Ventil | Der Walliser Blog

Wegwerf-Gesellschaft

Quelle: 1815.ch 4

Wir werfen einfach viel zu viel weg. Nicht nur an Festen, wie unlängst etwa am Open Air Gampel, sondern auch zuhause. Wir misten aus, wir räumen, wir werfen weg.

Rigoros, schliesslich sagen uns doch viele Ratgeber, wie man vernünftig Platz schaffen kann, und dabei auch noch einen klaren Kopf bekommen wird. Nun ja, wegwerfen ist schön und gut, doch manchmal können einem da schon fast die Tränen kommen, wenn man bedenkt, wie die Sachen an anderer Stelle vielleicht auch nochmal ein zweites Leben eingehaucht bekommen hätten.

Was ich persönlich übrigens ganz und gar nicht so schön finde, ist, wenn mir Bekannte erzählen, dass sie Kleidung weggeworfen haben. Denn mit «Wegwerfen» - so präzisieren sie dann jeweils - meinen sie das Füllen der Kleidersäcke für wohltätige Organisationen...

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Kommentare

  • Maria - 20

    Guter Dienstag!
    Definitiv! Wir sind eine Wegwerfgesellschaft. Darum lobe ich diese Organisationen, welche die Ware direkt dem Endverbraucher übergeben, übergeben können. Beispiel: der Rottu Tisch im Oberwallis.
    Zu wissen, was für Lebensmittel ansonsten in der Kaufhauspresse gelandet wären - unvorstellbar.
    PS: Der Wohlstand hat uns "übermannt/überfraut!"

    • Ventil - 00

      Ja, helfen kann man zum Glück mittlerweile - oder traurigerweise - auch immer mehr in der unmittelbaren Nähe. Es gibt sehr viele Menschen, bei denen mal nicht einmal ahnt, das etwas im Argen sein könnte (nicht nur finanziell)...

  • Dübi - 40

    Spenden an manche dubiose wohltätige Organisationen kommt dem Vergleich "Wegwerfen" schon bedeutend näher. Klingt irre, ist aber so.
    Bei manchen Hilfsorganisation versickern die Spendengelder grösstenteils in der Fiskus Kasse oder werden weitreichend für Aufwendungen, Löhne, Spesen u.v.m. verwendet. Der magere Rest fliesst bei vielen Fällen in die Hände korrupter Macher im eigenen Land der Bedürftigen.
    Alles was bleibt ist die Gewissheit des Spenders, dass er als hilfsbereiter Mensch auch gespendet hat.
    In eigener Erfahrung:
    Ich habe vor einigen Jahren bei einer Liquidation eines Kleidergeschäfts die Restwaren zu einem Dumpingpreis erstanden, mit freiwilligen Helfern in Säcke verpackt und via Spedition an ein Hilfswerk nach Ungarn verschickt.
    Leider sind die Kleidersäcke nie an ihrem Bestimmungsort angekommen. Nach Aussage der ausländischen Spedition wurde während einer finsteren und nebelverhangenen Nacht in das Zwischenlager eingebrochen und selbstredend auch leergeräumt.
    Wie sagt man dabei so schön: "Ausser Spesen nix gewesen."

    • Ventil - 40

      Hm, das macht wütend, vor allem, wenn man so viel Herzblut hineingesteckt hat....aber Hilfsgüter ins Ausland zu verschicken oder generell Gegenstände postalisch zu verschicken, ist heikel, wie mir meine Freunde in asiatischen Ländern immer wieder erklären müssen. Am Zoll wirds dann einfach geklaut - von den Zöllner. Ja, toll.

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