DER TAGESKOMMENTAR | Zur neuen Streckenführung des Europaweges
Unnötige Steine

Norbert Zengaffinen, Lokalredaktor
Foto: Walliser Bote
Das Wallis kennt Tausende von Kilometern an Wanderwegen. Sie stellen einen Trumpf für die Vermarkter des Sommertourismus dar. Zumal Ferien in den Bergen wieder gefragter sind, wie die steigenden Übernachtungszahlen des letzten Sommers belegen. Nicht wenige dieser Wanderrouten haben nationale und internationale Bekanntheit erlangt. Zu letzteren zählt auch der Europaweg zwischen Grächen und Zermatt. Wer diese Route im Walliser Hochgebirge einmal unter die Füsse genommen hat, will die hautnahen Eindrücke von Gletschern, Viertausendern und auch furchteinflössenden Felshängen wohl kaum aus seinem Gedächtnis streichen.
Dass sich die Natur im Hochgebirge mit Felsstürzen wie jenem von August 2018 oberhalb von St. Niklaus Teile des Wanderweges vom Menschen zurückerobert hat, war nicht das erste und wird auch nicht das letzte Mal gewesen sein. Aber jedes Mal haben sich die Gemeinden Grächen, St. Niklaus, Randa, Täsch und Zermatt zusammengerauft und den Weg raschestmöglich wieder geöffnet, so wie das bei der zerstörten Hängebrücke in Randa oder nach einem Felssturz bei Täsch vor wenigen Jahren der Fall war. Nun hat es St. Niklaus getroffen. Und auch hier schickt man sich an, raschestmöglich eine Lösung zu finden. Zu hoffen ist, dass dem löblichen Unterfangen nicht von privater Seite mit Einsprachen unnötig Steine in den Weg gelegt werden. Das kann man in diesem Fall getrost der Natur überlassen.
Norbert Zengaffinen
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