Jubiläum | 20 Jahre Jugend Big Band wollen zelebriert sein
Der Funke ist übergesprungen

Leiterteam. 20 Jahre Zusammenarbeit für die Jugend Big Band: Beat Jaggy (links) und Alex Rüedi.
Foto: mengis media / Rico Alberski

Jubiläums-Big-Band. Die Mitglieder der Jugend Big Band freuen sich auf die Veranstaltungen zum 20. Geburtstag.
Foto: zvg
Brig-Glis | Seit 20 Jahren leiten Alex Rüedi und Beat Jaggy die Jugend Big Band. Jetzt geben sie die Band in neue Hände.
Das Programm der Jubiläumsfeier kann sich sehen lassen. Drei Tage lang wird der 20. Geburtstag der Jugend Big Band gebührend gefeiert. Am Jubiläumskonzert steht ein Auftritt der amo Jugend Big Band ebenso auf dem Programm wie Konzerte von Formationen, die ehemalige Big-Band-Mitglieder ins Leben gerufen haben. Alex Rüedi und Beat Jaggy ist es gelungen, ihre Begeisterung für Big-Band-Musik weiterzugeben.
Vor 20 Jahren gab es im Oberwallis noch keine Big Band für junge Musikerinnen und Musiker. In vielen Gemeinden existierten Jugendmusikgesellschaften, die sich mit aktueller Musik beschäftigten, aber keine Big Band. «Ich habe neun Jahre lang in Naters die Jugendmusik geleitet. Als ich dieses Amt abgab, dachte ich, es wäre doch schön, weiterhin mit Jugendlichen zu musizieren. So entstand die Idee, eine Jugend Big Band zu gründen», erzählt Alex Rüedi von den Anfängen. Alleine wollte er das aber nicht machen. Er weihte Beat Jaggy in seinen Plan ein. Der teilte seine Begeisterung für das Projekt. So kam der Stein ins Rollen. Vier Jahre später, 2004, wurde die Jugend Big Band ein Teil des amo-Angebots; die Leitung blieb bei den Initianten.
Alex Rüedi und Beat Jaggy arbeiteten schon früher für die Organisation der Jazz- und Rockwoche zusammen. Am Schluss der Lagerwoche in Blatten wurde jeweils eine Big Band zusammengestellt. Viele der jugendlichen Jazz- und Rockwochen-Teilnehmenden waren sofort Feuer und Flamme, um bei der neu gegründeten Jugend Big Band mitzuspielen. So startete die erste Formation im Jahr 2000 mit 16 Musikerinnen uns Musikern. «Zurzeit haben wir 20 Mitglieder. Eigentlich besteht eine Big Band aus fünf Saxofonen, vier Trompeten, vier Posaunen und dann noch Gitarre, Bass, Schlagzeug, Percussion und Klavier. Wir sehen das aber nicht so eng. Wenn es musikalisch nicht stört, können auch Flöten, Klarinetten, Geigen oder Cellos bei uns mitspielen», erklärt Alex Rüedi. Und Beat Jaggy ergänzt: «In der Jugend Big Band dürfen alle mitspielen, die Freude an der Musik haben.»
Wenn Alex Rüedi und Beat Jaggy von ihren Erlebnissen der letzten 20 Jahre berichten, merkt man schnell, wie viel Engagement hinter der Jugend Big Band steckt. Regelmässig organisierten sie Austauschkonzerte. Dabei luden sie auswärtige Jugend Big Bands nach Brig ein oder besuchten sie in Basel, Zürich, Chur oder anderen Städten. Nacheinander traten sie mit den Gastgebern oder Gästen auf. «Dadurch knüpften wir viele Kontakte, und es war für die Musizierenden unglaublich motivierend, sich dieser ‹Konkurrenz› zu stellen», sagt Alex Rüedi. Nach solchen Konzerten hätten einige der Teilnehmenden viel mehr geübt als sonst. Man wollte ja beim nächsten Konzert besser sein als die anderen.
Musik als Lebensschule
Alex Rüedi betont, dass er öfter erlebt habe, dass Schüler, die er am Anfang als eher wenig motiviert einschätzte, den «Knoten auftaten» und aus Freude an der Musik erstaunliche Fortschritte machten. «Ich habe auch schon zu Schülern gesagt: Geh lieber Hockey spielen, du übst ja nie. So bringt das nichts. Doch plötzlich hat sich das Blatt gewendet und sie haben Spass am Musizieren bekommen», sagt Alex Rüedi. Wenn man einen Funken zünden könne und die Jungen dadurch etwas fänden, das sie begeistert, sei das wunderbar. «Die gehen doch ganz anders durchs Leben, als wenn sie meinen, nichts zu können und nicht wissen, wo ihr Platz ist.» Sei die Initialzündung einmal geglückt, müsse man als Dirigent nur noch Leitplanken setzen, der Rest komme von alleine.
Beat Jaggy betont, welche Lebensschule eine Big Band sein kann: «Jedes Jahr hören Leader der Big Band auf. Das heisst, dass Jüngere in diese Positionen hineinwachsen müssen. Das stärkt das Selbstwert- und das Gemeinschaftsgefühl enorm.»
Nach 20 Jahren geben die beiden Gründer die Jugend Big Band in neue Hände. «Wir können ein schönes Projekt weitergeben, das gut unterwegs ist», freut sich Beat Jaggy. Mit Joel Schmidt wurde ein kompetenter Leiter gefunden. Er wird für Registerproben auf die Hilfe von Assistenten, allen amo-Lehrpersonen, zählen können. Die Jugend Big Band lebt also weiter und wird auch in ihren 20er-Jahren die Oberwalliser Musikszene bereichern.
Nathalie Benelli
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