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Wegen 1.35-Eurokurs: Gäste buchen Urlaub in Grächen

«Jetzt erst Recht»: Grächen gewinnt vermehrt Gäste dank seinem 1.35-Eurokurs.
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«Jetzt erst Recht»: Grächen gewinnt vermehrt Gäste dank seinem 1.35-Eurokurs.
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Grächen | Sie bieten den Kurs von 1.35-Euro weiterhin an. Und sie haben damit Erfolg. Leistungsträger aus Grächen reden über erste Erfahrungen nach der Abschaffung des Euro-Mindestkurses.

«Mier isch totschlächt gsi», sagt Jenny Fux aus Grächen, angesprochen auf die Frage, wie sie darauf reagiert habe, als die Nationalbank den Euro-Mindestkurs fallen liess. Fux leitet in Grächen zusammen mit ihrem Mann eine Schneesportschule sowie ein Sportgeschäft. Nach kurzer Überlegung war für sie dennoch klar, dass man den 1.35-Kurs weiter anbieten wolle. «Eine richtige Reaktion», weiss sie heute. Bereits im Januar habe man vermehrt Gäste in der Schneesportschule begrüsst, die schon zu Hause den Eurokurs fix eingerechnet haben und auch deshalb nach Grächen gefahren sind. Gab es auch negative Rückmeldungen? «Ja, vereinzelt kommen Schweizer Gäste zu uns und klagen darüber, dass man für sie kein spezielles Angebot macht.»

Nächste Gelegenheit im März/April

Grächen bietet den 1.35-Kurs nicht durchgehend an. Die Strategie ist klar: Kann man einzelne Gäste zusätzlich für die Destination gewinnen, geht das Konzept auf. Der nächste Zeitraum ist zwischen dem 7. März und 12. April. Ein grosser Teil davon liegt in der Zwischensaison, in der ohnehin Betten frei bleiben. Zudem wird beim 1.35-Angebot bar einkassiert, weshalb Kommis­sionen bei Kreditkarten-Abrechnungen aber auch Abzüge bei Buchungen über Online-Portale wegfallen. Den Gästen gefällt das Angebot. Vermehrt wird im 1.35-Zeitraum gebucht. Olivier Andenmatten, Hotelier im Hotel Hannigalp in Grächen, bestätigt: «Gerade in der Woche nach Ostern haben 14 Belgische Gäste Zimmer in unserem Hotel gebucht und darauf hingewiesen, dass sie den 1.35-Kurs nutzen wollen, um einen Teil der Alpen zu erkunden.»

Jetzt erst Recht – ein neuer Slogan

Dass der 1.35-Eurokurs nach Aufhebung des Mindestkurses weitergeführt wird, war vorerst unklar. «In den ersten Stunden nach dem Entscheid der Natio­nalbank kamen wir ins Grübeln», sagt Berno Stoffel, CEO der Touristischen Unternehmung Grächen AG. Anschliessend wurden die verschiedenen Leistungsträger kontaktiert und nach ihrer Meinung befragt. Die Antworten waren eindeutig: «Ich erhielt mehrmals die Rückmeldung «Jetzt erst Recht», was anschliessend wie zu einem neuen Slogan wurde», sagt Stoffel. Dass man durch die Aktion, welche im Herbst 2011 lanciert wurde, auch den einen oder anderen Schweizer Gast verärgern würde, war klar. Stoffel: «Ich habe Schweizer Gästen erklärt, dass auch sie mit Euroscheinen bezahlen dürfen, wenn sie möchten.» Überwiegend seien die Rückmeldungen jedoch positiv.

Simon Kalbermatten

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