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Knall hinter den Kulissen

Neu am «Pürumärt»: Marc Wyssen, Gemeinderat von Visp, begrüsst Rainer Zimmermann.
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Neu am «Pürumärt»: Marc Wyssen, Gemeinderat von Visp, begrüsst Rainer Zimmermann.
Foto: RZ

Quelle: 1815.ch/RZ 8

Seit Jahren verkauft Daniela Kramberger am «Pürumärt» in Visp ihren Wein. Seit vergangenem Freitag ist Schluss. Viele Nebengeräusche begleiten das Ende der Zusammenarbeit.

«Das ist ein Kampf David gegen Goliath, den werde ich nicht austragen», sagt Daniela Kramberger, Geschäftsführerin von der Kellerei Kramberger in Visp. Was ist passiert? Die gebürtige Slowenin, die seit 13 Jahren am «Pürumärt» in Visp ihren Wein ausschenkt, schmeisst den Bettel hin. Für sie ist klar: «Man wollte mich hier nicht mehr haben.» Anders sieht die Situation Marc Wyssen, der im Visper Gemeinderat fürs Standortmarketing verantwortlich ist: «Der ‹Pürumärt› ist ein belebtes Element in Visp, deshalb mussten wir handeln.» Er wird deutlich: «Wir hatten verschiedene Reklamationen wegen Frau Kramberger und luden sie zu einem klärenden Gespräch ein.» Wyssen betont, dass er dieses Gespräch bewusst vor der grossen Sitzung im November angesetzt habe, wo sich alle Beteiligten des «Pürumärts» treffen. Zum grossen Knall kommt es unmittelbar nach der Zusammenkunft.

Fehlte dem Wein die Qualität?
Gesprächsinhalt beim Treffen der Verantwortlichen des «Pürumärts» in Visp rund um Marc Wyssen war unter anderem die Qualität von Krambergers Weinen. Die RZ weiss: Zahlreiche Besucher haben sich während mehreren Monaten am «Pürumärt» über die fehlende Qualität von Krambergers Weinen beschwert. Deshalb reagierte Wyssen. Sein Vorschlag: Kramberger darf ihren Weinvorrat weiter am «Pürumärt» verkaufen, dann ist die Zusammenarbeit beendet. Kramberger sieht sich daraufhin im Stolz verletzt und kündigt die Zusammenarbeit sofort. Somit verzichtet sie darauf, ihren Wein am beliebten Freitagabend-Treffpunkt in Visp anzubieten. «Unter diesen Umständen wollte ich das nicht», sagt sie der RZ und fügt an: «Seit den Vorkommnissen habe ich nicht mehr gearbeitet, denn ich leide unter einem Nervenzusammenbruch.» Wie es künftig mit ihr und der Weinkellerei in Visp weitergehen solle, liess sie offen. Sie sagt: «Das Ende dieser Zusammenarbeit bricht mir das Genick, ich bin in ein Loch gefallen und weiss nicht mehr weiter, denn ich bange um meine Existenz.» Und dies obwohl sie nur einmal pro Monat während vier Stunden ihren Wein ausschenken durfte. Denn: Die Gemeinde Visp arbeitet am «Pürumärt» mit vier Kellereien zusammen, bei denen jede einmal pro Monat zum Einsatz kommt und zwischen 16.00 bis 20.00 Uhr am Freitagabend auf dem Visper Kaufplatz ihren Wein ausschenken darf.

Neue Kellerei engagiert
Weil Kramberger so kurzfristig alles hinschmiss, war man seitens der Gemeinde Visp gezwungen, sich nach einer anderen Kellerei umzusehen. Mit Erfolg. Wyssen: «Wir konnten die Kellerei ‹Johanneli Fi› für den ‹Pürumärt› gewinnen und freuen uns auf die Zusammenarbeit.» Auch Rainer Zimmermann, Geschäftsführer der Kellerei, freut sich, seinen Wein auf dem Kaufplatz zu präsentieren. «Der ‹Pürumärt› bietet eine ausgezeichnete Plattform, mein Produkt einer breiten Kundschaft näherzubringen, es freut mich sehr, dass ich dabei sein darf.» Bereits am vergangenen Freitag gab Zimmermann auf dem «Pürumärt» seinen Einstand. Hat auch er davon gehört, dass die Weine seiner Vorgängerin bei den Besuchern wenig Interesse geweckt haben? «Davon habe ich gehört, doch ob das so ist, kann ich nicht beurteilen», sagt er.

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Kommentare

  • fritz - 56

    Interessiert mich als Biertrinker nicht.

  • Lotti - 262

    Ich gehe mit Arbeitskollegen regelmässig auf den Pürumärt.
    Wegen den Kramberger Weinen haben wir uns vorgängig immer erkundigt welche Kellerei anwesend ist.

  • Werner - 322

    Seit Jahren machen die Besucher des beliebten Pürü Märt in Visp einen grossen Bogen um den Weinstand, wenn Frau Kramberger Ihre ungeniessbaren Weine anbietet. Super gearbeitet und entschieden Marc. Ein gruss aus der Fremde.

  • Viége - 256

    Fairerweise muss man schon schreiben, es ist heute Allgemein schwerer geworden gerade in unserer Egogesellschaft es jedem Menschen recht zu machen. Pingelige und Neidische Mitmenschen haben echt Hochkonjunktur... Wer Allgemein etwas anbietet / verkauft muss ein dickes Fell haben, sonst ist man schlicht im falschen Beruf! Die Reaktion der Dame wirkt schon sehr herbeigzogen und lächerlich, aber es passt auch in unsere Gesellschaft, viele können mit Kritik nicht umgehen und gerade Frauen nehmen das oft sehr Persönlich!

  • Assi - 274

    Wenigstens war die Dekoration der Flaschen schön, jedoch wars das vom positiven schon.

    Nun gehe ich wieder jeden Freitag auf den pürumärt und nicht nur 3 von 4 Freitagen

  • Hans - 186

    Der Bauernmarkt sollte von diesen Hobbywinzern Abstand halten.

  • Visper - 335

    Der Wein war wirklich kaum geniessbar

    • Werner - 184

      zu 100 % stimme ich diesem Artickel zu

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