Dorf ABC | Törbel

Törbel – d Stieggini

Typisches Walliser Bergdorf. In Törbel werden verschiedene Traditionen gelebt.
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Typisches Walliser Bergdorf. In Törbel werden verschiedene Traditionen gelebt.
Foto: RZ

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«Stiera» – so wird die Dorfbevölkerung in Törbel genannt. Weder Gemeindepräsident Urs Juon noch Hans Lorenz vom Verein «Urchigs Terbil» wissen, woher diese Bezeichnung genau kommt.

Mit ihrer Vermutung liegen sie jedoch wohl richtig. «In Törbel lebten früher viele starke Leute, die zwischendurch das Faustrecht anwendeten», sagt Lorenz mit einem Augenzwinkern und fügt an: «Heute sieht das Ganze natürlich anders aus, das Dorf und die Dorfbevölkerung haben sich ­weiterentwickelt. Bestimmt geht ein Einheimischer heute einer Schlägerei tendenziell eher aus dem Weg.» Geblieben ist der Übername: «D Stieggini» werden sie in Törbel noch heute genannt. Entwickelt hat sich Törbel – ein traditionelles Bergdorf, geprägt durch die zahlreichen sonnenverbrannten ­Häuser – auch bezüglich Vereinsleben. Im Dorf gibt es gleich 16 Vereine. Beeindruckend und rekordverdächtig zugleich: Mit den Tambouren und Pfeifern, der Musikgesellschaft, der Guggenmusik und den Moosalp-Highlands gibt es in Törbel vier musikalische Vereine. Wie manch anderes Bergdorf in der Region muss das Dorf im Vispertal jedoch mit unterschiedlichen Herausforderungen kämpfen: Eine hohe Priorität hat der Ausbau der Erschliessungsstrasse. Törbel ist verkehrstechnisch zwar gut erschlossen. Seit Ende der 1930er-Jahre führt eine Strasse von Stalden nach Törbel und dann bis zur Moosalp. Diese ist jedoch nicht durchgehend zweispurig befahrbar. «Ich plädiere dafür, dass sich der Kanton und der Bund für die Bergdörfer einsetzen und die Strassen grundsätzlich möglichst alle doppelspurig erschliessen», sagt Gemeindepräsident Urs Juon. Törbel ist bekannt dafür, seine Traditionen weiterzuführen und zu leben. «Wir haben einen schönen alten Dorfteil und sind ein landwirtschaftlich geprägtes Dorf, welches in jüngster Vergangenheit eine rasante Entwicklung erlebt hat», sagt Juon. Demnach lege die Bevölkerung grossen Wert darauf, sich an frühere Zeiten zu erinnern, sagt der Gemeindepräsident. Aus diesem Grund wurde in Törbel vor über 30 Jahren der Verein «Urchigs Terbil» gegründet. Mit einer klaren Zielsetzung: Die Jugendlichen sollen erfahren, wie man früher gelebt hat und wo die grössten Herausforderungen als Selbstversorger bestanden haben.

Simon Kalbermatten

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