Sport | Nach Abstieg des FC Visp

Transferkarussell im Regio-Fussball dreht sich

Bas Laros (im roten Shirt vorne links) und der FC Termen/Ried-Brig: Den Aufstieg nur knapp verpasst.
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Bas Laros (im roten Shirt vorne links) und der FC Termen/Ried-Brig: Den Aufstieg nur knapp verpasst.
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Bleibt er oder kehrt er dem FC Visp den Rücken? Hannes Cina lässt seine Zukunft offen.
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Bleibt er oder kehrt er dem FC Visp den Rücken? Hannes Cina lässt seine Zukunft offen.
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Der FC Visp steigt in die 3. Liga ab. St.Niklaus spielt neu in der 3. Liga. Der FC Salgesch steigt in die 3. Liga auf. Die Folge: Das Transferkarussell im Oberwalliser Regiofussball dreht sich.

André Fryand tritt als Trainer des FC Visp zurück. Der FC Naters 2 ersetzt seinen Trainer Iwan Holosnjaj durch Patrick Oggier. Dies, obwohl Naters 2 in der Rückrunde 28 (!) Punkte sammelt. Zum Vergleich: Aufsteiger Siders holt im Frühling 30 Punkte. Das sind zwei Zähler mehr. Trotzdem muss der Trainer gehen. Der FC Raron verliert mit Patrick Schmidt seine offensive Lebensversicherung. Wer ersetzt ihn? Was machen die 2. Liga-Absteiger aus Visp? Wie verstärkt sich der FC Salgesch? Während der Fussball-WM in Russland steht für manch einen Oberwalliser Fussballclub ein heisser Sommer an.

Starkes Zeichen von Millius

Erfolg im Fussball ist nicht immer planbar. Misserfolg nicht immer absehbar. Wenig Leute im Oberwallis hätten vor der 2.Liga-Saison darauf gewettet, dass sich der FC Raron in der Tabelle Ende Saison vor dem FC Visp findet. Die Mannschaft von Trainer Erwin Venetz holt 12 Punkte mehr als Visp. Der FC Visp steigt ab. Dessen Spieler werden zu begehrten Verstärkungen bei den verbleibenden Oberwalliser 2.Ligisten. Claudio Millius etwa, der erst vergangenen Sommer vom FC Oberwallis Naters zurück zu seinem Stammverein Visp wechselt. Millius nun in der 3.Liga? Eigentlich unvorstellbar. Eigentlich. Millius bekennt sich zum FC Visp und setzt damit ein starkes Zeichen. Ein Wechsel nach Raron, wo er mit seiner Freundin lebt, wäre naheliegend gewesen. Das Angebot des FC Raron war da. Warum der Sinneswandel? «Visp ist mein Stammverein, ich identifiziere mich stark mit dem FC Visp und will nun dazu beitragen, dass wir nächste Saison den Wiederaufstieg schaffen.» Millius erhofft sich, dass im Verein nun neue Impulse gesetzt werden. «Die Qualität in der Mannschaft ist da, es braucht nun einen Trainer, der uns physisch topfit macht.» Der Stürmer betont jedoch, dass der abtretende Trainer Fryand keineswegs der Grund für den Abstieg des FC Visp gewesen sei. «Er investiert unglaublich viel in den Fussballsport und trägt keine Schuld am Visper Abstieg.»

Wer ersetzt Patrick Schmidt?

Das Bekenntnis von Claudio Millius zum FC Visp bringt den FC Raron in eine heikle Situation. Millius wäre der ideale Ersatz für den abwandernden Patrick Schmidt gewesen. Der FC Raron muss den Abgang seines Topscorers (17 Saisontore, er wechselt zum FC Oberwallis Naters) kompensieren. Sportchef Heinz Zumoberhaus macht keinen Hehl daraus, «dass dies wohl eine unmögliche Aufgabe» ist. Dennoch ist er überzeugt, dass die Mannschaft auch in der nächsten Saison die Qualität hat, um in den 2. Liga bestehen zu können. Mit Raphael Eberhardt müssen die Rarner auch auf eine zweite Stütze im Sturm verzichten. Wen hat Zumoberhaus auf dem Zettel? «Es gibt keinen konkreten Namen, es ist grundsätzlich schwieriger geworden, Spieler für einen 2.Liga-Verein zu begeistern.» Den Mehraufwand an geleisteten Trainingseinheiten nehme heute nicht mehr jeder Spieler als Selbstverständlich in Kauf. «Manch ein Spieler erkundigt sich in den ersten Gesprächen auch nach den Spesen, für die der Verein aufkommt, diesbezüglich können wir unseren Spieler aber nicht viel bieten», gibt der Sportchef zu. Zumoberhaus erinnert daran, dass man in der vergangenen Saison drei Spielerabgänge nicht kompensieren konnte und dennoch eine gute Saison gezeigt hat. Und: Beim 4:3-Derbysieg zum Saisonschluss gegen Brig-Glis - den stärksten Oberwalliser Verein in der abgelaufenen 2.Liga-Saison - siegte man ohne acht Stammkräfte.

Suche läuft in Salgesch

Im Gegensatz zum FC Raron hat der Aufsteiger FC Salgesch in der Offensive auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Vom FC Steg wechselt der talentierte Stürmer Florian Locher ins Weindorf. Trainer David Glenz sucht jedoch noch Verstärkungsspieler in der Abwehr und fürs Mittelfeld. «Gespräche laufen, doch diesbezüglich ist noch nichts konkret». sagt er. Von den eigenen Junioren werde er bestimmt zwei bis drei Spieler in die Vorbereitung miteinbeziehen und anschliessend beurteilen, wer ins Kader der ersten Mannschaft stosse. Eine Rückkehr von Hannes Cina zu seinem Stammklub war in Salgesch kein grosses Thema. «Wir führten mit ihm keine Gespräche, doch Einheimische sind mit uns natürlich jederzeit willkommen», sagt Glenz dazu. Cina wird jedoch nicht zurück nach Salgesch wechseln. Der Spieler schliesst diese Option aus. Salgesch ersetzt aus Oberwalliser Sicht den FC Visp in der 2. Liga. Der FC Visp will dorthin zurück und ist bemüht, seinen Kader für die nächste Saison zusammen zu halten. Zudem braucht es einen neuen Trainer auf der «Mühleye». Frederik Kreuzer weilt derzeit im Urlaub und lässt ausrichten, dass die Suche nach dem neuen Trainer laufe und der Verein diesen kommuniziere, sobald Klarheit herrsche. Unklarheit gibt es in Visp auch bezüglich der Person von Hannes Cina. Visp will den Stürmer unbedingt halten. Andere Vereine haben ihr Interesse jedoch angemeldet. Allen voran der FC Brig-Glis, der schon in der vergangenen Saison am Salgescher dran war. Cina ging damals nach Visp. Und jetzt? «Ich habe mich noch nicht entschieden, wo ich in der nächsten Saison spielen werde», sagt er. Cina macht seinen Entscheid unter anderem auch davon abhängig, wer den Trainerposten in Visp übernehmen wird. Was für einen Verbleib beim FC Visp spricht, ist, dass sich der Stürmer in Visp wohl fühlt. «Der Teamspirit ist aussergewöhnlich, das hat mich tief beeindruckt», sagt er.

Was macht Hannes Cina?

Der FC Naters 2 bleibt dank einer tollen Rückrunde souverän in der 2. Liga. Dort läuft die Kaderzusammenstellung auf Hochtouren. Präsident Norbert Rittiner verrät, dass vier eigene Junioren ins Kaders des 2. Liga-Teams integriert werden. Fragezeichen gibt es bezüglich David Leiggener, der in den nächsten Wochen über seine (fussballerische) Zukunft entscheiden wird. Auch um die Personalie Krzysztof Dorobisz herrscht Unklarheit. Er ist ein möglicher Kandidat für den Posten als Trainer-Assistent. Dorobisz ist in Besitz des C-Trainerdiploms. Ein Entscheid fällt diesbezüglich in den nächsten Tagen. Verzichten müssen die Natischer künftig auf Elmedin Asani. Er hört als Spieler mit dem Fussballspielen auf. Immerhin: Asani bleibt dem Verein erhalten und wird Trainer einer Juniorenmannschaft. Der FC Brig-Glis steigt nach einer tollen Saison beinahe unverändert in die Vorbereitung auf die nächste Spielzeit. Die Briger ziehen drei eigene Junioren in die erste Mannschaft nach. Sie alle standen bereits beim letzten Meisterschaftsspiel in Raron auf dem Platz. Einer sogar von Anfang an. Ein anderer durfte sich als Torschütze feiern lassen. Brig-Glis muss künftig jedoch auf die Dienste von Torhüter Dominik Imfeld und Mittelfeldspieler Christian Eberhardt verzichten. «Aus beruflichen Gründen werden sie nicht mehr Teil der ersten Mannschaft sein», erklärt Clubpräsident Rinaldo Arnold. Die Mannschaft von Trainer Benito Lagger ist nun noch auf der Suche nach einem Offensivspieler. Hannes Cina wäre eine ideale Lösung. Doch es besteht Kontakt zu weiteren Offensivspielern. Arnold spricht Klartext und sagt: «Wir werden einen einzigen für die erste Mannschaft verpflichten.»

Wer folgt auf Spahijaj?

Nach dem verlorenen Aufstiegsspiel plant der FC Termen/Ried-Brig die nächste Saison in der 3. Liga. Die Trainer Adrian Kuonen und Victor Näfen werden auch künftig auf eigene Junioren setzen und diese gezielt weiter fördern und fordern. Mit Sandro Meichtry wurde der Goalie des FC Salgesch verpflichtet. Wer stösst noch zum Team? «Wir würden gerne den einen oder anderen Brigerberger zurück locken», sagt Näfen ohne konkret zu werden. Ansonsten bleiben die Leistungsträger dem FC Termen/Ried-Brig erhalten. Die Brigerberger werden wohl neben dem FC Leuk-Susten am ehesten die Mannschaft sein, die dem Absteiger Visp Paroli bieten kann. Leuk-Susten muss jedoch ohne Trainer Ylber Spahijaj auskommen. Wer folgt auf ihn? «Wir wollen nichts überstürzen und uns in Ruhe für einen geeigneten Nachfolger entscheiden», sagt Präsident Rainer Oggier. Konkreter sieht es bezüglich der nächsten Saison aus. Der Stamm des Teams bleibt zusammen und wird mit mehreren eigenen Junioren aufgestockt. Just die Junioren, die den Junioren-A-Cupsieg einfahren konnten. Leuk-Susten misst sich in der 3. Liga neu auch mit den Aufsteigern aus St.Niklaus. Im Nikolaital hat der Ligaerhalt Priorität. Laut Vereinspräsident Muri Schnydrig konnten die Leistungsträger gehalten werden. Von den fünf Spielern, die aus den Junioren A fallen, werden einige in die erste Mannschaft integriert. Andere spielen in der nächsten Spielzeit für die zweite Mannschaft.

Simon Kalbermatten

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