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Markthalle Goler in Gefahr

Die Realisierung der neuen Markthalle Goler zögert sich durch Einsprachen hinaus.
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Die Realisierung der neuen Markthalle Goler zögert sich durch Einsprachen hinaus.
Foto: RZ

Quelle: RZ 1

Die Oberwalliser Landwirtschaft steht unter Druck. In wenigen Wochen müsste mit dem Bau der neuen Markthalle samt Ringkuhkampf-Arena begonnen werden. Jetzt ist das Projekt gefährdet.

Weil die Autobahn A9 Boden kompensieren muss, wird die für Ringkuhkämpfe genutzte Goler Arena am heutigen Standort weichen müssen. Die Autobahn ist aber vertraglich verpflichtet, Realersatz zu leisten. Am selben Standort, wo auch dereinst eine Autobahn-Raststätte und ein Stauraum für Lastwagen entstehen sollen, fand sich nach langer Suche auch ein für die Oberwalliser Landwirtschaft idealer Ort, um die neue Markthalle Goler zu bauen.

Für die Landwirtschaft

Einsprachen gegen den Detailnutzungsplan könnten den Bau der neuen Arena nun aber gefährden. Zudem muss das Grundstück in eine Speziallandwirtschaftszone umgezont werden. Dies dürfte rechtlich zwar möglich sein, doch dürfte die Markthalle nur für landwirtschaftliche Anlässe genutzt werden. Dazu gehören nebst den Ringkuhkämpfen in der offenen Arena, die bis zu 5000 Personen Sitz- und Stehplätze bietet, auch Ausstellungen der Oberwalliser Zuchtverbände, namentlich für Braunvieh und Fleckvieh, für Schwarznasenschafe, Weisse Alpenschafe und Ziegen. Auch General- und Delegiertenversammlungen bäuerlicher Organisationen könnten hier stattfinden, ebenso Schlachtvieh-Annahmen sowie saisonale und regionale Produktemärkte.

Bundesbeiträge gefährdet

Wenn durch die Einsprachen aber zuviel Zeit verloren geht, kann das Projekt nicht realisiert werden. Sollte es nicht gelingen, mit dem Bau der Markthalle im kommenden Frühjahr zu beginnen, sodass sie 2017 abgeschlossen und abgerechnet werden kann, stirbt das ganze Projekt. Die Oberwalliser Landwirtschaft allein könnte ihr 6 bis 8 Millionen teures Zentrum nicht aus eigener Kraft finanzieren. Daher suchte man den Schulterschluss mit dem Agro Espace Leuk-Raron, einem vom Bundesamt für Landwirtschaft unterstützten Projekt zur Regionalen Entwicklung (PRE), um den Absatz regionaler Produkte zu fördern. Dadurch kann mit Bundesbeiträgen von rund 2,5 Millionen Franken gerechnet werden. Allerdings läuft das PRE Ende 2017 nach sechsjähriger Realisierungsphase aus. Den Planern läuft damit die Zeit davon. Reinhard Imboden, Gemeindepräsident von Raron und zugleich auch Präsident des Vereins Goler Markthalle, schätzt zwar, dass die Halle innert sieben Monaten gebaut werden könnte. Zudem könnte er sich vorstellen, dass die Einweihung nötigenfalls erst im Frühjahr 2018 stattfindet. Für die Oberwalliser Landwirtschaftskammer (OLK) ist die Markthalle essenziell. OLK-Präsident Gabriel Ammann dazu: «Wir befinden uns an einem wegweisenden Punkt.» Alles steht und fällt damit, dass innert der nächsten Wochen mit den Einsprechern eine vernünftige Einigung erzielt werden kann, weil ein langwieriger, juristischer Weg von vornherein zu viel Zeit beanspruchen würde. Für die Oberwalliser Landwirtschaft geht es damit buchstäblich um alles oder nichts.

Christian Zufferey

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Kommentare

  • Klaus Hensel - 121

    Verstehe nicht, wo da Druck herkommen soll.
    Wenn es mit der Autobahn weiterhin so "zügig" vorangeht wie bisher, hat die Oberwalliser Landwirtschaft noch ca. 20 Jahre Zeit bis es dann wieder einmal heisst:
    "Wir brauchen jetzt nochmal 10 Jahre. Es ist mir auch ein Rätsel, wohin all die Millionen verschwunden sind, aber für Untersuchungen haben wir jetzt keine Zeit. Wir müssen jetzt zügig voran machen. Bis dahin bin ich mit meinen Parteifreunden in meiner Finka auf Fuerte anzutreffen."

    Apropos:
    Kennen Sie den Unterschied zwischen dem Ober- und dem Unterwallis?

    Das Unterwallis hat seinen Autobahnabschnitt fertig.

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