Fiesch | Wirbel um VR-Mitglied der Luftseilbahn Fiesch-Eggishorn

Geldforderung wegen ÖV-Hub Fiesch?

Die geplante neue Bahn auf das Eggishorn (Bild: bestehende Bahn) sorgt in Fiesch für viel Gesprächsstoff.
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Die geplante neue Bahn auf das Eggishorn (Bild: bestehende Bahn) sorgt in Fiesch für viel Gesprächsstoff.
Foto: RZ-Archiv

Quelle: RZ 0

Dem geplanten ÖV-Hub mit Bahnhof und Gondelbahn bläst eine steife Brise entgegen. Nebst Einsprachen hat mittlerweile sogar ein VR-Mitglied der Luftseilbahn Vorbehalte.

In Fiesch soll bekanntlich ein neuer Bahnhof mit einer Gondelbahn auf die Fiescheralp entstehen. Der Standort befindet sich rund 400 Meter nördlich des bestehenden Bahnhofs der Matterhorn Gotthard Bahn (die RZ berichtete). Für die entsprechenden Planungen sind auch Zonenanpassungen nötig (die entsprechende Urversammlung fand nach Redaktionsschluss statt). Demnach bedarf es unter anderem auch einer Anpassung der Linienführung der neuen Gondelbahn, welche gemäss vorliegenden Plänen parallel zu den zwei bestehenden Luftseilbahnen auf die Fiescheralp verlaufen wird. Kurzum: Wegen der zusätzlichen dritten Bahn muss der bestehende Korridor verbreitert werden. Dagegen wurde nun von privaten Grundeigentümern eingesprochen.

Vorwurf der Enteignung

Der Grund ist laut einer Einsprache simpel: Überquert künftig noch eine dritte Bahn das darunterliegende Grundstück, kommt das einer «eigentlichen Enteignung» gleich. Insbesondere darum, weil es sich beim neuen Bahntyp um eine Gondelbahn handelt, welche die betroffene Parzelle deutlich tiefer überquert als die bestehenden Luftseilbahnen. Aus demselben Grund wird auf der betroffenen Parzelle wohl zusätzliche Bahninfrastruktur wie beispielsweise Stützen zu stehen kommen. Damit wird bestehendes und erschlossenes Bauland zerstört, ist weiter zu vernehmen. Ins gleiche Horn bläst ein anderer Einsprecher. Er lässt verlauten, dass damit sein gesamtes Grundstück in bester Wohnlage komplett entwertet werde. Von diesem Umstand betroffen ist mutmasslich auch Franz-Josef Volken. Zusätzlich ist am Rand seiner Parzelle und in unmittelbarer Nähe zu seinem Haus sogar noch eine Bahnstütze geplant. Brisant: Volken sitzt im Verwaltungsrat der Luftseilbahn Fiesch-Eggishorn (LFE), welche die neue Gondelbahn bauen wird, und ist dort gleichzeitig grösster privater Aktionär.

Verschiedene Bedenken

In Fiesch geht nun das Gerücht um, Volken verlange als Kompensation 2,5 Millionen Franken. «Das ist völlig aus der Luft gegriffen», sagt er. Es stimme zwar, dass derzeit Gespräche im Gang seien, um gemeinsam eine für alle Seiten gute Lösung zu finden. «Dabei haben wir aber noch keine einzige Sekunde über irgendeine Summe geredet», so Volken. Und eingesprochen habe er dagegen auch nicht. «Ich bin gerne bereit, meinen Teil zum Gelingen des Projekts beizutragen», sagt er und äussert aber gleichzeitig Vorbehalte. «So wichtig das Projekt für Fiesch auch ist, so gibt es auch hier Schattenseiten.» Volken verweist auf die massiven Wertverluste der Grundstücke und die zusätzlichen Lärmimmissionen durch die neue Bahn für die Anwohner. «Franz-Josef Volken muss unbestritten die grössten Einschränkungen in Kauf nehmen», sagt der LFE-Verwaltungsratspräsident Fredy Huber. Eine finanzielle Entschädigung sei bisher nie Thema gewesen. «Vorstellbar ist allenfalls eine Realkompensation in Form von Lokalitäten in der alten Luftseilbahnstation», sagt er. Franz-Josef Volken habe nicht dagegen eingesprochen und die Gespräche mit ihm seien im Gang. Mit den Einsprechern werde zurzeit auch verhandelt. Auch hier sei man zuversichtlich, für alle Seiten zufriedenstellende Lösungen zu finden.

Peter Abgottspon

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