Bildung | Anpassungen und Veränderungen fürs nächste Woche beginnende Schuljahr 2018/19
Digitales Denken im Fokus
Bildungsdirektor Christophe Darbellay zeigte gestern gleich eine ganze Palette an Herausforderungen fürs neue Schuljahr auf.
Im Ober- und im Unterwallis beginnen die Schüler das neue Schuljahr am Montag, 20. August. Der Schulbeginn der Lernenden ist über die ganze kommende Woche verteilt. Das Departement für Volkswirtschaft und Bildung (DVB) mit Vorsteher Christophe Darbellay präsentierte gestern wichtige Herausforderungen, welche die Walliser Schule erwarten. Wichtige Prioritäten in diesem neuen Schuljahr seien die Digitalisierung und der Erhalt der guten Rahmenbedingungen für die Ausbildung, hielt Darbellay fest: «Das Schuljahr 2018/2019 sieht neue Projekte vor, um das hohe Qualitätsniveau der Walliser Schulen zu erhalten.»
Die Schülerzahl ist auf allen Stufen der obligatorischen Schule sowie der Mittelschule im Vergleich zum Vorjahr höher: Im Oberwallis stieg die Zahl der Primarschüler um 192 Schüler auf 6511. Im gesamten Kanton besuchen neu 26 800 Schülerinnen und Schüler die Primarschule. Auf Stufe OS stieg die Zahl um 27 auf neu 2150 Schüler im Oberwallis. Im ganzen Kanton sind 9500 Schüler an der OS. Auf Stufe Sek II zählt man 6300 Schüler, was einer Zunahme von 100 entspricht. Die Bestände bei den Lernenden sind soweit stabil geblieben.
Kompetenzzentrum ICT-VS wurde verstärkt
«Die ständige Weiterentwicklung des Umfelds im Zusammenhang mit der Digitalisierung führt zu einem Umdenken über die Ausbildung und die Arbeitswelt», so Darbellay weiter. Neben der Erkenntnis des Einflusses des digitalen Denkens sei es äusserst wichtig, dass die Jugendlichen für die Berufe von Morgen ausgebildet werden und dieses neue Denkmuster in die Ausbildungsangebote integriert werde: «In diesem Zusammenhang wurde das Kompetenzzentrum ICT-VS verstärkt und seine technischen und pädagogischen Kompetenzen erweitert.» Dabei wurde auch ein Weiterbildungsangebot für Lehrpersonen entwickelt, namentlich im Bereich der Prävention und der Medienerziehung.
Auf Ebene der obligatorischen Schule bleibt die Entwicklung guter Rahmenbedingungen für die Lehrpersonen eine Priorität, vor allem durch das Angebot an Weiterbildungen und zusätzlichen Ausbildungen (siehe auch Artikel unten). Wichtige Themen sind hier etwa auch die Pensionskasse und der Lehrkräftemangel. Als Antwort auf diesen ist die Eröffnung einer 2. Klasse der pädagogischen Fachmaturität an der HFMS von Monthey vorgesehen. Für dieses Schuljahr konnten alle Stellen besetzt werden, fürs nächste droht ein Engpass.
Was im Oberwallis auf besonderes Interesse stösst, ist die Anhebung der Lektionen in den Klassen 1H bis 4H, also im ersten Schulzyklus. «Zurzeit findet die Analyse der Unterrichtszeit im ersten Zyklus statt», führte Darbellay weiter aus. Ziel sei es, in den untersten Stufen die Anwesenheitszeit in der Klasse zu erhöhen, um die Sozialisierung, Integration und den Erwerb von Grund- und Sprachkompetenzen zu verbessern. Mit der Erhöhung der Arbeitszeit der Lehrpersonen würde auch die Problematik der Beschäftigungsmöglichkeiten gelöst und die Kosten für die Kleinkinderbetreuung verringert, ist Darbellay überzeugt. Auch wenn das Wallis auf schweizerischer Ebene eine der längsten Unterrichtszeiten der Klassen von der 1H bis zur 11H aufweise, «sind wir doch für die ersten Schuljahre auf dem 23. Platz». Erklärtes Ziel ist es, die angepasste Unterrichtszeit ab dem Schuljahr 2019/20 progressiv einzuführen. Eine sofortige Anpassung erhalten die Massnahmen des PAS-Sparpakets für die 2. und 3. Fremdsprache auf Stufe OS. Neu soll eine heterogene Gruppe aus 12 bis 15 Schülern statt wie bisher 15 bis 18 bestehen. Diese Umstrukturierung gilt für alle OS-Schuljahre.
Eröffnung Freestyle-Halle
Für die Mittelschule geht die eidgenössische Anerkennung der Diplome der Fachmittelschulen und Fachmaturitäten in die Schlussphase. Und für optimale Trainingsbedingungen am Kollegium Spiritus Sanctus ist bereits ab diesem Schuljahr mit der Freestyle-Halle im ehemaligen Klosterbad gesorgt. Angestrebt wird zudem das Label für die Schule als nationales Leistungszentrum für Langlauf durch Swiss-Ski.
Daniel Zumoberhaus
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