Täsch | Privater Anbieter bietet forstliche Dienstleistungen an

Täscher machen eigenem Förster Konkurrenz

In Täsch werden Bäume nicht nur vom ordentlichen Forstbetrieb gefällt.
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In Täsch werden Bäume nicht nur vom ordentlichen Forstbetrieb gefällt.
Foto: Symbolbild Mengis Media

Quelle: RZ 0

Nebst dem öffentlichen Forstbetrieb ist auch ein privater Anbieter auf dem Markt. Letzterer sitzt aber gleichzeitig im Gemeinderat. Das wirft Fragen auf. Für die Verantwortlichen ist das aber kein Problem.

Die Angelegenheit scheint klar: Der Forstbetrieb inneres Nikolaital (Zermatt, Täsch, Randa, St. Niklaus) kümmert sich im Auftrag der öffentlichen Hand um deren Schutzwaldpflege und hat gleichzeitig das Holz zu bewirtschaften. Das Angebot ist breit: vom Brennholzverkauf über die Herstellung von Zäunen und Gartenmöbeln bis zu grösseren Arbeiten wie Hangsicherungen. Auch private Anbieter mischen mit forstlichen Dienstleistungen auf dem Markt mit – in der freien Marktwirtschaft ein üblicher Vorgang. Und doch besteht ein Unterschied: Da die Schutzwaldpflege der Hoheit der Forstbetriebe unterliegt und diese das Burgerholz weiter verwerten, müssen private Anbieter das Holz anderweitig beschaffen. So auch in Täsch, wo seit einiger Zeit ein privater Anbieter tätig ist und dafür von der öffentlichen Hand Liegenschaften mietet.

Spannungen zwischen Anbietern

Pikanterweise handelt es sich bei besagtem Anbieter um Christian Kohler, welcher gleichzeitig Mitglied des Täscher Gemeinde- und Burgerrats ist. Letzterer wiederum ist Auftraggeber und Kontrollorgan des Forstbetriebs mit Revierförster Leo Jörger. Eine durchaus heikle Ausgangslage, welche immer wieder zu reden gibt. Zumal davon ausgegangen werden kann, dass Kohlers Aufträge dem öffentlichen Forstbetrieb wiederum fehlen. Die RZ weiss: Hin und wieder wird der Konkurrenzkampf auch mit harten Bandagen geführt. Jörger und Kohler sind dem Vernehmen nach auch nicht allzu gut aufeinander zu sprechen. Es drängt sich die Frage auf, ob nicht ein Widerspruch vorliegt. «Die Frage darf durchaus gestellt werden», sagt Gemeinde- und Burgerpräsident Mario Fuchs. Gleichzeitig hält er den Ball flach. Die Konstellation widerspreche aber in keinem Fall dem Gesetz über die Unvereinbarkeit im Amt, was schliesslich entscheidend sei. Und: «Christian Kohler tritt selbstverständlich bei sämtlichen Gemeinderatsentscheiden, bei denen er aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit befangen sein könnte, in den Ausstand», so Fuchs. Das bestätigt Kohler, welcher sich auch nicht als direkte Konkurrenz zum Forstbetrieb sieht. «Wir sind im Holzhandel tätig, welcher mit der Bewirtschaftung des Burgerwalds nichts zu tun hat.» Und weiter: «Unsere Unternehmung erwirtschaftet ein Einkommen, welches in Täsch versteuert wird und dadurch einen Mehrwert schafft.» Revierförster Jörger wollte sich nicht äussern.

Peter Abgottspon

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