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«Wir machen die Pistenbullys fit»

Yannick Murmann (l.) und Markus Hasler in der Werkstatt auf 2700 m ü. M.
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Yannick Murmann (l.) und Markus Hasler in der Werkstatt auf 2700 m ü. M.
Foto: RZ

Markus Hasler und Yannick Murmann sind zuständig für den Maschinenpark der Lauchernalp Bergbahnen. Ein Besuch an ihrem Arbeitsplatz auf 2700 m ü. M.

Es ist ein trüber Freitagnachmittag. Der Himmel ist grau und es schneit unaufhörlich. Die Sesselbahn von der Bergstation der Lauchernalp (1968 m ü. M.) bis auf die Gandegg (2700 m ü. M.) bringt mich an den Arbeitsplatz von Markus Hasler und Yannick Murmann. Die beiden Mechaniker sind hier oben für den Unterhalt der Maschinen zuständig. «Ein Traumjob», wie mir die beiden später sagen werden.

490-PS-Boliden
Während es draussen schneit und «guxud» sind Murmann und Hasler gerade dabei, einen Pistenbully wieder flott zu machen. Das 490-PS-starke und 5,5 Meter breite Fahrzeug soll morgen wieder einsatztauglich sein. Schwungvoll hievt sich Murmann in die Kabine des Schneegiganten und setzt das Raupenfahrzeug in Gang. Präzise fährt der gelernte Polymechaniker, dessen Vater Rennleiter und Technischer Direktor der Weltcuprennen in Crans-Montana ist, die Maschine in die Werkstatt. Hier wird der 9-Tonnen-Koloss mit dem Lift in die Höhe gestemmt. Sofort machen sich Murmann und Hasler am Fahrzeug zu schaffen und wechseln mehrere Kabel aus. Routinearbeit für die beiden Profis. «Die Fahrer der Pistenbullys teilen uns jeweils schriftlich mit, wenn am Fahrzeug etwas nicht stimmt. Dann gehen wir dem Hinweis sofort nach und bringen die Sache in Ordnung», sagt Hasler.

Arbeiten vor Traumkulisse
Sechs Pistenfahrzeuge müssen jeweils auf Vordermann gebracht werden. «Vier davon setzen wir für die Pistenpräparierung ein, während zwei Fahrzeuge für Transporte und die Präparierung der Wanderwege gebraucht werden», erklärt Hasler. Der gelernte Auto­mobilfachmann hat vor drei Jahren als Mechaniker bei den Lauchern­alp Bahnen angefangen. «Auf dieser Höhe und vor diesem Panorama zu arbeiten, ist schon sehr speziell. Das geniesse ich jeden Tag.» Auch Yannick Murmann schwärmt von seinem Arbeitsplatz ganz nah am Himmel: «Ich darf dort arbeiten, wo andere Ferien machen, Das finde ich super.» Schon als Kind war er von den grossen Maschinen mit den schweren Motoren fasziniert. «Da mein Vater in einem Skigebiet tätig ist, kam ich schon früh mit den Pistenbullys in Kontakt. Und als Teenager durfte ich dann erstmals Hand anlegen», erinnert sich der 22-Jährige. Diese Leidenschaft hat sich bis heute gehalten. Zusammen mit seinem Arbeitskollegen bringt er die Pistenbullys wieder in Fahrt.

Pikettdienst während der Saison
Murmann und Hasler sind ein eingespieltes Team. Trotzdem kann sich eine Reparatur schon mal in die Länge ziehen. «Vor allem die elektronische Diagnose ist nicht immer einfach», erklärt Hasler. Demgegenüber seien mechanische Schäden schneller behoben. Auch wenn die Arbeit sorgfältig und exakt ausgeführt werden muss, und der Unterhalt der Maschinen teuer ist, lassen sich die beiden nur selten aus der Ruhe bringen. «Wir sind uns der Verantwortung bewusst, aber damit müssen wir umgehen», sagt Hasler, der zusammen mit seinem Kollegen während der Saison einen Pikettdienst aufrechterhält. «Wir ergänzen uns optimal und arbeiten auch am Wochenende. Dabei kann es schon mal vorkommen, dass wir auch Nachts zu einem Einsatz gerufen werden. Das ist aber doch eher die Ausnahme.»

Gepäcktransport mit Schneetöff
Trotz Bergkulisse und Höhenromantik: Wenn ein Fahrzeug im Tiefschnee stecken bleibt, dann sind die beiden gefordert. «Wenn das Thermometer minus 20 Grad zeigt und ein Schneeloch gegraben werden muss, um das Fahrzeug wieder flott zu machen, dann sind das sicher die weniger schönen Momente unserer Arbeit», sagt Murmann und grinst. Dennoch möchte er seinen Arbeitsplatz nicht tauschen. «Wir sind ein super Team und ergänzen uns optimal», sagt er und verweist auf die Mitarbeiter der Bergbahnen. «Wenn Not am Mann ist, hilft man sich gegenseitig aus.» So kann es durchaus vorkommen, dass Murmann und Hasler am Wochenende auch mal einen Gepäcktransport mit dem Schneetöff übernehmen. «Das ist einerseits eine schöne Abwechslung und andererseits ein Freundschaftsdienst», so Murmann.

Walter Bellwald

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