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Fördergelder bleiben ungenutzt

Wer künftig auf effizientere Haustechnik setzt, kann auf Fördergelder zurückgreifen.
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Wer künftig auf effizientere Haustechnik setzt, kann auf Fördergelder zurückgreifen.
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Für Investitionen im Bereich Energieeffizienz liegen Fördergelder bereit. Im Oberwallis ist das Interesse daran unterschiedlich. Viele Gelder fliessen sogar mehrheitlich ins Unterwallis.

Seit Oktober 2014 ist das unter der Schirmherrschaft des Bundesamtes für Energie stehende Stromeffizienzprogramm (EffiWatt) am Laufen. Dieses hat eine Dauer von zwei Jahren und läuft demnach Ende September 2016 aus. Insgesamt stehen dafür schweizweit 30 Millionen Franken zur Verfügung. Für das Wallis liegt davon eine Million Franken bereit. Sowohl private Hauseigentümer als auch Gemeinden können bei Investitionen im Bereich der Stromeffizienz in den Genuss einer finanziellen Unterstützung kommen.

Bis zu 20 Prozent

Wer beispielsweise den elektrischen Boiler durch einen Wärmepumpenboiler ersetzt, kann auf Gesuch hin auf einen finanziellen Beitrag zählen. Natalie Theler von der kantonalen Dienststelle für Energie erklärt: «Für den Ersatz eines Boilers in einem Ein­familienhaus muss mit rund 4500 Franken gerechnet werden. Davon werden vom «EffiWatt» 800 Franken oder fast 20 Prozent vergütet.» Wer bei der Umwälzpumpe auf eine effizientere Technologie setzt, kann ebenfalls auf eine gut 20-prozentige Unterstützung zählen. Auch wer die Waschmaschine anstelle vom kalten wie bisher neu vom warmen Wasser speisen lässt, wird finanziell unterstützt. Setzen Gemeinden in Schulhäusern, Turnhallen oder aber Parkhäusern auf eine effizientere Beleuchtung mit LED beispielsweise, so wird die Investition mit bis zu 25 Prozent subventioniert.

Geld geht zurück zum Bund

«Bis jetzt wurden von der im Wallis zur Verfügung stehenden Million aber erst etwas mehr als 10 Prozent abgeholt», erklärt Theler. Und dies erst noch vor allem aus dem Unterwallis. Das Problem dabei: Ist das Geld bis zum Ende der Laufzeit des Programms nicht aufgebraucht, so geht dies zurück an den Bund und ist somit für das Wallis für immer verloren. Warum das Allgemeine und da insbesondere das mangelnde Interesse aus dem Oberwallis? Dafür sind laut Theler wahrscheinlich zwei Gründe verantwortlich. Bei Haushaltsgeräten oder aber bei der Haustechnik seien heutzutage per se bessere und effizientere Technologien im Einsatz. Dadurch brauche beispielsweise eine Waschmaschine weniger Strom als früher. Hinzu kämen die hiesigen eher tiefen Strompreise. Die mit den Investitionen verbundenen Einsparungen seien somit zu klein. «Der Anreiz fehlt.» Ein weiterer Grund: Theler vermutet, dass neue Techniksysteme nicht unbedingt aktiv verkauft würden.

Unterschiedliches Interesse

«Um in den Genuss der Förderbeiträge zu kommen, hält sich der Aufwand im Rahmen», erklärt Theler. So müssten Private bei der Absicht einer Investition lediglich beim Haustechniker ihr Interesse anmelden. Dieser würde dann die notwendigen Schritte einleiten. Gemeinden könnten sich beim Austausch der Beleuchtung beim entsprechenden Planungsbüro in Verbindung setzen. Für Fragen oder weitere Informationen stehe zudem auch ein kantonales Kontaktcenter zur Verfügung. Im Gegensatz zum Wallis, wo das Interesse demnach eher mager ist, sieht es in anderen Kantonen ungleich anders aus. So erklärt Theler, dass die «EffiWatt»-Fördergelder in den Kantonen Zürich und Luzern nach dem ersten Jahr Laufzeit bereits komplett aufgebraucht waren.

Erfolgsmodell «Gebäudeprogramm»

Blickt man nun auf die Geschichte des etwas bekannteren «Gebäudeprogramms», so sieht es anders aus. Seit dessen Beginn 2010 wurden im Wallis jedes Jahr über fünf Millionen Franken ausbezahlt. Der Grund sieht Natalie Theler in der unterschiedlichen Wahrnehmung: «Beim ‹Gebäudeprogramm› profitiert der Hausbesitzer direkt vom höheren Raumkomfort. Beim Programm ‹EffiWatt› ist der Nutzen eine rein technische Effizienzsteigerung, die nicht unmittelbar wahrgenommen wird.» Das «Gebäudeprogramm» sei zweifelsfrei ein Erfolg. Das hat aber zur Folge, dass es in der Zwischenzeit sogar angepasst werden musste. «Beim Start des Programms wurden für den alleinigen Austausch der Fenster bereits Beiträge gesprochen. Jetzt werden neue Fenster nur noch zusammen mit der gleichzeitigen Sanierung der Fassade subventioniert», so Theler. Das «Gebäudeprogramm» läuft noch bis nächstes Jahr. Es sind jedoch Bestrebungen im Gang, dieses zu verlängern.

Peter Abgottspon

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