Visp | Mehrere vollamtliche Geschäftsführer im Amt

Wie viele Chefs braucht Visp?

In Visp amten mit Elmar Furrer....
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In Visp amten mit Elmar Furrer....
Foto: Walliser Bote

....und Edi Sterren für zwei Betriebe zwei vollamtliche Geschäftsführer.
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....und Edi Sterren für zwei Betriebe zwei vollamtliche Geschäftsführer.
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Die Visper leisten sich für ihre Infrastrukturen mehrere vollamtliche Geschäftsführer. Das sei Luxus, heisst es aus der Bevölkerung. Auch kommunale Politiker sehen das kritisch. Die Gemeinde hält derweil an der gewählten Strategie fest.

Wer sich derzeit in Visp umhört, stellt schnell einmal fest: Die Vorfreude auf die Eröffnung der neuen Lonza Arena diesen September ist allgegenwärtig. Die derzeitigen Bauarbeiten verlaufen planmässig und im Hintergrund wird bereits mit Hochdruck an der künftigen Organisation und Vermarktung der neuen Eissport- und Eventhalle gearbeitet. Dafür wurde von der Betriebsgesellschaft Lonza Arena AG (zu 100 Prozent in Gemeindebesitz) bekanntlich der mittlerweile ehemalige Visper Gemeinderat Elmar Furrer als vollamtlicher Geschäftsführer eingesetzt. Seine damalige Wahl ging jedoch nicht gänzlich ohne Nebengeräusche über die Bühne. Seither hat sich die Kritik gelegt.

Kreuzer will kein weiteres Personal

Seit Anfang Februar ist Furrer nun im Amt und erneut kommen kritische Voten auf: Stimmen aus der Bevölkerung können nicht ganz nachvollziehen, warum es für das Kultur- und Kongresszentrum «La Poste» (Edi Sterren) und die Lonza Arena (Elmar Furrer) zwei eigenständige und vollamtliche Geschäftsführer braucht. Auch seitens Politik wird das hinterfragt. «Das ist keine gute Lösung», sagt Gilbert Truffer von der SP. Es brauche eine Führung beider Betriebe aus einer Hand. «Mit zwei Geschäftsführern besteht die Gefahr, dass sich beide um dieselben Anlässe streiten werden», so Truffer. Etwas diplomatischer gibt sich der Visper Gemeinderat Michael Kreuzer: «Damit haben wir sicherlich eine grosszügige Lösung, mit welcher auch Erwartungen im Eventbereich für die Lonza Arena verbunden sind», sagt der SVP-Vertreter. Das Ziel müsse sein, allfällige Synergien zu finden und zu nutzen. Gleichzeitig hebt er auch den Mahnfinger: «Es darf in diesen Bereichen keinen weiteren Ausbau der Personaldotation und Personalkosten geben.»

Gemeinde rechtfertigt sich

Bei der Gemeinde wird die «Doppelbesetzung» verteidigt. «Die Stelle von Elmar Furrer ist absolut gerechtfertigt», sagt Gemeindepräsident Niklaus Furger und verweist auf die vielfältigen und anspruchsvollen Aufgaben, welche auf Furrer zukommen werden. «Aber», so Furger, «er wird Umsatz generieren und klare Ziele erfüllen müssen.» In der Halle müsse es aus wirtschaftlicher Sicht nebst den alljährlich stattfindenden Messen Vifra und Neuwa weitere Events geben. «Solche zu holen ist Aufgabe des Geschäftsführers.» Doch ist das angesichts der Hallenbelegung durch den künftigen Hauptmieter EHC Visp (Mitte Juli bis Ende April) überhaupt möglich? Furger ist davon überzeugt, da das Eis auch abgedeckt werden kann. Daneben wird es in der Halle einen 1800 Quadratmeter grossen «Umlauf» geben. Dieser Bereich unterhalb der Tribünen ist ebenfalls für Anlässe vorgesehen, welche vom Geschäftsführer geholt, organisiert und betreut werden müssen.

«Amt nicht zu unterschätzen»

Für Furger steht demnach fest, dass das Amt auf keinen Fall unterschätzt werden darf, jedoch «werden wir sicher in ein bis zwei Jahren nach der Inbetriebnahme der Halle Bilanz ziehen und bei Bedarf allenfalls Korrekturen anbringen». Und was sagen die Direktbetroffenen? Er arbeite sich derzeit intensiv ein, richte die Halle ein, um diese in Betrieb zu nehmen. Gleichzeitig kümmere er sich bereits um mehrere Dossiers, sagt Elmar Furrer. So übernehme er mitunter die Organisation der Vifra und der Neuwa von Vorgängerin Bea Zenhäusern, welche allein dafür ein 50-Prozent-Pensum innegehabt habe. Er sei darüber hinaus verantwortlich, Events in die Halle zu holen, künftig den Belegungsplan des Eisfelds zu erstellen und kurzfristig tatkräftig bei der Durchführung der Eröffnungs- und Abschiedsfeier der Lonza Arena/Litternahalle im September mitzuhelfen. «La Poste»-Direktor Edi Sterren sieht zwar Potenzial für Synergien, «aber höchstens bei nationalen Grossanlässen», sagt er. Es handle sich um zwei völlig unterschiedliche Angebote. «Uns beiden geht die Arbeit sicher nicht aus», so Sterren.

Peter Abgottspon

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