Dammbruch | Suche im Schlamm

Helfer in Brasilien finden immer mehr Tote

Nach einem Dammbruch in einer Eisenerzmine im brasilianischen Bundesstaats Minas Gerais sind bisher 60 Todesopfer bestätigt worden. Hunderte Personen werden noch vermisst.
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Nach einem Dammbruch in einer Eisenerzmine im brasilianischen Bundesstaats Minas Gerais sind bisher 60 Todesopfer bestätigt worden. Hunderte Personen werden noch vermisst.
Foto: Keystone

Quelle: SDA 28.01.19 0
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Nach dem Dammbruch an einer Eisenerzmine in Brasilien bergen die Einsatzkräfte immer mehr Leichen aus den Schlammmassen. Die Zahl der bestätigten Todesopfer stieg auf 60, wie die Feuerwehr am Montag mitteilte.

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292 weitere Menschen wurden noch vermisst. Die Zahl der Toten dürfte demnach weiter steigen. "Unsere Priorität ist es, Überlebende und Opfer zu finden", sagte der Gouverneur des Bundesstaats Minas Gerais, Romeu Zema.

Unterstützt wurden die lokalen Rettungskräfte von 136 israelischen Soldaten, die an die Unglücksstelle gereist waren. Sie brachten unter anderem Geräte zur Ortung von Handysignalen im Schlamm mit. Die Gegebenheiten im Katastrophengebiet, seien "sehr schwierig und sehr gefährlich", sagte der Leiter der israelischen Mission, Oberst Golan Vach.

Während der Schlamm langsam trocknete, kämpften sich die Einsatzkräfte an bislang unzugängliche Stellen vor. Mit Stäben sondierten sie den Untergrund und gruben nach Verschütteten.

Helfer entdeckten unter anderem einen unter den Schlammmassen begrabenen Bus. Ob und wie viele Menschen in dem Fahrzeug sassen, war zunächst unklar.

"Ich wollte helfen, eine Kuh zu retten und sah ein blaues Teil, ich grub und sah, dass es ein Fahrzeug war, vielleicht ein Minibus", sagte ein freiwilliger Helfer dem Nachrichtenportal G1. Er habe aber kein Werkzeug bei sich gehabt und nicht sehen können, ob in dem Bus Menschen sassen.

"Fürchterliche Tragödie"

Wie es genau zum Unfall kam, war zunächst unklar. Der deutsche TÜV Süd hatte die Dämme im vergangenen Jahr geprüft, wie das Unternehmen in München auf Anfrage bestätigte. "Wir werden die Ermittlungen vollumfänglich unterstützen und den Ermittlungsbehörden alle benötigen Unterlagen zur Verfügung stellen", teilte der TÜV Süd mit.

Vale-Präsident Fábio Schvartsman sprach von einer "fürchterlichen Tragödie". "Wir haben uns zu 100 Prozent an die Standards gehalten, und das reichte nicht." Der Konzern werde künftig für Sicherheitsmassnahmen sorgen, die weit über die geltenden Auflagen hinausgehen. Damit solle sichergestellt werden, dass "dies niemals wieder geschieht".

Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein, um die Verantwortlichen für das Unglück zu ermitteln. "Es wird eine strafrechtliche Verfolgung der Personen geben, die für diesen Unfall verantwortlich sind", sagte Generalstaatsanwältin Raquel Dodge.

Das Umweltministerium kündigte eine Strafe in Höhe von 250 Millionen Reais (66 Mio. Franken) gegen den Konzern an. Insgesamt blockierte die brasilianische Justiz Vermögenswerte von Vale in der Gesamthöhe von elf Milliarden Reais (2,9 Mrd. Franken), um die Finanzierung der Aufräumarbeiten und Schadensersatzzahlungen abzusichern. Am ersten Handelstag nach dem Unglück brach der Aktienkurs von Vale am Montag um fast 20 Prozent ein.

Ähnliches Unglück im Jahr 2015

Im Jahr 2015 gab es in Minas Gerais schon ein ähnliches Unglück. Bei der "Tragödie von Mariana" kam es in einem Eisenerzbergwerk zu einem Dammbruch an einem Rückhaltebecken. Seinerzeit kamen 19 Menschen ums Leben.

Das damalige Betreiberunternehmen Samarco gehörte ebenfalls Vale sowie dem australisch-britischen Konzern BHP. Eine riesige Welle mit Schlamm und schädlichen Stoffen ergoss sich in angrenzende Ortschaften und kontaminierte den Fluss Rio Doce auf rund 650 Kilometern Länge. Bis in den Atlantik floss die braunrote Brühe.

28. Januar 2019, 15:52
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