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Von der Bäckerin zur Seilbahnerin

Karin Huber: «Man darf sich nicht zu schade sein, die Hände schmutzig zu machen».
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Karin Huber: «Man darf sich nicht zu schade sein, die Hände schmutzig zu machen».
Foto: zvg

Karin Huber ist die erste ausgebildete Seibahnerin der Schweiz und arbeitet auf der Felskinn Bahn bei den Saastal Bergbahnen.
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Karin Huber ist die erste ausgebildete Seibahnerin der Schweiz und arbeitet auf der Felskinn Bahn bei den Saastal Bergbahnen.
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Saas-Fee | Karin Huber hat 2013 als erste Frau der Schweiz das eidgenössische Berufsattest als Seilbahnerin erhalten. Ein Besuch in Saas-Fee bei der Angestellten der Saastal Bergbahnen.

Es ist ein strahlend sonniger Januartag. Die Felskinn Bahn bringt die Skifahrer von Saas-Fee hinauf auf 3000 Höhenmeter, von wo einige mit der Metro Alpin noch weiter auf den 3500 Meter hoch gelegenen Mittelallalin fahren. In der Führerkabine steht Karin Huber und redet mit einem Gast. Die 32-Jährige ist die erste ausgebildete Seilbahnerin der Schweiz. Mit dem bisherigen Saisonverlauf ist sie zufrieden: «Wir haben Glück, dass Saas-Fee recht hoch gelegen ist. Deshalb sind wir sehr schneesicher und haben im Gegensatz zu anderen Destinationen diesbezüglich keine Probleme.»

Angefangen mit Saisonstelle

Ursprünglich hatte Karin Huber eine Lehre als Bäckerin-Konditorin absolviert und auch einige Jahre auf diesem Beruf gearbeitet. «Irgendwie hat mich aber gestört, dass ich als Bäckerin immer so früh aufstehen musste. Das wollte ich nicht ein Leben lang machen», erzählt Huber. «Dazu hat mich als begeisterte Skifahrerin immer schon interessiert, was es alles braucht, damit die Bergbahnen so reibungslos funktionieren.» Also schaute sie sich nach einer Saisonstelle um und fand sie als Seilbahnbetriebsgehilfin in Laax. Diese Arbeit gefiel ihr so gut, dass sie die kommenden Winter wieder in den Bündner Bergen verbrachte. Die Liebe zu den Bergen und zum Skifahren habe sie durch ihre Familie vermittelt bekommen, sagt die in Oberwil-Lieli im Aargau aufgewachsene Huber. In der Sommersaison arbeitete sie dann jeweils wieder als Bäckerin-Konditorin in Davos. «Irgendwann suchte ich dann eine Jahresstelle und wurde 2009 in Saas-Fee fündig», sagt Huber. Die Saastal Bergbahnen ermöglichten ihr auch die zweijährige Ausbildung zur Seilbahnerin, die sie befähigt, die Seilbahn zu bedienen und bei Revisions­arbeiten Unterstützung zu leisten. «Saas-Fee ist ein idealer Ort, um die Ausbildung als Seilbahnerin zu absolvieren. Die Saastal Bergbahnen verfügen insgesamt über 38 Transportanlagen. So habe ich die verschiedensten Anlagen kennengelernt», erzählt Huber. Für die Berufsschule musste sie jeweils ins Ausbildungszentrum Seilbahnen Schweiz nach Meiringen reisen. Von ihren männlichen Kollegen fühlt sie sich sehr gut aufgenommen: «Natürlich fiel anfangs der eine oder andere Spruch und ich musste beweisen, dass ich es auch kann. Aber dies hat sich schnell gelegt», erinnert sie sich zurück.

Auch für Frauen empfehlenswert

Sie könne diesen Beruf Frauen sehr empfehlen, sagt Huber. Wichtig sei allerdings, dass man gerne draussen arbeite, zupacken könne, technisch interessiert sei, den Kontakt mit Gästen schätze und sich auch nicht zu schade sei, die Finger schmutzig zu machen. Dies kommt bei Unterhaltsarbeiten natürlich vor. Die intensiven Revisionen finden bei den meisten Bahnen zweimal jährlich jeweils in der Zwischensaison im Frühling und Herbst statt. Die Saastal Bergbahnen verzeichnen jährlich sechs Millionen Frequenzen, dass heisst, sechs Millionen Mal wird jemand transportiert.

Auftritt bei «Äschbi»

Etwas besonderes steht Huber noch bevor. Am 12. Februar tritt sie beim Schweizer Fernsehen in der Sendung «Aeschbacher» auf. Nervösität verspürt sie bis jetzt noch keine, aber: «Das Lampenfieber kommt bestimmt noch...»

Frank O. Salzgeber

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