Ob man es nun wahrhaben will oder nicht, aber der Spätsommer geht mit zügigen Schritten seinem definitiven Ende entgegen. Bald schon werden wir in T-Shirts und Turnschuhen frösteln. Das heisst, es ist höchste Zeit, seinen Kleiderschrank der kommenden kühleren Jahreszeit anzupassen.

Dies tue ich vor allem aus Platzgründen, nicht, weil mir das halbjährliche Umräumen Spass machen würde. Wobei: Wenn ich schon mal dabei bin, alles aus den hinteren Reihen in die vorderen zu schieben und umgekehrt, sortiere ich immer auch ein wenig aus. Denn eigentlich, das kann ich ohne falsch Scham zu geben, bin ich ein pedantischer Ordnungsfreak. Bei mir hat alles seinen festen Platz, das nimmt manchmal beinahe schon autistische Züge an. Ein bisschen autistisch seien wir alle, hat mir ein befreundeter Psychologe mal versichert, das hat mich ein wenig beruhigt.

Was mir regelmässig einen Strich durch diese wahnhafte Rechnung macht: Vor Jahren habe ich mich entschieden, mein Leben mit einem Messie zu verbringen. Das heisst, ich sehe mich, meinem Seelenfrieden zuliebe, regelmässig dazu gezwungen, nicht nur ein, sondern beide Augen zuzudrücken und tappe deshalb blind durch diese Welt. Wenn ich an Schicksal glauben würde, müsste ich fast zum Schluss kommen: Gott hat eben doch Humor!