Gewerbe | Heinzmann Gruppe investiert erneut im einstelligen Millionenbereich
Investition mit Weitblick

Ambitionierte Vision. Firmenchef Hans-Peter Heinzmann vor seiner neuen Waschanlage.
Foto: zvg
Raron | Innerhalb dreier Wochen entstehe eine «Wäscherei in der Wäscherei», wie Firmenchef Hans-Peter Heinzmann sagt. Dabei werden zehn neue Arbeitsplätze geschaffen.
Der CEO der Heinzmann Gruppe ist ambitioniert: Seit 2013 hat er sein Wäscherei-Business schweizweit in eine Poleposition gebracht, die Leistung in der Wäscherei auf drei Tonnen pro Stunde und die Anzahl Angestellter von 170 auf ungefähr 220 erhöht.
Letzte Woche hat der nächste Ausbau begonnen: Innerhalb von drei Wochen wird die Anzahl der Waschanlagen der Grosswäscherei von zwei auf insgesamt drei erhöht. «Bereits Ende Juli wird die Anlage startbereit sein», sagt Hans-Peter Heinzmann. Damit soll die Leistung auf künftig 4,5 Tonnen Wäsche pro Stunde erhöht werden. Um die Berge an schmutziger Wäsche bewältigen zu können, wird Heinzmann seine Belegschaft um zehn Personen vergrössern.
«Wir wurden von Kundenanfragen förmlich überrannt und mussten einen nächsten Investitionsschritt wagen», sagt Heinzmann. Die konkrete Investitionssumme möchte er nicht preisgeben, es handelt sich aber um einen Betrag im einstelligen Millionenbereich.
Der Unternehmer habe gar nicht mehr aktiv nach Neukunden gesucht. Die Mund-zu-Mund-Propaganda zufriedener Kundschaft habe ausgereicht. Mittlerweile wäscht Hans-Peter Heinzmann nicht mehr nur für die kantonale Hotellerie, sondern hat auch Kunden aus Genf, Interlaken oder Luzern in seinem Portfolio. Dabei handelt es sich mehrheitlich um Hotels aus dem Hochpreissegment.
Erweiterung geplant
Mit dieser Investition möchte Heinzmann die bestehende Nachfrage effizienter abwickeln. Dabei will er es aber nicht belassen. Pläne für eine Erweiterung im Jahr 2020 sind bereits vorhanden. Worum es sich genau handelt, erzählte der Firmenchef unter vorgehaltener Hand. «Sobald die Zeit reif ist, wird es die Öffentlichkeit erfahren.»
Vorerst gilt es aber, die Lieferung und Inbetriebnahme des Materials – eine Waschstrasse und mehrere industrielle Maschinen für die Wäscheverarbeitung – zu beaufsichtigen. Für die Lieferung werden 25 Sattelschlepper am Standort in Raron vorfahren.
Lieferung, Installation und Inbetriebnahme in nur drei Wochen? «Klar ist es eine stressige Zeit, gerade weil wir den normalen Betrieb aufrechterhalten müssen. Das Ziel ist ambitioniert, aber wir schaffen das», sagt Heinzmann zuversichtlich. Eine Einheit für das Sortieren der Wäsche steht bereits, die an der Decke fixierten Transportschienen auch. Nun muss nur noch die restliche Maschinentechnik geliefert werden. Das zeitliche Ziel scheint demnach realistisch zu sein. «Es ist, als ob eine neue Wäscherei in die bestehende gebaut würde», sagt Heinzmann und lacht. Tatsächlich werden eine Waschstrasse, mehrere Trockner und Trockenfaltmaschinen sowie Mangeltechnik eingebaut.
Zurzeit wird für die Reinigung in der Grosswäscherei das Brunnenwasser der Gemeinde benutzt. Laut Hans-Peter Heinzmann ist es aber nur noch eine Frage der Zeit, bis er direkt mit Grundwasser arbeiten kann. Gespräche mit der Gemeinde seien im Gang. Mit welchem Wasser auch immer: In der Industriezone Basper in Raron wird auch zukünftig Wäsche weiss gewaschen.
Adrien Woeffray
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