Tourismus | My Leukerbad AG sieht ihren Weg bestätigt. Nun folgt an der Spitze Urs Zurbriggen auf Jean-Pierre Rey
Ein neuer CEO für die zweite Phase

VR-Präsident Christian Grichting (mitte) mit dem scheidenden CEO von Leukerbad, Jean-Pierre Rey (rechts), sowie dem künftigen Leiter Urs Zurbriggen.
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Der Aufbau der My Leukerbad AG als touristische Dachorganisation Leukerbads ist aus Sicht der Verantwortlichen gelungen. Auf den 1. November 2019 wird die Unternehmensführung von Urs Zurbriggen (39) übernommen.
Der vormalige CEO der Saastal Bergbahnen AG tritt damit in die Fussstapfen von Jean-Pierre Rey (57), der My Leukerbad seit dem Start im Juni 2017 leitete. Rey, in Leukerbad in den letzten 20 Jahren mit den verschiedensten Aufgaben betraut, hatte von Beginn an klargemacht, dass er für die Leitung des neuen Konstruktes nur zeitlich beschränkt zur Verfügung stehe. In dieser Phase prägte er die gemeinsame Entwicklung der touristischen Leistungsträger massgeblich mit und legte damit laut Verwaltungsrats- und Gemeindepräsident Christian Grichting eine gute Basis für die Zukunft.
Im positiven Trend
LLB, Torrent-Bahnen, Leukerbad Therme, Sportarena, Snowpark und Leukerbad Tourismus als rechtlich eigene Gesellschaften von My Leukerbad funktionieren erfreulich, zuletzt gar mit positiven Trendzahlen. Aus Reys Sicht der ideale Zeitpunkt, den Platz frei zu machen und eine frische Aussensicht in die Destination zu holen. Er wird der Gesellschaft als Geschäftsleiter der LLB und mit Aufgaben im Finanzbereich erhalten bleiben.
Torrent-Bahnen saniert
Als Gesellenstück darf Rey für sich beanspruchen, in enger Zusammenarbeit mit dem Verwaltungsrat die Torrent-Bahnen AG saniert zu haben. Die Gesellschaft ist finanziell zwar weiterhin nicht vom Glatteis, aber wieder betriebsfähig. Letzten Winter wurde eine Steigerung der Ersteintritte von satten 9,8 Prozent erreicht. Dieser Erfolg ist weitgehend dem parallel aufgezogenen Ausbau der künstlichen Beschneiung zu verdanken. Die aktuell laufenden Abschlussarbeiten werden erlauben, künftig 80 Prozent des Pistenangebotes mit Kunstschnee bereitzustellen. «Ohne diese Investitionen in die Betriebssicherheit», so Christian Grichting, «hätten wir keine Chance mehr.» Der Entscheid rechtfertige auch eine für Herbst geplante nochmalige Aktienkapitalerhöhung um zwei Millionen Franken. Sie sichert die Investitionen ab und hält die Visionen rund um den «Erlebnisberg Torrenthorn» aufrecht. Mit dem Slogan «Rigi des Wallis» ist hier fürs Erste der Sommertourismus anzukurbeln.
Jeder an seinem Produkt
Ob der künftige CEO darauf vorbehaltlos aufspringen wird, wird sich zeigen. Zurbriggen will sich ein halbes Jahr Zeit geben, die komplexen Strukturen der verschiedenen Gesellschaften kennenzulernen, bevor er sich zu konkreten Vorhaben äussert. Klar sei aber schon heute, dass es Leukerbad als Destination stärker zu positionieren gelte. Indem jeder Dienstleister sein Produkt verbessert, kann er seinen Beitrag dazu leisten. Rey wie Grichting sind sich hier einig: «Wer in den letzten Jahren in seinen Betrieb investierte, arbeitet erfolgreich. Wer dagegen seine eigenen Hausaufgaben vernachlässigte, bekam Probleme.» An diesem Umfeld wird sich auch unter dem neuen CEO Urs Zurbriggen nichts ändern.
Station weiterentwickeln
Für die Nachfolgeregelung von Rey wurde von My Leukerbad eine externe Agentur beauftragt. Aus mehreren geeigneten Kandidaten aus den Bereichen Tourismus und Wirtschaft entschied sich der Verwaltungsrat letztlich für Urs Zurbriggen. Der 39-jährige Mann aus Saas-Bidermatten studierte internationale Beziehungen in Genf und war danach während acht Jahren für den international tätigen Baukonzern Holcim in Zürich und Toronto (Kanada) tätig. Seine solide Ausbildung, seine Kenntnisse, Vernetzung und Erfahrung in der Branche prädestinieren den vormaligen CEO der Saastal Bergbahnen aus Sicht des Verwaltungsrates dazu, den Aufbau der My Leukerbad AG sowie die Weiterentwicklung der Destination Leukerbad voranzutreiben.
Thomas Rieder
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