Leuk | Kampf um Baulandreserven

Leuk will nicht klein beigeben

Wie viele Baulandreserven darf Leuk behalten? Die Gemeinde will beim Kanton intervenieren.
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Wie viele Baulandreserven darf Leuk behalten? Die Gemeinde will beim Kanton intervenieren.
Foto: RZ-Archiv

Quelle: RZ 0

Die Gemeinde Leuk muss vermutlich grosse Gebiete auszonen. Gemeindepräsident Roberto Schmidt will dabei verhindern, dass die Entwicklung von Leuk gebremst wird.

Nicht weniger als 39 Hektaren Baulandreserven stehen in der Gemeinde Leuk nach der Revision des Raumplanungsgesetzes zur Debatte. Damit gehört Leuk zu den zehn Gemeinden im Kanton, die am meisten Fläche aus- oder rückzonen müssen. «Der Kanton geht für die Gemeinde Leuk von einem theoretischen Bauzonen-Bedarf von 7,3 Hektaren für die nächsten 15 Jahre aus», erklärt Gemeindepräsident Roberto Schmidt. «Folglich wurde der Überschuss theoretisch auf jene 39 Hek­taren beziffert.» Praktisch hat man in Leuk aber andere Vorstellungen. «Aufgrund der grossen Bautätigkeit und der Entwicklung der letzten zehn Jahre erachten wir den vom Kanton berechneten Bedarf allerdings als ungenügend», sagt Schmidt und fügt an: «Hier sind ­sicher seitens des Kantons noch Korrekturen in den Berechnungen nötig.»

Entwicklung zum Zentrum gefährdet?
In der Tat hat die Gemeinde Leuk in den letzten Jahren grosse Anstrengungen unternommen, um sich zunehmend zu einem regionalen Zentrum zu entwickeln. Neben dem Bau von öffentlicher Infrastruktur, wie dem Zentrum Sosta, setzte die Gemeinde auch auf ein Wohnbauförderungsprogramm. Ist diese Entwicklung nun in Gefahr? «Es ist undenkbar, dass wir nun auf einen Schlag diese Entwicklung stoppen können», sagt Roberto Schmidt darauf. «Wir wollen und sollen die Entwicklung von Leuk aber gezielt in die richtige Richtung lenken und eine weitere Zersiedelung vermeiden.» So soll dort, wo es sinnvoll ist, auch in Zukunft noch gebaut werden können. Gleichzeitig setzt der Gemeindepräsident seine Hoffnungen darauf, dass in der Angelegenheit das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. «Ich bin fest davon überzeugt, dass die Gemeinde Leuk aufgrund der Entwicklung in den nächsten Jahren letztlich nicht so viel auszonen muss, wie heute vom Kanton vorgegeben wird», erklärt Roberto Schmidt. «Wir werden mit den kantonalen Dienststellen schon noch ein paar deutliche Worte wechseln.»

Auszonungen am Rand
Dennoch ist klar: Alle Baulandreserven wird die Gemeinde Leuk nicht behalten können. «Grundsätzlich müssen wir sämtliche Bauparzellen in Leuk-Stadt, Susten, Erschmatt und in allen Weilern in Bezug auf den realistischen künftigen Bedarf kritisch hinterfragen», sagt Schmidt. «Um die Zersiedelung zu stoppen, sollten eher Randgebiete oder Gebiete, die aufgrund von Naturgefahren ungeeignet sind, ausgezont werden. Selbstverständlich werden wir versuchen, die Auszonungen auf das Notwendigste zu beschränken.» Darum will die Gemeinde zunächst die bestehenden Mischzonen, also Wohn- und Gewerbezonen, welche sich für das Wohnen nicht oder nur schlecht eignen, in reine Gewerbezonen umwandeln.

Moratorium möglich
Derzeit geht der Kanton davon aus, dass der Bund den kantonalen Richtplan auf den 1. Januar 2018 in Kraft setzen wird. Danach haben die Gemeinden fünf Jahre Zeit, um konkrete Auszonungen umzusetzen. Daher hat der Kanton die Gemeinden angehalten, bereits jetzt raumplanerische Massnahmen zu ergreifen, um unerwünschte Entwicklungen zu verhindern. «Bis heute hat die Gemeinde Leuk noch keine entsprechenden Massnahmen ergriffen», sagt Gemeindepräsident Schmidt. «Aber es ist durchaus denkbar, dass wir in Zukunft ‹unerwünschte› Baugesuche stoppen und zum Beispiel ein vorübergehendes Bauverbot verhängen.»

Martin Meul

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