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FC Sitten: Heisses Spiel mit den Fans

Unverständnis. Nicht alle Sitten-Fans verstehen die Art und Weise, wie die Cupfinal-Tickets verkauft wurden.
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Unverständnis. Nicht alle Sitten-Fans verstehen die Art und Weise, wie die Cupfinal-Tickets verkauft wurden.
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Quelle: RZ 1

Erst der Abgang von Trainer Peter Zeidler. Dann der Ärger wegen Cupfinal-Tickets. In Sitten brennt der Baum. Und das in der wichtigsten Phase der Saison.

Man mag ihn oder man mag ihn nicht: Christian Constantin (60), Präsident des FC Sitten. Ein Visionär, ein Macher. Kein Vereinspräsident feiert in den vergangenen 25 Jahren mehr Titel in der höchsten Schweizer Spielklasse als er. Und doch schafft es der Präsident immer wieder, die Fans zu ärgern. Diesmal in der wichtigsten Phase der Meisterschaft. Und vor dem Cupfinal.

Fahren Fancars halb leer?
Was ist passiert? Mit dem Kauf von Cupfinal-Tickets ködert Constantin die Fans, an der Operation Tourbillon mitzumachen. Das Ziel: 10 000 verkaufte Saisonabos für die nächste Saison. Dann gibt es die Karte zu einem stark reduzierten Preis. Nur wer mitmacht oder bereits ein Saisonabo hat, ist am Cupfinal dabei. Das stösst einigen Fanclub-Mitgliedern sauer auf: «Gleich mehrere Mitglieder können nicht an den Cupfinal, weil sie kein Ticket erhalten haben», sagt Sonja Grand, Präsidentin des Fanclubs «Castellione» Niedergesteln, und erklärt, dass nicht alle Mitglieder ein Saisonabo besitzen. Deshalb hat sie beim FC Sitten angefragt, ob sie noch 10 bis 15 Karten haben könnte. Vergeblich. Grand spricht nicht aus, was faktisch der Fall ist: Constantin erpresst die Fans. Wer nicht an der Operation Tourbillon mitmacht, fährt nicht nach Genf an den Final. Dies hat Folgen für den Fanclub «Castellione»: «Wir kriegen den Bus wohl nicht voll», sagt Grand. Denn: Zurzeit haben erst rund 65 Fans ein Ticket. In zwei Cars haben schätzungsweise 100 Personen Platz. Ein Car wäre zu wenig, zwei zu viel. Das nervt auch Olivier Grand, Präsident des Fanclubs Ober- und Mittelwallis: «Es wäre schade, wenn wir wegen der Aktion die Postautos nicht füllen könnten», sagt er. Für Grand ist die Ticket-Aktion des FC Sitten jedoch nur die halbe Wahrheit, weshalb das Cupfieber (noch) nicht überall ausgebrochen ist. «Wegen der faktischen Entlassung von Trainer Peter Zeidler haben mir mehrere Fanclub-Mitglieder gesagt, dass sie nicht an den Final mitkommen.»

«Einer der besten Trainer»
Wie Olivier Grand hat auch Hans-Jörg Roth, Präsident des FC Sitten-Fanclubs «Lötschental» keine Freude daran, dass der FC Sitten den Cupfinal nicht mit Trainer Peter Zeidler bestreitet. «Er war einer der besten Trainer in den vergangenen Jahren beim FC Sitten und hat uns noch kürzlich einen Besuch im Lötschental zugesichert. Ich finde es schade, dass er nicht mehr Trainer ist», sagt er. Dass jedoch die Operation Tourbillon einigen Fans sauer aufstösst, kann Roth nicht verstehen. «Wer den FC Sitten während der Saison unterstützt, soll auch Anrecht haben auf ein Cupfinal-Ticket, und das ist der Fall.» Nicht alle Sitten-Fans sehen das so. Die RZ weiss: Es gibt zahlreiche Saisonabo-Besitzer, die über einen Besuch am Cupfinal nachdenken, obwohl sie eine Karte haben. Gibt es noch Hoffnung für die restlichen Fans? «Die Wahrscheinlichkeit dafür ist sehr klein», sagt FC-Sitten-Kommunikationschef
Nicolas Pillet.

Simon Kalbermatten

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Kommentare

  • Markus Imbodu, Visp - 1514

    Bisschen Realismus und Demut meine Liebe Damen und Herren: der FC Sitten ist und bleibt ein Provinzclub unter CC - Amateur und stümperhaft geführt... Viele Modefans kann ich dazu nicht ernst nehmen, wo bleibt der Support im (faden) Ligaalltag? Genau die gleichen Supporten auch unsere Nationalmannschaft an einer WM und EM... Mich schaudert wenn solche Menschen als Stolze Walliser / Schweizer Fans dargestellt werden...

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