Volleyball | Nach Doppel-Aufstieg

Wird die Zusammenarbeit nun intensiviert?

Der VBC Lalden (in den schwarzen Shirts) spielt nächste Saison in der 1. Liga. Auch mit Spielerinnen des VBC Visp?
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Der VBC Lalden (in den schwarzen Shirts) spielt nächste Saison in der 1. Liga. Auch mit Spielerinnen des VBC Visp?
Foto: Stefan Lorenz

Quelle: RZ 0

Sie sind beide aufgestiegen und blicken auf eine erfolgreiche Saison zurück. Lalden und Visp – zwei Vereine, die sich nicht mögen.

«Ich bin nicht abgeneigt, mit dem VBC Visp zusammenzuarbeiten, es stellt sich immer die Frage, in welchem Rahmen», sagt Louis Imstepf, Trainer vom VBC Lalden. Tili Küng, Präsidentin des VBC Visp, sagt: «Wir bemühten uns, eine Zusammenarbeit mit Lalden aufzubauen, doch es klappte nicht.» Kurios: Beide sagen und wollen dasselbe und dennoch kommt es zu keiner Zusammenarbeit. Dabei würde eine solche gerade in der aktuellen Situation viel Sinn ergeben.

Beiden können profitieren
Der VBC Visp und der VBC Lalden – die beiden Aufsteigerteams der abgeschlossenen Saison – haben die Oberwalliser Volleyball-Fans jubeln lassen. Nun könnten beide Teams von einer Zusammenarbeit profitieren. Lalden könnte seine Spielerinnen für tolle Leistungen mit einem Aufgebot zum Visper NLB-Klub belohnen. Dies wäre bis zu einem vorgegebenen Alter mittels Doppellizenz möglich. Und Visp seinerseits könnte Spielerinnen, die noch nicht auf NLB-Niveau spielen, beim VBC Lalden «parkieren», damit sie Spielpraxis sammeln können. Soweit die Theorie. Die Praxis sieht anders aus. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Zusammenarbeit zwischen Lalden und Visp in der Vergangenheit meist nicht wunschgemäss geklappt hat. Doch woran liegt es? Und: Warum packt man die Chance jetzt nicht? Jetzt, wo der Zeitpunkt ideal wäre. Jetzt, wo man Strukturen für einen langjährigen Meisterschaftsbetrieb in der Nati B (Visp) oder 1. Liga (Lalden) schaffen könnte. Küng erklärt: «Wir haben den Wunsch geäussert, die eine oder andere Spielerin an Lalden abzugeben, um dort Spielpraxis sammeln zu können.» Lalden habe sich dazu nicht bereiterklärt. Imstepf dazu: «Wir haben das Glück, dass der Grossteil unserer Aufstiegsmannschaft zusammenbleibt, da will ich doch keiner Spielerin die Chance nehmen, in der 1. Liga zu spielen, indem ich ihr eine andere vor die Nase setze.» Der Laldner Trainer hat eine klare Vorstellung wie sein Kader für die nächste Saison aussehen soll: «Ich werde mit zwölf Spielerinnen in die Saison steigen, das steht jetzt schon fest.» Elf dieser zwölf erwähnten Spielerinnen haben für die 1. Liga bereits zugesagt.

Talentsuche beim VBC Visp
Imstepf will die Tür zum VBC Visp jedoch nicht ganz schliessen: «Wenn eine meiner Spielerinnen die Möglichkeit hat, in Visp eine Liga höher zu spielen, werden wir ihr bestimmt keine Steine in den Weg legen.» Man sei jedoch nicht bereit, weitere Spielerinnen ins Kader aufzunehmen. Küng zeigt dazu ein gewisses Verständnis, bedauert die Situation jedoch zugleich. «Ich bin überzeugt, dass langfristig beide Vereine profitiert hätten», sagt sie. Visp geht nun einen anderen Weg, um vermehrt potenzielle Walliser Spielerinnen zu selektionieren. «Wir lancieren einmal wöchentlich ein Training für talentierte junge Walliser Spielerinnen.» Ziel sei es, mit diesem zusätzlichen Förderungstraining vermehrt Talente zu sichten und sie allenfalls in eines der Visper Nachwuchsteams zu integrieren. Denn: Der VBC Visp will langfristig mit Walliser Spielerinnen in der zweithöchsten nationalen Spielklasse bleiben. «Der Ligaerhalt ist für die erste Saison ganz klar unser Ziel», sagt die Präsidentin. Durch den Aufstieg in die NLB soll auch das Budget aufgestockt werden. Erste Gespräche seien gut verlaufen, lässt Küng durchblicken. Wie Visp plant auch Lalden die neue Saison. Die Spielerinnen von Trainer Imstepf trainieren noch bis im Juni in der Halle, bevor die Sommerpause ansteht. Im Herbst geht es dann los mit 1.-Liga-Volleyball in Lalden und dem NLB-Abenteuer in Visp. Beide Vereine gehen jedoch getrennte Wege. Ob dies der richtige Weg ist, um lang­fristig die Liga halten zu können, wird die Zukunft zeigen.

Simon Kalbermatten

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