Kolumne | Diese Woche zum Thema:

Rücktritt von Freysinger im «Beobachter» gefordert

Peter Bodenmann und Oskar Freysinger schreiben in der Rhonezeitung.
1/1

Peter Bodenmann und Oskar Freysinger schreiben in der Rhonezeitung.
Foto: Mengis Media

Quelle: RZ 2

Der ehemalige SP-Schweiz-Präsident und Hotelier Peter Bodenmann und Alt-Staatsrat und Schriftsteller Oskar Freysinger im Wortgefecht.

Peter Bodenmann, ehemaliger SP-Schweiz-Präsident und Hotelier

Rücktritt von Freysinger im «Beobachter» gefordert

823 000 Schweizerinnen und Schweizer lesen jede Woche den «Beobachter». Weil der «Beobachter» weder rechts noch links ist, sondern ein Stück Schweiz. Da, um allen zu helfen, die Rat brauchen.

Bevor der «Beobachter» politisch Stellung bezieht, prüft er die Faktenlage mehrmals. In der Nummer vom 19. Juli 2019 schoss die Redaktion hart gegen Oskar Freysinger: «Der US-Investor George Soros ist der Lieblingsfeind radikaler Rechter. Sie scheuen auch vor Antisemitismus nicht zurück. Aktuell der welsche Wahlkampfleiter Oskar Freysinger.» Und Dominic Pugatsch hält fest: «Es ist inakzeptabel und unverständlich, dass eine Schweizer Partei solches Gedankengut in ihren Reihen duldet.»

Vielleicht haben wir uns schon zu sehr an die wirren Verschwörungstheorien aus Savièse City gewöhnt. Und niemand nimmt sie – vielleicht fälschlicherweise – so richtig ernst.

«SVP: Lieber kassieren statt Dossiers studieren»

Die SVP hat nicht nur mit ihrem Wahlkampfleiter West rabenschwarzes Pech. Die Klimaleugner haben auf einen kalten und verregneten Sommer gehofft. Und jetzt steigt diese Woche das Thermometer schon wieder über 35°. Sicher, wir dürfen Wetter und Klima nicht verwechseln. Und trotzdem geben die tropischen Temperaturen emotional jenen recht, die endlich etwas gegen das Sterben der Walliser Gletscher machen wollen. In den Spitälern und Altersheimen schwitzen und leiden die Betagten, die Kranken und das Personal. In jenen Gebäuden, welche die SVP zusammen mit den Schwarzen und den Gelben unverständlicherweise nicht sanft kühlen will.

Bleiben die Spittelmatten, die für viel Aufregung sorgen. Der geplante Panzer-Rundkurs im schönsten unberührten Talboden des Oberwallis ist ein Produkt der Ära Maurer, Parmelin und Freysinger. Deshalb schweigen die SVP und ihr Präsident Franz Ruppen bisher. Ist Viola Amherd eine von uns? Wird sie die konkreten Vorschläge der «Roten Anneliese» aufnehmen? Abwarten.

Bleiben die unnötigen Auszonungen in der Gemeinde Brig-Glis. Wo sich die SVP-Listenbrüder Patrick Hildbrand und Louis Ursprung weigern, auch nur zu informieren. Sie müssten angesichts der offensichtlichen Fehler die Vorlage zurückziehen. Und mit neuen Planern verhindern, dass alle Oberwalliser Gemeinden wegen diesen Briger Irrläufern noch mehr auszonen müssen.

Das Volk kann niemanden zum Rücktritt zwingen. Weder einen Wahlkampfleiter, der die Pedalen verliert, noch Gemeinderäte, die lieber kassieren, statt die Dossiers zu studieren.

Die einzige Handbremse sind die National- und Ständeratswahlen. Die Basis der SVP wird demotiviert zu Hause bleiben.


Oskar Freysinger, ehemaliger SVP-Staatsrat und Schriftsteller

Das alte Lied

Der «Beobachter» fordert also laut Bodenmann meinen Rücktritt von meiner ehrenamtlichen Rolle als SVP-Wahlhelfer. Lächerlich. Eigentlich möchten diese gekauften Schreiberlinge, dass ich von allem zurücktrete: vom kritischen Denken, vom Verfassen von Rubriken, von mir selber, von der Erdoberfläche.

Die Polemik dreht sich um meine Aussage, dass gewisse wirtschaftliche, politische und ideologische Kräfte darum bestrebt sind, eine grenzenlos freie Welt zu schaffen. Es geht dabei um einen allgemeinen Trend, der von den Medien als einzig gangbarer Weg verkauft wird. Verschiedene Landeskirchen, die sozialistische Internationale, globale finanzielle Player, zahlreiche NGOs und grenzüberschreitende Organismen, Ideologen wie George Soros oder Robert Habeck und der sich international ausbreitende Islamismus werkeln unabhängig voneinander an der Abschaffung der Grenzen und Rechtsstaaten. Die Interessen driften auseinander, das Ziel ist dasselbe: Eine allgemeine Gehirnwäsche soll bei den Menschen ein «Umdenken» bewirken, damit sie zu Kopf­nickern werden. Durch die Schaffung einer planetarischen Verwaltung – über die Kulturen, Ethnien und Grenzen hinweg – soll das Herumschieben von Arbeitsnomaden erleichtert, die Kontrolle der Bürger verstärkt und das ungehinderte Fliessen des Kapitals gewährleistet werden. Dies alles im Namen der Freiheit, des Umweltschutzes und der Gleichberechtigung. Durch Reizüberflutung, Manipulation, Massenverblödung und Zensur – selbst im Internet – sollen die Menschen gefügig gemacht werden. Dies meine Beobachtung als Beobachter, zu der ich nach wie vor stehe. Als freier Mensch in einem freien Land nehme ich das Recht in Anspruch, eine vom politisch korrekten Mainstream divergierende Meinung zu vertreten.

Nun, was kam aus dem Wald zurück, in den ich rief? Der aus der Luft gegriffene Vorwurf des Antisemitismus – dass meine neutrale Aussage vom «Beobachter» mit den Juden in Beziehung gebracht wird, beweist seinen latenten Antisemitismus –, meine Abkanzelung als Verschwörungstheoretiker und die Forderung nach Rücktritt. Gegenargumente? Keine. Die braucht es nicht. Verunglimpfung und Diskreditierung genügen. Wer sich kritisch über das neue Evangelium äussert, muss unschädlich gemacht werden. Ich lege den Zensoren, die mir das Wort verbieten wollen, jedoch nahe, auch Autoren wie Aldous Huxley und George Orwell oder gar Zygmunt Bauman – Marxist und Jude – zu verbieten. Überhaupt das selbstständige Denken.

Düstere Aussichten für die angeblich angestrebte «globale Freiheit».

*Der «Beobachter» legt Wert auf die Feststellung, dass die Aussage "«Beobachter» fordert Rücktritt" falsch ist. Der Artikel «SVPler hetzt gegen Soros» thematisiere einige Behauptungen von Herrn Freysinger über Soros und dessen Einfluss auf NGOs, für die er Belege schuldig blieb. Am Ende des Artikels werde Dominic Pugatsch, Leiter der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus, zitiert. Er sagt: «Die SVP muss Herrn Freysinger als Wahlkampfleiter absetzen.»

Das ist die Aussage Pugatschs – und nicht des «Beobachters». Wir bitten um Kenntnisnahme.

Artikel

Kommentare

  • Gilbert Pierre von Allmen, Bellwald - 1217

    Guten Tag,

    Ich find die Ansichten von Herrn Freysinger absolut identisch mit Meinen.
    Leider gibts die sog. Pressefreiheit, bzw. die sog. MEINUNGSFREIHEIT, schon seit sehr sehr vielen Jahren nicht mehr. LEIDER!
    Die Schweiz ist zu einer Bananenrepublik abgestiegen, wo Jeder unterwürfig sein MUSS.
    Dies Dank auch der Sch... EU.

    Klima und der ganze Hype um Bio, und CO2 kann Ich nicht begreifen.
    Die sog. Umweltschützer, wo überall demonstrieren, müsste man mal darauf aufmerksam machen, dass Sie Schuhe vom fernen Osten, Kinderarbeit, tragen, wahrscheinlich von Amerika, oder sonst wo, mit dem Auto, Flugzeug oder Schiff hierher kommen.
    Und der ÖV im Ausland fährt garantiert NICHT grün!
    Und der Asphalt auf dem Sie gehen, ist auch nicht grün...

    Und warum dürfen Diese, und alle GutMenschen, Ihre Meinung laut heraus posaunen?!
    Und warum Jene, Die die Wahrheit noch erkennen können, Mundtod gemacht?!!
    Sind DAS noch faire Bedingungen?!?

    Und der Blödsinn mit den E-Autos...
    Wo werden am Schluss all die Akkus, wo auch nicht grün sind, entsorgt?!
    Och, für Das haben Wir ja den fernen Osten, oder Afrika. Dort kommts ja eh nicht mehr drauf an... Sniff!

    Ach ja zum Thema Afrika...
    Warum soll Ich Gelder für Flüchtlinge und Essen an einer 'Hilfsorganisation' spenden, wos doch viel nützlicher und wichtiger wär, all die Flüchtlinge in Ihrem Land beim Aufbau von Kläranlagen einzusetzen, und für rechtes Baumaterial gesorgt werden sollte?!

    So wie im fernen Osten genau das gleiche Problem ist.

    Also Wir, die kleine Schweiz, soll schauen, dass alles 'GRÜN' ist, und dann nur schon in ganz ganz nahen Ländern dafür der Dreck direkt ins Meer, bzw. in Unser Essen gelangt, wo Wir ja gar kein direkt angrenzendes Meer haben, sollen noch Grüner werden?!
    Wo Wir die besten Kläranlagen haben, welche nicht das Meer ist...

    Und über Rassismus zu sprechen ist ja von der Obrigkeit, welche ja schon lange Fremdgesteuert ist, nicht erwünscht.
    Aber das Wir, Eidgenossen, (nicht Schweizer, Das kann mittlerweile Jeder sein), schon lange diskriminiert werden, sieht man nicht, bzw. WILL man NICHT sehen!
    Wieso dürfen keine Kreuze mehr in öffentlichen Gebäuden aufgehängt werden, obwohl die Schweiz ein, mal war, christliches Land ist?
    Warum müssen Wir Uns anderen Kulturen anpassen, obwohl ja diese 'Kulturen' zu Uns eingedrungen sind?!
    Warum müssen Wir Uns Deren Willen über Unsern setzen?!
    Wenn Ich bei Jemandem in Seine Wohnung darf, pass Ich Mich völlig, natürlich aus Respekt, dem Hausherrn an, nicht umgekehrt!

    Und das blöde Antirassismus-Gesetz sollte endlich wieder abgeschafft werden, zugunsten der öffentlichen Meinungsäusserung gegen Alle, Die Unser Land nicht ehren, und Unseren Gebräuchen nicht annehmen können.
    Diese Menschen sollen aus Höflichkeit schon mal abzischen...
    Die Meisten 'Flüchtlinge' sind ja richtig gesehen, Landesverräter, und Feiglinge, Die Ihres Land verlassen, und somit nichts für Ihr Heimatland empfinden.
    Wie wollen, sollen, Diese denn hier gegenüber Uns Respekt zollen?!?
    Sie verleugnen sogar noch Ihr Herkunftsland!

    Ich mach hier mal einen Punkt, und danke Herrn Freysinger für Seine Weisheit.
    Merci.

    Ach ja, Ich bin in keiner Partei, ausser in Meiner Eigenen!

    Mit liäbä Grüäss.

    • Peter Fux, St. Niklaus VS - 135

      in jeder ihrer RUBRIKEN steckt ein Stück Wahrheit.Wo aber sind die Lösungen....?Diese bringen weder Hr. FREYSINGER ,noch Hr. BODENMANN.
      Überhaupt können die Artikel dieser beiden Herren in einer Schublade versorgt werden. Das heisst nicht mehr in der RZ bringen. Das Vertrauen zu einem abgewählten und einem zurück getretenen Staatsrat dürfte zudem nicht sehr relevant sein.

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login

Sitemap

Impressum

MENGIS GRUPPE

Pomonastrasse 12
3930 Visp
Tel. +41 (0)27 948 30 30
Fax. +41 (0)27 948 30 31