Oberwald | Auf Besuch im Obergoms

Otto Kreuzer vom Verein Pro Historia Oberwald

Otto Kreuzer vor dem Heimatmuseum in Oberwald.
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Otto Kreuzer vor dem Heimatmuseum in Oberwald.
Foto: RZ

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Vor bald 20 Jahren wurde der Verein Pro Historia ins Leben gerufen. Inzwischen verwaltet der Verein nicht weniger als vier Museen.

«Mit dem Heimatmuseum, dem Bachhaus, dem Spychermuseum und dem Senntum haben wir vier Museen, in denen wir alte Gegenstände für die Öffentlichkeit zur Schau stellen», sagt Otto Kreuzer, Präsident Pro Historia, nicht ohne Stolz. Zusammen mit über 100 Mitgliedern sorgt er dafür, dass interessierte Besucher einen Einblick in das Leben von früher bekommen. «Viele Leute können sich gar nicht mehr vorstellen, mit welchen Gegenständen und Gerätschaften früher das alltägliche Leben bewerkstelligt wurde», sagt Kreuzer. Diesem Zeitgedächtnis wolle man auf die Sprünge helfen, ohne dabei belehrend oder gar schulmeisterlich zu wirken. Praktisch alle Besucher seien denn auch begeistert über die Vielfalt der Museen. «Die Leute freuen sich, wenn sie Gegenstände von früher sehen, von denen sie nicht einmal den Namen kennen und dabei erfahren, zu welchem Zweck diese gebraucht wurden.» Otto Kreuzer sind all die Sachen, die von den Einheimischen als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt wurden, ans Herz gewachsen. Besonders stolz ist er darauf, dass das Museum Ballenberg schon einige Gegenstände aus dem Heimatmuseum in Oberwald haben wollte. «Das zeigt doch, was für spezielle und wertvolle Sachen bei uns ­ausgestellt sind.» Ist Otto Kreuzer ein Gegenstand besonders ans Herz gewachsen? «Oh, da gibt es einige, zum Beispiel der sogenannte Geburtenstuhl, ein grober Holzstuhl, auf dem die Frauen während der Geburt gesessen sind. Dieser Stuhl wurde bis ins frühe 20. Jahrhundert gebraucht», erklärt Kreuzer und fügt mit einem Lachen an. «Darauf sind viele Oberwalder zur Welt gekommen.» Oder die Utensilien für das Zimmerschiessen, eine alte Tradition in Oberwald. «Früher haben die Oberwalder während der Fasnachtszeit jeweils in der Burgerstube das sogenannte Zimmerschiessen ausgetragen. Dabei wurde mit einem Karabiner auf kurze Distanz auf eine Zielscheibe geschossen. Der beste Schütze wurde dann zum Schützenkönig gekürt», erinnert sich Kreuzer. Ein alter Karabiner und die dazugehörende elek­tronische Zielscheibe sind im Heimatmuseum zu besichtigen. Neben den vier bestehenden Museen hat man in Oberwald noch ein Skimuseum,
das auf privater Basis betrieben wird. Der Verein Pro Historia hat aber noch weitere ­Pläne. «Wir ­möchten die alten Sachen, die Klaus Hischier auf einer Alp gesammelt hat, noch irgendwo in einem Raum unterbringen und damit ein weiteres Museum eröffnen», erklärt Kreuzer.

Walter Bellwald

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