Gampel-Bratsch/Steg-Hohtenn | Kein gemeinsames Gemeindelogo mehr

Gampjer und Steger zeigen sich nicht mehr gemeinsam

Ab sofort kein gemeinsamer Auftritt mehr: Gampel-Bratsch und Steg-Hohtenn streichen die jeweilige Nachbargemeinde aus ihrem Logo.
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Ab sofort kein gemeinsamer Auftritt mehr: Gampel-Bratsch und Steg-Hohtenn streichen die jeweilige Nachbargemeinde aus ihrem Logo.
Foto: Walliser Bote

Quelle: RZ 0

Seit Kurzem haben beide Dörfer ein neues Gemeindelogo. Auffallend dabei: Der Name des jeweiligen Nachbardorfs wurde gestrichen. Flammen zwischen den Gampjern und Stegern alte Grabenkämpfe wieder auf?

Auf den ersten Blick werden die Steger und die Gampjer lediglich von der Lonza getrennt. Doch bei genauerer Betrachtung ist es offenbar doch mehr als nur ein Bach, welcher die Nachbarn voneinander abhält. Der Reihe nach: Schon viel wurde in der Vergangenheit über eine allfällige Fusion diskutiert, zustande kam sie aber nicht. Dafür wird mittlerweile in verschiedenen Bereichen (Schule, Sicherheit, Kultur, Altersheim, gemeinsames Infoblatt usw.) zusammengearbeitet. Und 2009 spannte man dann doch zusammen: Aus Steg wurde Steg-Hohtenn und Gampel schloss sich mit Bratsch zusammen. Und die politische Konstellation für mehr war damals günstig. Galten doch die beiden damaligen Gemeindepräsidenten Konrad Martig (Gampel) und Andrea Roth (Steg) als fusionswillig. Aber zum letzten Schritt kam es auch unter ihnen nicht. Zu gross waren offenbar die Widerstände. Dennoch kam während dieser Zeit ein gewisses «Wir-Gefühl» auf, welches sich auch auf den ­jeweiligen Gemeindelogos niederschlug: Beide wählten in der Vergangenheit Farben und Format gleich, und bei beiden war der Name des jeweiligen Nachbardorfs erwähnt (siehe Bilder unten). Doch in der Zwischenzeit sind mit German Gruber (Gampel-Bratsch) und Philipp Schnyder (Steg-Hohtenn) neue Präsidenten am Ruder und der Wind scheint sich gedreht zu haben.

Logo ohne Nachbar

Denn beide Gemeinden haben seit Kurzem in ihrem Logo den Namen des Nachbarn gestrichen. Böse Zungen behaupten, das sei kein ­Zufall. Gruber und Schnyder seien nicht gerade bekannt dafür, aufeinander zuzugehen. Was ist da dran? Will man nichts mehr voneinander ­wissen? «Auf gar keinen Fall», heisst es einhellig von beiden. Man habe es «sehr gut» zusammen. Das zeige sich auch an den anstehenden gemeinsamen Projekten wie beispielsweise einem geplanten Pumptrack oder einer neuen Fussgängerbrücke über die Lonza (die RZ berichtete). «Der Standort für den Pumptrack beim Steger Schwimmbad ist gut geeignet», schwärmt Gruber. «Beide Gemeinden stehen hinter dem Projekt des Vereins «Pro Velo Gampel-Steg» und unterstützen dieses finanziell», sagt Philipp Schnyder seinerseits. Die Unterstützung fällt aber unterschiedlich aus. Burgerschaft und Munizipalgemeinde Steg-Hohtenn geben zusammen 70 000 Franken und die Gemeinde Gampel-Bratsch steuert 30 000 Franken bei. Brüderlich geteilt hingegen werden die Kosten für die Sanierung der Fussgängerbrücke über die Lonza (je 45 000 Franken). Wenn die Zusammenarbeit, wie beide Präsidenten versichern, so gut funktioniert, warum also wird der jeweilige Nachbar aus dem Logo verbannt? «Beide Gemeinde­namen führten nicht selten zu unnötigen ­Verwechslungen und Missverständnissen», sagt Schnyder. Gruber fügt an: «Die Harmonie zwischen beiden Gemeinden stimmt, was auch der Entscheid zur Änderung des Logos durch beide Gemeinderäte unterstreicht.»

Peter Abgottspon

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