Eishockey | Der Klub steht vor Präsidentenwechsel. Norbert Eyer hat genug. Wahrscheinlichster Nachfolger: Stefan Volken
EHC Visp: Chefsessel neu besetzt?

Eine andere Lösung wäre eine Überraschung. Der aktuelle VR-Präsident Norbert Eyer (links) und sein möglicher Nachfolger Stefan Volken.
Foto: Mengis Media
Die Anzeichen verdichten sich, dass es bald zu einem Wechsel an der Klubspitze kommen dürfte. Norbert Eyer mag nicht mehr Präsident des EHC Visp bleiben.
Morgen startet der EHC Visp zu Hause in die Viertelfinals. Dann wird das Sportliche dominieren und alles andere nurmehr zweitrangig sein.
Gleichwohl sickerten in den letzten Monaten und Wochen peu-à-peu Informationen durch, die auf Veränderungen an neuralgischer Stelle schliessen lassen. Auch wenn offiziell noch keine Entscheidung getroffen worden ist, so müsste es schon mit dem Teufel zu- und her- gehen, wird es auf die neue Saison hin nicht zu einem Wechsel des Präsidenten kommen.
Denn Fakt ist: Eyer will abtreten. Der 65-jährige, in Brig wohnhafte Natischer hatte gegenüber der Gemeinde vor Längerem bereits das Versprechen abgegeben, dass die personelle Kontinuität aufseiten des EHC Visp bis zur Fertigstellung der neuen Eishalle gewährleistet sei. Diese Zeit ist nun abgelaufen. Eyer war bereits in den 80ern Kassier, damals noch unter Walter Salzmann selig. Seit 16 Jahren ist er im Verwaltungsrat, seit 2015 VR-Präsident. Angesichts dessen ist sein Wunsch nach einem Abgang verständlich.
Letzte Chance
Eyer verkörpert den strukturierten Banker und hatte keine leichte Aufgabe. Er stand hinter vorgehaltener Hand zwar öfters in der Kritik, was ihm auch zusetzte, aber er war es, der sich vor fünf Jahren stellte, obwohl man in diesem Amt nach dem charismatischen und unternehmerischen Conferencier Viktor Borter fast nur verlieren konnte. Das wird oft vergessen bei einem Urteil. René Dirren, Borters erster Wunschkandidat, jedenfalls wollte die Herausforderung nicht annehmen. In Eyers Zeit fielen der Stadionwechsel, das 75-Jahr-Jubiläum, die Einstellung eines Sportchefs und die Verdoppelung der Eigenmittel auf 340000 Franken. Sein Pech war es, dass der sportliche Erfolg unter ihm ausblieb. Er besitzt allerdings noch eine letzte Chance, sie beginnt morgen.
Der wahrscheinlichste Nachfolger ist Vizepräsident Stefan Volken. Ganz einfach, weil vom Verwaltungsrat kein anderer infrage kommt. Allerdings fehlt bislang sein offizielles Ja. Heute ist er für den Bereich Sport zuständig und dank seinem Netzwerk im Sponsoring aktiv. Der zurückhaltende Vize ist seit 2004 VR und bereits verstärkt in der strategischen Gestaltung integriert. Volken gibt auf Anfrage bloss zu, dass er sich damit beschäftige, aber Stand heute sei die Antwort offen. Zuerst gilt es offenbar Fragen im Familien-Unternehmen – er sitzt mit Geschwistern in der Geschäftsleitung der Volken Group – und innerhalb des Verwaltungsrates schlüssig zu klären.
Eine andere Neubesetzung als Volken ist zwar nicht ausgeschlossen, wäre aber aus heutiger Sicht eine Überraschung. Nach einem klubfremden Kandidaten jedenfalls sieht es nicht aus.
Roman Lareida
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