Wirtschaft | Ausbaupläne bei der Pearlwater AG, dem Mineralwasser-Hauslieferant von Coop
Quellfrisches Wasser nach Bedarf

Swiss Alpina. Die Mineralwasser-Heimbasis von Coop legt ein Erweiterungsprojekt auf.
Foto: Walliser Bote
Termen | Coop plant eine Erweiterung der Mineralwasser-Produktionsstätte Pearlwater im Z’Matt. Der Bau erfordert Umzonungen. Die Unterlagen liegen beim Kanton.
Das Projekt sieht eine Erweiterung der bestehenden Anlagen um eine 100 m lange und 15 m breite Halle Richtung Osten vor. Damit der ganze Gebäudekomplex nicht zu klobig wird, ist zwischen den bestehenden und der geplanten Halle ein räumlicher Abstand vorgesehen. Die Verbindung würde ein unterirdischer Tunnel sicherstellen.
Umzonungen notwendig
Betriebsleiter Armin Rieder geht davon aus, dass die Vernehmlassung bis zur Baubewilligung rund ein Jahr in Anspruch nehmen wird. Bei der Standortgemeinde Termen gingen die eingereichten Gesuche schon mal ohne Einsprachen durch. Der Kanton hat nun das Dossier zu prüfen. Hinzu kommen Abklärungen bezüglich der dritten Rhonekorrektion sowie der anliegenden Gasleitung. Es liegen gute Kompromissvorschläge auf dem Tisch, auch bezüglich der Umzonungen. Helmut Sommer, Gemeindeschreiber von Termen, sagt, das Verhalten der Bauherrin erlaube der Gemeinde im Rahmen des neuen Raumplanungsgesetzes einen Ausbau ihres Sportplatzes.
Realisierungszeitpunkt ist noch offen
«Die neue Halle würde als Lager genutzt. In der heutigen Lagerhalle käme dann allenfalls in einer zweiten Phase eine weitere Produktionsanlage zu stehen nach dem Muster der sich bereits in Betrieb befindenden drei Anlagen.»
So ist es laut Rieder zumindest vorgesehen. «Wann das Vorhaben realisiert wird, ist noch offen.» Coop wird nach Marktnachfrage entscheiden. Die Pearlwater AG, eine hundertprozentige Tochter der Coop, hat mit dem Bauprojekt die Zukunft vorauszuplanen. Denkbar wäre so etwa auch, dass in Termen/Z’Matt künftig auch gesüsste Aromawasser abgefüllt würden. Hier kauft Coop im Moment noch massgebliche Kapazitäten zu.
Zum geplanten Investitionsvolumen wollte sich Rieder nicht äussern.
Wohnhaus und Driving Ranch müssen weichen
Wird die Erweiterung der Anlage umgesetzt, müssen ein nebenstehendes Wohnhaus sowie die anliegende Golf-Driving-Ranch weichen. Das heute noch bewohnte Haus würde abgerissen, die Golfer müssten einen neuen Standort suchen. Die Fühler wurden hier bereits ausgestreckt. Coop hat die für den Ausbau benötigten Liegenschaften über ihre Immobilien AG bereits gekauft. Den heutigen Nutzern wird als Mietern bis zum Eigenbedarf weiterhin Gastrecht gewährt.
Reichlich Kapazitäten
Die fünf verfügbaren Quellen der Pearlwater AG liefern genügend Wasser, um die Abfüll-Kapazitäten quasi beliebig steigern zu können. Im Moment werden in Z’Matt jährlich rund 100 Millionen Liter abgefüllt und in den drei Linien «Swiss Alpina», «Prix Garantie» (für Coop) sowie «Aquina» auf den Markt gebracht. Die Quellen gäben rund das zehnfache der heute genutzten Menge her.
Geringe Margen in einem harten Markt
Die Abschätzungen des Mineralwasser-Marktes sind eine komplexe Sache. Die Margen sind gering, der Wettbewerb ist intensiv. Die Hälfte des in der Schweiz konsumierten Mineralwassers wird importiert. Dass das heimische Mineralwasser nicht stärker genutzt wird, lässt sich mit den Gewohnheiten des Marktes erklären. Die Konsumenten sind gewohnt, zu den ihnen bekannten Marken zu greifen. Insbesondere im Einzelverkauf wird dabei, im Gegensatz zum Retailgeschäft mit 1,5-Liter-Packungen, nicht auf den Preis geschaut. Andersrum hat das Wasser bei uns praktisch keinen Wert, selbst wenn es weltweit als entscheidende Ressource gesehen wird und in vielen Regionen fehlt.
Drei-Schichten-Betrieb gegen den Durst
Der heisse Sommer 2018 förderte den Wasserabsatz reichlich. Das hatte auch Auswirkungen auf die Abfüllmengen bei Pearlwater. So wird aktuell in drei Schichten gearbeitet, also rund um die Uhr. Rieder geht davon aus, dass im Herbst wieder auf zwei Schichten zurückgefahren wird. Eine Umsetzung der geplanten Erweiterung würde sich auf die Zahl der Arbeitsstellen positiv auswirken. Derzeit sind bei der Pearlwater AG 35 Mitarbeitende beschäftigt.
Thomas Rieder
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar