DER TAGESKOMMENTAR | Kanton vergibt Landschaftspreis und schützt Wolf
Chrüt und Chabus!

Herold Bieler, Chefredaktor
Foto: Walliser Bote
Gestern hat der Kanton die Preisausschreibung «Garten- und Landschaftspreis Wallis 2018» veröffentlicht. Wer seit September 2015 ein Projekt im Bereich öffentliche Anlagen und Mobilitätsinfrastrukturen auf Kantonsgebiet realisiert hat, kann sich bewerben. Zu gewinnen gibts immerhin 10 000 Franken. Der Wettbewerb soll die Öffentlichkeit und die Behörden für gute Landschaftsarbeiten, für Qualität und Nachhaltigkeit sensibilisieren.
Auch gestern teilte der Kanton mit, dass im Val d’Anniviers kein Wolf abgeschossen werden kann. Im Juli wurden zwar mehr als 50 Tiere gerissen oder sind vermisst. Trotz der hohen Risszahlen sind die Voraussetzungen für die Erteilung einer Abschussbewilligung nicht erfüllt. Denn die beiden betroffenen Alpen befinden sich im Streifgebiet eines Rudels. Da sind die Kriterien für die Regulation anders als bei einzelnen Wölfen. Rudel dürfen reissen, so viel sie wollen.
Man mag sich über diesen Blödsinn eigentlich nicht mehr enervieren. Die Schäfer handeln nach dem Motto «Hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner». Die Schafe werden von der Alp genommen, weitere Alpen werden verganden. So ist halt die Gesetzgebung. Eines Tages werden die Alpen vergandet, selbst die Seitenflanken im Wallis verwaldet und verbuscht sein. Dann siehts bei uns gleich aus wie zwischen Ornavasso und Domodossola. Spätestens dann wird der Kanton einen Wettbewerb mit dem Titel «Innovative Ideen zur Wiederbewirtschaftung vergandeter Alpen» lancieren.
Herold Bieler
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