Italien | Protest-Kandidatin gewinnt Wahl in Rom

Eine Bürgermeisterin für Rom: Wahltriumph für Fünf-Sterne-Bewegung

Die erste Frau als Bürgermeisterin von Rom: Virginia Raggi bei einem Wahlkampfauftritt in der vergangenen Woche. (Archivbild)
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Die erste Frau als Bürgermeisterin von Rom: Virginia Raggi bei einem Wahlkampfauftritt in der vergangenen Woche. (Archivbild)
Foto: Keystone

Sie führt künftig Rom: Virginia Raggi von der Protestpartei M5S holte sich das Bürgermeisteramt mit einem Erdrutsch-Sieg.
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Sie führt künftig Rom: Virginia Raggi von der Protestpartei M5S holte sich das Bürgermeisteramt mit einem Erdrutsch-Sieg.
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Quelle: SDA 19.06.16 0
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Grosser Erfolg für die populistische Fünf-Sterne-Bewegung in Italien: Bei der Stichwahl in Rom hat Bürgermeisterkandidatin Virginia Raggi einen haushohen Sieg eingefahren. Bereits nach ersten Hochrechnungen räumte ihr Kontrahent Roberto Giachetti seine Niederlage ein.

Nachwahlbefragungen deuten auf einen Erdrutsch-Sieg Raggis hin: Sie dürfte demnach 67,5 Prozent der Stimmen geholt haben. Bestätigt sich das Resultat, wird sie die erste Bürgermeisterin Roms. Die 37-jährige Rechtsanwältin Raggi galt bereits im Vorfeld als Favoritin bei der Kommunalwahl in der italienischen Hauptstadt.

In Rom wandte sich der Kandidat der Partito Democratico (PD), der Partei von Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi, kurz nach Schliessung der Wahllokale an seine Gegenspielerin und sagte: "Es war eine schwierige Herausforderung", sagte der 55-jährige Giachetti. "Ich bin für die Niederlage verantwortlich."

Raggi sprach in der Nacht zum Montag laut der Nachrichtenagentur Ansa auf einer Pressekonferenz von einem "historischen Moment" und zeigte sich erfreut, "dass auch Rom endlich eine Bürgermeisterin haben wird".

Auf die Siegerin wartet keine leichte Aufgabe: Die Ewige Stadt gilt als nahezu unregierbar und leidet schon lange unter Dreck, Smog, Korruption und verstopften Strassen - das Amt des Bürgermeisters hat so mancher politischen Karriere eher geschadet als genutzt.

Überraschung in Turin

Auch in Turin steuerte das 2009 als Protestinitiative gegründete "Movimento 5 Stelle" (M5S) des einstigen Star-Kabarettisten Beppe Grillo auf einen Sieg zu. Die erst 31 Jahre alte Unternehmerin Chiara Appendino setzte sich dort eher unerwartet mit 56,7 Prozent der Stimmen gegen den scheidenden Bürgermeister Piero Fassino durch.

"Die Mitte-rechts-Wählerschaft hat massenhaft die Fünf Sterne-Bewegung gewählt. Nach 23 Jahren verliert die Mitte-links-Allianz die Führung in Turin. Wir werden sehen, wie Appendino mit einer stark heterogenen Koalition die Stadt regieren wird", sagte der sichtlich enttäuschte Fassino, seit Jahren ein Schwergewicht von Renzis PD.

M5S-Gründer Beppe Grillo meldete sich über seinen Blog zu Wort und schrieb: "Es ist ein historischer Tag, von heute an ändert sich alles. Jetzt sind wir dran. Und das ist erst der Anfang." Am Hauptquartier des M5S fanden sich in der Nacht laut Ansa etliche Anhänger der Bewegung ein und feierten den Sieg.

Eine weitere schmerzhafte Niederlage musste Renzi in Triest verkraften. Der seit 2011 amtierende Mitte-Links-Bürgermeister Roberto Cosolini unterlag seinem Rivalen aus dem Mitte-rechts-Lager um Ex-Premier Silvio Berlusconi, Roberto Dipiazza, der 52,6 Prozent der Stimmen eroberte. Dipiazza hatte die ehemalige habsburgische Hafenstadt bereits zwischen 2001 und 2011 regiert.

Geringe Wahlbeteiligung

Renzis PD-Kandidaten behaupteten sich laut fast definitiven Ergebnissen zwar in Mailand und in Bologna, allerdings mit einer knappen Mehrheit. In beiden Städten setzten sich Renzis Leute gegen Rivalen aus dem Mitte-Rechts-Lager durch.

In Neapel kam es zu einem klaren Sieg des amtierenden linken Bürgermeisters Luigi De Magistris, der ohne Renzis Unterstützung mit 67 Prozent wiedergewählt wurde. Renzis PD hatte die Kandidatin Valeria Valente unterstützt, die es beim ersten Wahlgang vor zwei Wochen nicht einmal in die Stichwahl geschafft hatte.

Die Wahlen galten als wichtiger Stimmungstest für Renzis Mitte-Links-Regierung. Im Vergleich zur ersten Runde Anfang Juni lag die Wahlbeteiligung noch einmal deutlich niedriger, nämlich bei lediglich 50,5 Prozent. Landesweit waren fast neun Millionen Wähler bis zum späten Sonntagabend aufgerufen an die Urnen zu gehen.

19. Juni 2016, 23:27
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