen, dass ich mich auf das Cup-Spiel gegen Luzern noch mehr freue. Das ist für uns das Saison-Highlight. Doch für die Mannschaft zählt derzeit nur das Spiel in Martinach, welches wir erfolgreich gestalten und schlussendlich gewinnen wollen.

Steckt im aktuellen FC Oberwallis genügend Oberwallis drin?
Ja, durchaus. Wir haben 25 Spieler im Kader, wovon gerade einmal vier nicht aus dem Oberwallis stammen.

Mit diesen Spielern träumen Sie mittelfristig vom Aufstieg in die 1. Liga Promotion. Wie realistisch sind die Chancen, dass ein solcher Aufstieg gelingt?
Für mich ist ein Aufstieg durchaus realistisch. Rückblickend kamen die Aufstiegsspiele gegen Rapperswil-Jona im Jahr 2014 wohl etwas gar früh für uns. Dennoch konnten wir von dieser Erfahrung profitieren. Ein Aufstieg in die 1. Liga Promotion ist jedoch mittelfristig klar unser Ziel. Als FC Oberwallis müssen wir diesen Anspruch haben.

Wann wird das Team sportlich so weit sein, um den Aufstieg ins Visier zu nehmen?
Wenn nicht in dieser Saison, dann in der nächsten.

Weshalb ist für Sie dieser Aufstieg von solch grosser Bedeutung?
Die 1. Liga Promotion ist eine Ausbildungsliga, in der zahlreiche Super-League-Spieler ihre Sporen abverdienten. Wir würden nicht mehr interregional, sondern national spielen, weshalb die ganze Liga attraktiver wird. Das wäre für die ganze Region Oberwallis von grosser Bedeutung. Wir erfüllen bereits jetzt viele Anforderungen, die in der 1. Liga Promotion gestellt werden, auch deshalb würde ein Aufstieg Sinn machen.

Sie sprechen die Infrastruktur und die Vereinsstruktur an.
Ja. Unser ganzes Angebot und der gesamte Staff entsprechen bereits jetzt den Anforderungen, um in der 1. Liga Promotion spielen zu dürfen. Auch der gesamte Trainingsplan würde den Anforderungen der 1. Liga Promotion entsprechen.

Was würde ein Aufstieg rein wirtschaftlich bedeuten?
Als wir vor zwei Jahren die Aufstiegsspiele gegen Rapperswil bestritten haben, habe ich eine Rechnung gemacht. Ein Aufstieg war für uns damals finanziell lukrativ und ist es auch heute. Aufgrund der damaligen U21-Spieler hätten wir über 100 000 Franken kassiert. Natürlich wären die Ausgaben höher gewesen, denn für ein Auswärtsspiel in der Ostschweiz würden wir vermutlich einen Tag früher anreisen.

Ist es nicht ein Widerspruch, einerseits junge Spieler auszubilden und andererseits den sportlichen Erfolg vorzuweisen, um aufzusteigen?
Das kann man so auslegen, doch ich sehe das Ganze ein bisschen differenzierter: Wir haben den Anspruch, Spieler auszubilden, die in der 1. Liga Promotion bestehen können. Gelingt uns das, so profitiert nicht nur der Verein davon, sondern auch die Spieler. In der­ ­1. Liga Promotion stehen sie im Rampenlicht und können sich jedes Wochenende national präsentieren und für andere Klubs aufdrängen.

Im Jahr 2012 wurde der FC Oberwallis gegründet. Würden Sie diesen Schritt heute nochmals machen?
Auf jeden Fall. Obwohl der Weg steinig ist, war es die beste Entscheidung, die wir getroffen haben. Es war eine Entscheidung für den Oberwalliser Fussball. Mit Ausnahme des FC Salgesch sind alle Klubs Aktionäre. Die Zusammenarbeit klappt heute schon viel besser und die Identifikation wird auch gestärkt.

Ach ja?
Sehen Sie, der FC Oberwallis lädt immer wieder Teams an seine Heimspiele ein. In der letzten Saison kamen vom FC Agarn schätzungsweise 20 Personen, von Raron über 30 Personen, das zeigt, dass die Akzeptanz und Identifikation steigt. Vor drei Jahren folgten keine 10 Personen unseren Einladungen. Weiter haben wir in der vergangenen Saison in der 2. Liga gesehen, was passiert, wenn wir nicht zusammenarbeiten. Zwei der vier Oberwalliser 2.-Ligisten stiegen ab.

Was hat das mit dem FC Oberwallis zu tun?
Sehr viel. Die Vereine schicken uns die Spieler und wir bilden sie aus. Das braucht Zeit. In der Berufswelt wird ein Lehrling meist in drei oder vier Jahren ausgebildet. Dasselbe gilt für Fussballer. Beenden sie ihre Ausbildung bei uns, können sich jedoch in der 1. Liga nicht durchsetzen, so spielen sie irgendwo in der 2. Liga. Ich bin überzeugt, dass die 2.-Ligisten dadurch gestärkt werden. Das müssen auch die Briger und Visper erkennen.

Das Verhältnis mit den beiden Hauptpartnern Brig-Glis und Visp ist angespannt. Weshalb?
Das Problem liegt in den Köpfen und in der fehlenden Geduld. Ich nenne ein Beispiel: Beim FC Oberwallis waren auf Stufe A-Junioren zwei Briger engagiert. Beide befanden sich in der Ausbildung, die wir angesprochen haben. Und was macht Brig-Glis? Sie stecken im Frühling in akuter Abstiegsgefahr und holen beide Spieler zurück. Natürlich haben wir sie freigegeben, denn wir wollten keine Schuld an einem Abstieg der Briger tragen, doch für die fussballerische Entwicklung dieser Spieler war das nicht förderlich. Es braucht Geduld, um mittelfristig von den Strukturen des FC Oberwallis zu profitieren.

Eine Zusammenarbeit des FC Oberwallis mit dem FC Brig-Glis und dem FC Visp ist wichtig. Was ist geplant, um einander näher zu kommen?
Wir müssen immer daran arbeiten, einander näher zu kommen. Dazu organisieren wir auch immer wieder Informationsveranstaltungen, um auf den Fussball aufmerksam zu machen. Zudem wollen wir an der GV im September auch Persönlichkeiten von den anderen Vereinen in den Verwaltungsrat der FC Oberwallis AG einführen.

An wen denken Sie?
An den Präsidenten des FC Brig-Glis, Rinaldo Arnold, und an Oskar Locher.

Im Zusammenhang mit dem FC Oberwallis müssen wir auch die Rolle des FC Naters II ansprechen, der neu in der 2. Liga spielt. Der Support von Reservisten des FC Oberwallis beim FC Naters stösst bei den Konkurrenten auf Kritik.

Ich kann diese Kritik teilweise verstehen, denn sie ist im Grundsatz berechtigt. Doch ich stelle die Frage in den Raum: Was macht der FC Raron für den FC Oberwallis und was macht der FC Naters für ihn? Naters ist mit Brig-Glis und Visp einer von drei Hauptvereinen im FC Oberwallis und kann – genau wie es Brig-Glis im Winter getan hat – auf «seine» Spieler zurückgreifen.

Sind es demnach ausschliesslich «Natischer», die beim FC Naters II aushelfen?
In der abgelaufenen Saison war das der Fall, demnach war die Kritik unberechtigt.

Können Sie versprechen, dass dies auch in der nächsten Saison der Fall sein wird?
Natürlich ist es lukrativ für unsere Trainer, dem einen oder anderen Spieler beim 2.-Liga-Team Spielpraxis zu geben. Doch gegen die Oberwalliser 2.-Liga-Teams wird Naters II nicht mit Spielern vom FC Oberwallis antreten.

Hans Ritz, reden wir noch über das Cup-Spiel gegen Luzern. Was schaut wirtschaftlich dabei heraus?
Das ist das fünfte Cup-Duell mit einem Super-League-Team in meiner Amtszeit. Die Veränderung ist enorm. 120 Leute arbeiten heuer auf dieses Spiel hin. Läuft alles optimal, schauen rund 50 000 Franken heraus.

Simon Kalbermatten

Artikel

Kommentare

  • Beobachter - 41

    Hallo Herr Ritz..sie investieren sehr viel Geld in dieses Projekt Team Oberwallis.Ohne dieses Geld würde so ein Projekt niemals funktionieren.Aber ich denke vom sportlichen haben sie zu wenig Kenntnisse.Lassen sie bitte die Ziele für die Zukunft von der Sportlichen Leitung komunizieren.Jeder sollte seine Stärken in diesem Projekt einbringen.Nur so kann dies alles funktionieren.Hier gilt nicht der Spruch wer zahlt befiehlt.

  • Outsider - 172

    Ich würde als Laie sagen, jetzt zuerst mal ein Dutzend Spiele absolvieren, sich auf dem Feld behaupten und dann Prognosen abgeben..... Sonst könnte es so zugehen wie dem jungen deutschen Offizier vor Stalingrad, der seinen Soldaten zurief: "Vorwärts, Kameraden! Wir müssen zurück...."

    • Sepp - 25

      Ich alls Laie würde sagen, schön das es Menschen mit realistischen sportlichen Ziele gibt und nicht nur Tiefstapler. Er wird seinen Weg machen mit oder ohne euch.

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login

Sitemap

Impressum

MENGIS GRUPPE

Pomonastrasse 12
3930 Visp
Tel. +41 (0)27 948 30 30
Fax. +41 (0)27 948 30 31