Lonza Arena | EHC Visp setzt in der neuen Eissport- und Eventhalle auf VIPs und hochstehende Gastronomie

«Wir haben bis jetzt über 80 Business-Club-Karten verkauft»

Norbert Eyer, VR-Präsident der EHC Visp Sport AG: «Ich wüsste beim besten Willen nicht, wie wir die einst angedachten Investitionsbeiträge heute stemmen sollten.»
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Norbert Eyer, VR-Präsident der EHC Visp Sport AG: «Ich wüsste beim besten Willen nicht, wie wir die einst angedachten Investitionsbeiträge heute stemmen sollten.»
Foto: Walliser Bote

Quelle: WB /mk 29.04.19 0
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Visp | 240 000 Franken muss der EHC Visp für die neue Lonza Arena Miete zahlen. Folglich braucht der Sportklub – nebst generellen Preiserhöhungen – auch ein gut durchdachtes Gastrokonzept, damit sich diese Miete überhaupt rechnet.

Anders als bei der Abstimmung zum Bau der neuen Eissport- und Eventhalle in Aussicht gestellt, kann sich der EHC Visp weder an den Kosten für den knapp 700 000 Franken teuren Videowürfel noch an den Investitionen in den Gastrobereich von total knapp 1,2 Millionen Franken beteiligen (der WB berichtete). Ist der EHC finanziell wirklich so schlimm dran? Verwaltungsratspräsident Norbert Eyer: «Nein, nein. So schlimm ist es nicht. Doch ich wüsste beim besten Willen nicht, wie wir die einst angedachten Investitionsbeiträge heute stemmen sollten. Allein die AK-Erhöhung vom letzten Jahr – wir hatten sämtliche Saisonkartenbesitzer um einen Beitrag von 50 Franken gebeten – konnten wir nur mit Mühe und Not durchführen. Die Leute wollen heute nur noch konsumieren, aber nichts beisteuern.» Der Abschluss per Ende April 2019 sieht denn auch nicht sehr rosig aus und weist ein kleines Minus aus. Durch den Wegzug von der Litternahalle muss der EHC 100 000 bis 150 000 Franken abschreiben.

Sportbudget hat Priorität

Kritische Stimmen fragen sich nun, warum es ein EHC Raron schafft, 3,2 Millionen Franken für seine neue Halle aufzubringen, und ein EHC Visp derweil kein Geld hat. Eyer dazu: «Der EHC Raron hat vielleicht ein Sportbudget von maximal 500 000 Franken. Bei uns hingegen läuft da nichts unter zwei Millionen. Klar, wir könnten jetzt einen Kraftakt leisten und überall Geld zusammenkratzen. Das würde dann aber zulasten der Mannschaft gehen. Es macht schlicht keinen Sinn, ein Stadion für 38 Millionen Franken zu bauen, wenn man nicht mindestens einen guten NLB-Klub hat.» Mit einem Budget von 3,5 bis 3,8 Millionen figuriere man in ­dieser Liga auf dem 6. oder 7. Platz. Das sei in etwa das, was mit diesem Budget drinliege. Eyer ist dankbar, dass der Gemeinderat diese Haltung teilt und für den EHC in die Bresche springt: «Was die Gemeinde da macht, ist grandios. Trotzdem möchte ich nicht, dass der Eindruck entsteht, der EHC würde gar keinen Beitrag leisten. Schliesslich gäbe es ohne den EHC keine Million vom Na­tionalen Sportanlagenkonzept (NASAK) des Bundesamts für Sport. Zudem investieren wir 150 000 Franken in unseren Sportbereich und 100 000 Franken in die Gastronomie (Geschirr etc.).» So stemme der EHC direkt oder indirekt einen Betrag von 1,25 Millionen Franken.

In der neuen Arena wird der EHC ein etwas höheres Budget fahren können, wie Eyer ergänzt: «Gleichzeitig haben wir aber auch höhere Ausgaben. Genannt sei hier etwa die Stelle des neuen Gastromanagers, der pro Jahr rund 100 000 Franken kosten wird.»

Abos teurer als früher

So wird die Gastronomie in der Lonza Arena zu einem zentralen Punkt. Nicht zuletzt auch deswegen, weil für den EHC jetzt um 170 000 Franken höhere Mietkosten anfallen. Wie Eyer erklärt, wird der EHC die von der Litternahalle bekannten Foodboxen sowie die Sportbar im unteren Bereich selbst führen; ebenso das Fondue-Stübli (Käserei Augstbord-Lounge) im ersten Stock: «Gleichzeitig wollen wir die Angebote in diesen Lokalen mithilfe unseres neuen Gastromanagers merklich verbessern.»

Bislang erwirtschaftete der EHC mit seiner Gastronomie einen Umsatz von rund 350 000 Franken. Laut Niklaus Furger, Gemeindepräsident von Visp, müsste dieser Umsatz verdoppelt werden, damit sich die neue Miete von 240 000 Franken rechnet. Eyer ist sich indessen bewusst, dass dieses Ziel mit der Gastronomie allein nicht erreichbar ist: «Wir rechnen mit einem Umsatz von 400 000 Franken.» Und wie soll diese Rechnung dann aufgehen? Laut Eyer über teurere Eintritte und spezielle Angebote. Wie in grösseren Stadien üblich, läuft da viel über den VIP-Bereich, wo sich Persönlichkeiten aus Sport, Wirtschaft und Politik treffen. Für diese Zone (Nordtribüne) gebe es natürlich ganz andere Preise. Dort befinden sich die Red Lions Bar (WKB-Lounge), der Business Club (EnAlpin-Lounge) sowie die Dine-&-View-Terrasse, wo man gleichzeitig dinieren und sich einen Hockey-Match anschauen kann. Alle Namensgeber der Lounges zahlen für das Naming jeweils 250 000 Franken. WKB und EnAlpin auf einen Schlag, die Käserei Augstbord derweil in Raten über zehn Jahre.

6000 Franken für eine Business-Club-Karte

Laut Eyer gingen bis jetzt über 80 Business-Club-Karten à 6000 Franken sowie weit über 200 Red-Lions-Karten
à 1900 Franken (beste Sitzplatzkategorie) über den Ladentisch. Bei Letzteren macht der Preisaufschlag gegenüber früher 400 Franken aus.

Seitens Dine & View konnten bis heute schliesslich 20 der insgesamt 60 Karten à 5000 Franken abgesetzt werden. «Hier wollen wir bewusst nicht alle Karten verkaufen, sodass jeder die Möglichkeit hat, dieses spezielle Angebot zu nutzen», so Eyer.

Bei all den VIPs möchte der EHC aber auch die einfachen Fans nicht vernachlässigen. So kann auf der Südseite zum fast gleichen Preis wie bisher eine Saisonkarte erworben werden. Das günstigste Stehplatzabo gibts demnach neu für 475 statt wie bisher 450 Franken. Während die besten Plätze auf der Südseite neu 950 statt wie bisher 850 Franken im Jahr ­kosten.

Aus kulinarischer Sicht gibt es in den unteren Bereichen (Sportbar, Fondue-Stübli und Foodboxen) einfache Kost für den Durchschnittsbesucher, während man im VIP-Bereich (Red Lions Bar, Business Club und Dine & View) mit hochstehender Gastronomie glänzen und entsprechend höhere Erlöse einfahren will. Dafür engagiert der EHC eigens einen Caterer, der eng mit dem neuen Gastromanager zusammenarbeiten soll. Der entsprechende Vertrag wird laut Eyer nächstens unterzeichnet.

Martin Kalbermatten
29. April 2019, 17:46
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