Freizeit | Aus für Osterchilbi am Standort in Gamsen
Veranstalter der Osterchilbi vor unfreiwilligem Neustart

Standort bis heute. Nun zieht die Osterchilbi von Gamsen nach Eyholz.
Foto: Walliser Bote
Die beliebte Osterchilbi muss aus Gamsen fort. Von offizieller Seite her heisst es «aus Platzgründen». Die Veranstalter sind auf der Suche nach einem grösseren Platz gleich hinter dem Coop in Eyholz fündig geworden.
Der Lunapark an Ostern ist der grösste seiner Art im Oberwallis. Er gehört zum festen Bestandteil im Terminkalender vieler junger Familien. An der traditionellen Osterchilbi wird Jahr für Jahr auch allerlei geboten, was die Kinderherzen höher schlagen lässt und die Jugendlichen zu allerlei Vergnügungen animiert.
Doch an Ostern 2018 macht der Lunapark nicht in Gamsen Halt, sondern erstmals überhaupt in Eyholz. Die offizielle Version des Grunds des Wegzugs lautet, dass man aus Platzgründen den Standort gewechselt habe: «Weil die Karussells und Vergnügungsbahnen immer grösser werden, ist der Platz in Gamsen zu klein geworden», teilt Visp als neue Standortgemeinde auf ihrer Homepage mit. Deshalb habe Erich Heinzmann sich bereit erklärt, den grossen Kiesplatz westlich beim Coop für den Lunapark zur Verfügung zu stellen.
Heinzmann stellt Terrain zur Verfügung
Für Heinzmann war offenbar sofort klar, dass er den Veranstaltern unter die Arme greift und den Platz für diesen Zweck hergibt. Er betont auf Anfrage, dass er «nur das Terrain zur Verfügung stellt». Zu den Gründen des doch überraschenden Umzugs von Gamsen nach Eyholz kann er keine Angaben machen.
Die Visper Information bestätigt auch Veranstalter Johnny Imhof: «Seit zwei bis drei Jahren nahmen die Platzprobleme zu, da die Anlagen immer grösser wurden.» Das habe die Organisatoren nun «hauptsächlich» dazu bewogen, die Karussells und anderen Attraktionen nach Eyholz zu verlagern. Mit dem neuen Standort rückten die Bahnen dank des riesigen Platzes gesamthaft gesehen näher zusammen. Bis anhin hätten die Besucher gar eine Strasse überqueren müssen beim Gang von einer Bahn zur anderen: «Punkto Sicherheit ist der Wegzug von Gamsen nach Eyholz eventuell sogar besser», so Imhof weiter, der den Event bereits seit 22 Jahren durchführt und mitorganisiert.
Auch der Platz in Eyholz liegt direkt an der Kantonsstrasse
Klar sei es nachteilig, dass man einen derart bekannten Standort habe aufgeben müssen. «Doch wir sind auch in Eyholz an der Kantonsstrasse und damit gut platziert», ist Imhof überzeugt. Noch ein bisschen kräftig die Werbetrommel rühren, dann werde die Sache sicher gut.
Bis anhin sass René Dussex mit Imhof im Boot, um den Lunapark zu veranstalten. Dieser betreibt das Restaurant Diner-Solid Gold gleich neben dem Crazy Palace als Mieter. «Ich bin zu müde, um die Osterchilbi erneut durchzuführen», erklärt er. Es brauche viel Aufwand und benötige sehr viel Energie, um einen solchen Event Jahr für Jahr auf die Beine zu stellen. Da er jegliche Form von Auseinandersetzung scheute, hat er für die Durchführung des Freizeitvergnügens vorzeitig das Handtuch geworfen und sich zurückgezogen. Er wolle es sich keinesfalls mit umliegenden Gewerbetreibenden verscherzen.
Nicht kooperativ wegen Parkplätzen?
Wie es seitens Branchenkennern heisst, haben die Verantwortlichen des Crazy Palace wegen den Parkplätzen nicht kooperiert. Sie wollen – durchaus verständlich – nicht gleich an zwei Wochenenden auf Parkplätze für die Besucher des Lunaparks verzichten, da diese von Bahnen verstellt sind.
Gemeinsam mit Imhof ist neu Daniel Dekumbis für die Osterchilbi verantwortlich. Auch er führt zuerst aus, dass in Gamsen der Platz für die Bahnen und die Schausteller eng geworden sei. Im gleichen Atemzug sagt er auch: «Leider müssen wir fort» – und: «On était obligé.» Man sei quasi gezwungen worden, dem einträglichen Standort den Rücken zu kehren.
Dekumbis ist zuversichtlich
Über die möglichen Hintergründe und Spekulationen mochte er sich nicht auslassen und verwies an Imhof. Sicher müssten sich die Besucher jedoch an den neuen Ort zuerst gewöhnen. Dekumbis gibt sich aber sehr zuversichtlich, dass der Lunapark auch in Eyholz zum Publikumsmagnet wird. Die Verantwortlichen des Crazy Palace waren gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Daniel Zumoberhaus
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