DER TAGESKOMMENTAR | Walliser Prägung des Lehrplans 21
Projekt verdient Kredit
Vom Wallis und seinen Besonderheiten geprägt. Fürs Wallis und seine Schulen gemacht. Das eine wichtige Besonderheit der neuen digitalen Lernplattform innerhalb des Lehrplans 21. Sie will den Kids aufzeigen, inwiefern Wirtschaft mit Tourismus wie Landwirtschaft zusammenspielen. Welche Rädchen greifen, bis die Walliser Aprikose am Strassenrand verkauft wird oder die Luftseilbahn den Gast nach Unterbäch oder auf die Belalp bringt.
Das Projekt ging mit lediglich zwei Jahren Entwicklungszeit sehr speditiv und schlank durch. Dank guter Partner und engagierter Fachkräfte. Sie rühmen die neue Plattform wenig überraschend als «eine riesige Chance». Zwar ist sie noch keinesfalls ins Herz gemeisselt, da noch nicht in breiten Kreisen erprobt. Aber immerhin ab sofort für sämtliche öffentlichen Schulen im Oberwallis bereitgestellt. Und Valais/Wallis Promotion wurde ins Boot geholt. Die Organisation stellt mit Fotos und Videos viel Anschauungsmaterial bereit.
Auch eine Bank unterstützt das Ansinnen nicht nur ideologisch. Denn der Ansatz verdient durchaus Kredit. Will das Wallis künftig in touristischen Belangen Mitbewerbern nicht nachtrotten oder weiter an Terrain verlieren, genügt es nicht, im Grossen Rat Millionenkredite zu sprechen. Es macht vielmehr Sinn, die Kinder und Jugendlichen im Unterricht für die Wallis-spezifischen Stärken zu sensibilisieren. Ihnen am konkreten Beispiel aufzuzeigen, weshalb das Wallis einzigartig ist. Es sei wichtig, dass die Kinder wissen würden, woher das Geld kommt und wo genau sie leben, so die Worte von Staatsrat Christophe Darbellay gestern.
Wird der Tourismus dank der neuen Lernplattform tatsächlich nachhaltig gestärkt, so ist ein hehres Ziel erreicht. Wie so oft wird die Wirkung aber nicht von den Machern erzielt, sondern von den Lehrern. Diese stehen einmal mehr in der Verantwortung.
Daniel Zumoberhaus
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