Bergbahnen | Grosser finanzieller Schaden für die Sportbahnen Eischoll
«Unbekannte haben Zucker in den Pistenbully-Tank geschüttet»

Sabotageakt. «Wir gehen nicht von einem Bubenstreich aus, da muss böse Absicht dahinterstecken»,
sagt der Eischler Pistenchef Michel Amacker.
Foto: MENGIS MEDIA/ANDREA SOLTERMANN
Saboteure haben nach Silvester rund ein Kilo Zucker in den Tank eines Pistenbullys der Sportbahnen Eischoll gekippt. Seither versuchen Mechaniker vergeblich, das Pistenfahrzeug wieder startklar zu machen.
Der Ärger ist gross bei den Sportbahnen Eischoll. Vandalen haben ein auf diese Wintersaison hin für 100 000 Franken angeschafftes Occasion-Pistenfahrzeug lahmgelegt. «Es ist kein Witz. Wir sind von einem Sabotageakt betroffen. Jemand hat eine erhebliche Menge Zucker in den Tank eines der beiden Pistenfahrzeuge geschüttet», bestätigt Jean-Claude Clausen, VR-Präsident der Sportbahnen Eischoll, einen Facebook-Eintrag der Sportbahnen vom Mittwoch.
Transport in die Werkstätte Sitten?
Die Ursache des Stillstands sei erst klar geworden, nachdem der Tank des Pistenfahrzeugs ausgebaut wurde. «Zuvor schon sind mit grossem Aufwand sämtliche Hydraulikschläuche des Pistenbullys ausgespült worden», sagt Michel Amacker. Er amtet als Pistenchef und Verantwortlicher für die Pistenfahrzeuge im kleinen Skigebiet. «Bis jetzt ist es dem bereits viermal aufgebotenen Werksmechaniker nicht gelungen, das Pistenfahrzeug wieder startklar zu machen. So wie es aussieht, muss der Pistenbully zurück in die Werkstätte nach Sitten. Damit werden die Kosten der Reparatur rasch einmal auf geschätzte 25 000 Franken ansteigen.» Kosten, auf denen die Sportbahnen sitzen bleiben. «Abklärungen bei der Versicherung haben ergeben, dass Sabotageakte nicht abgedeckt sind.»
Für das Eischler Bergbahnunternehmen ein grosser finanzieller Brocken, zumal es wie viele kleine Skigebiete im Oberwallis dank dem Goodwill der Dorfbevölkerung und dank Freiwilligenarbeit finanziell über Wasser gehalten wird. «Dabei sind wir so gut in die Saison gestartet wie Jahre nicht mehr. Dank guten Schneebedingungen und schönem Wetter herrschte während der Festtage in unserem Skigebiet Hochbetrieb», sagt Clausen.
Pistenpräparation bei Neuschnee gefährdet
Durch den Ausfall von einem der beiden Pistenfahrzeuge der Skistation wird nun die tägliche Pistenpräparierung eine Herausforderung. «Mit nur einem Fahrzeug ist das bei der gegenwärtigen Schönwetterlage mit einigen Abstrichen gerade so machbar. Sobald aber Neuschnee fällt, wird die Pistenpräparierung über Nacht sicherlich nicht auf allen Pistenabschnitten erfolgen können», so Amacker. Das Desaster wäre perfekt, wenn auch das zweite Fahrzeug von einem Defekt betroffen wäre. Die tägliche Präparierung der 15 Pis-tenkilometer würde so gänzlich ausfallen.
Tatzeit kurz nach Silvester
Von einem Bubenstreich geht man bei den Sportbahnen in der Zwischenzeit nicht mehr aus «In dem 200-Liter-Tank befand sich mindestes ein Kilo Zucker, da muss schon böse Absicht dahinterstecken», sagt Amacker. «Wer aber würde schon mit einem Kilo Zucker vom Dorf Eischoll mit der Sesselbahn zum Restaurant Egga hochfahren, wo die Pistenfahrzeuge parkiert sind?», spekuliert Amacker über die Täterschaft. Immerhin gibt es Anhaltspunkte zum Tatzeitpunkt. «Die Täterschaft hat sich vermutlich kurz nach Silvester am unverschlossenen Tank des Pistenbullys zu schaffen gemacht. Dann traten die Probleme mit dem Pistenfahrzeug erstmals auf.»
Am Mittwoch haben die Sportbahnen Eischoll bei der Polizei eine Anzeige gegen unbekannt erstattet. «Sollte jemand Beobachtungen zum Fall gemacht oder Hinweise erhalten haben, kann er sich natürlich auch bei den Sportbahnen Eischoll melden», erklärt VR-Präsident Clausen.
Norbert Zengaffinen
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