Nationalrat | CVPO stellt Philipp Matthias Bregy unter «Heimatschutz» – Aron Pfammatter wäre bereit, wird aber wohl passen

Ein Natischer zu viel

Getrennte Wege. Aron Pfammatter (links) und Philipp Matthias Bregy.
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Getrennte Wege. Aron Pfammatter (links) und Philipp Matthias Bregy.
Foto: WB / Andrea Soltermann

Quelle: WB /dab 17.01.19 0
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Naters | Die CVPO hat ein ­Luxusproblem: Mit Aron ­Pfammatter und Philipp ­Matthias Bregy wollen gleich zwei starke Kandidaten im Herbst auf die Nationalrats­liste. Nur: Bald-Nationalrat ­Bregy und Ständerat Rieder wollen das nicht.

Sie sind beide jung, beide Juristen, beide in den letzten Jahren herangereift zu Grössen ihrer Partei. Und beide wohnen in Naters. Philipp Matthias Bregy, 40, zuletzt Fraktionschef der «Schwarzen» im Walliser Kantonsparlament, wird im März in Bundesbern als Nationalrat vereidigt. Als Zweitplatzierter auf der CVPO-Liste vor vier Jahren rückt er für Viola Amherd nach, die mittlerweile Bundesrätin ist. Auch wenn die Probezeit äusserst kurz ist: Als Bisherigem wird Bregy bei den Nationalratswahlen im Herbst die Rolle als Spitzenkandidat zustehen. Was wohl auch Pfammatter nicht in Abrede stellen würde. Trotzdem hätte sich der 36-Jährige vorstellen können, zu kandidieren. «Ja, ich stellte mich der Partei zur Verfügung», bestätigt Pfammatter auf Anfrage ­entsprechende WB-Informationen.

Dies soll im Parteipräsidium eingehend diskutiert worden sein. Dabei gab man wohl der Variante Vorrang, den Sitz von Bregy zu verteidigen und auf eine parteiinterne Konkurrenz­situation mit allfälligen Reibungsverlusten zu verzichten. Pfammatter wollte das nicht weiter kommentieren, nur dass das Präsidium um Ständerat Beat Rieder nach Abwägen der Vor- und Nachteile zum Schluss gekommen ist, dass seine Kandidatur in der jetzigen Konstellation nicht sinnvoll sei. Er selbst werde die vorgegebene Strategie mittragen, so der neue CVPO-Fraktionschef weiter.

Formell ist dieser Entscheid des Präsidiums indes nicht verbindlich. Die Kandidaten werden von ihren Bezirksparteien nominiert. Rieder, strategischer Kopf der «Schwarzen», wollte sich auf Anfrage hierzu nicht weiter äussern, Bregy betonte das gute Einvernehmen mit Pfammatter.

Zwei Platzhirsche bändigen

Rieders Fixierung auf den Erhalt von Bregys Sitz ist derweil nachvollziehbar. Wenn sich die tektonischen Vorgänge in der Walliser Polit-Landschaft in einem absehbaren Millimeterbereich bewegen, dürfte die CVPO ihren Sitz mit einer soliden Performance behalten. Zwei starke Kandidaten aus dem gleichen Bezirk, oder wie hier aus der gleichen Gemeinde, bergen in einer Proporzwahl zudem die Gefahr, dass sich die Stimmungen und damit die Stimmen vor Ort allzu sehr voneinander entfernen könnten. Dazu kommt, dass es innerhalb der Partei viele Stimmen gibt, die der Meinung sind, dass nach den letzten Jahren nun Bregy an der Reihe ist. Punkt. Einige Stimmen lasten Pfammatter auch immer noch an, 2015 auf eine Kandidatur verzichtet zu haben. Man hätte es gerne gesehen, wie er sich seine Sporen hinter ­Amherd auf einem aussichtslosen Listenplatz ­abverdient.

Gegen den «Heimatschutz» für Bregy auf der CVPO-Liste sprechen hingegen die bisherigen Verlautbarungen innerhalb der Walliser C-Familie, wonach jede Partei bestmögliche Listen zusammenstellen soll. Zumal von der C-Delegation im Nationalrat nicht ein einziger Walliser Vertreter, der 2015 gewählt worden ist, im kommenden Herbst nochmals antritt. Allein Amherd und CSPO-Mann Roberto Schmidt, in der Zwischenzeit Staatsrat, hinterlassen ein Erbe von gut 57 000 Stimmen.

Vor allem dem «gelben» Nationalrat Thomas Egger, der den historischen Wackel-Sitz gegen den Angriff von links-grün verteidigen muss, käme im Listenverbund eine dynamische C-Kampagne mit viel Bewegung und entsprechend vielen zusätzlichen Stimmen zugute. Egger hält denn auch fest, dass es jeden starken Kandidaten brauche. Den Entscheid der «schwarzen» Partei-Cousins wollte er indes nicht kommentieren. Auch Serge Métrailler, Präsident der Unterwalliser CVP, erinnert daran, dass die Walliser C-Parteien vor schwierigen Wahlen stünden und dass es im Proporzsystem, in dem man erneut die
40 Prozent anstreben wolle, wichtig sei, dass man die Stimmen mit vielen guten Kandidaten gemeinsam zusammentrage. Métrailler zeigt aber auch Verständnis für die Strategie der «Schwarzen». Zwei starke Platzhirsche aus dem gleichen Ort seien nicht immer einfach zu bändigen.

David Biner
17. Januar 2019, 17:43
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