Personalie | Roger Michlig verlässt die RWO AG. Und geht zum VBS
Roger Michlig wird Cyber-Chef beim VBS

Luftveränderung. Der Natischer Roger Michlig wechselt ins Generalsekretariat des VBS nach Bundesbern.
Foto: zvg
Der oberste Oberwalliser Regionalentwickler wechselt nach Bundesbern. Roger Michlig wird Chef der neu gebildeten Cyber-Abteilung beim Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS).
Der Wechsel in das Departement von Bundesrätin Viola Amherd (CVP) kommt nicht überraschend. Verschiedentlich wurde darüber spekuliert – etwa in Zusammenhang mit Amherds Bundesratsempfang in Brig, dessen OK-Präsident Michlig war. Damals liess der RWO-Direktor die Frage offen, ob er einen Posten in Bundesbern, irgendwo in Amherds Departement oder deren Stab, in Betracht ziehe. «Ich konzentriere mich jetzt ausschliesslich auf ihren Empfang. Alles andere ist überhaupt kein Thema», sagte der ehemalige CVPO-Präsident im Dezember 2018 gegenüber dieser Zeitung. Gestern wurde der Wechsel in die Berner Bundesverwaltung kommuniziert.
100 Projekte umgesetzt
Die RW Oberwallis AG hatte im Januar 2009 ihre operative Tätigkeit aufgenommen. Ein sechsköpfiges Team war am Start, heute arbeiten 14 Angestellte für den Betrieb. Ziel der Organisation ist es, «regionale Interessen zu bündeln, Potenziale auszuschöpfen und die Wertschöpfung in der Region zu steigern». Michlig war Geschäftsleiter der ersten Stunde, «unter seiner Geschäftsleitung wurden über 100 Projekte mit Fokus auf einen regionalen Mehrwert unterstützt, begleitet oder umgesetzt», so die RWO AG in der gestrigen Medienmitteilung. Das Glasfasernetz Oberwallis gehöre ebenso dazu wie die Stärkung von Dorfläden, die Begleitung von Gemeindefusionen, die Bahnhofsplanung Brig, Tourismus projekte wie die Reorganisation der Aletsch Arena, Bike Valais/Wallis und der Aufbau des Kompetenzzentrums Digitalisierung sowie das Regionalentwicklungsprogramm WIWA.
Doch standen Michlig und die RWO AG zuweilen auch in der Kritik. Es werde zu viel Papier produziert, zu wenig konkrete Projekte realisiert. Und dass die RWO AG als staatsnaher Betrieb private Beratungsunternehmen konkurrenziere, wurde verschiedentlich beanstandet, etwa im Bereich von Gemeindefusionen oder Planungsmandaten. «Michlig legte den Schwerpunkt früh auf das Management von Projekten und hat die Denk- und Arbeitsweise der RWO AG massgeblich geprägt», sagt VR-Präsident Richard Kalbermatter. Er habe das Denken in funktionalen Räumen kultiviert und damit das Verständnis für die spezifischen Bedürfnisse von Akteuren mit stetem Blick auf den gesamten Lebens- und Wirtschaftsraum gefördert.
Vernetzte Persönlichkeit gesucht
In den nächsten Wochen wird die RWO AG die frei werdende Stelle der Geschäftsleitung ausschreiben, um einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten. Kalbermatter sagt, dass es darum gehe, eine Persönlichkeit zu finden, die die «wichtigen und richtigen Projekte für das Oberwallis lanciert und umsetzt». Insbesondere im Bereich der Gemeindefusionen oder -kooperationen habe das Oberwallis im Vergleich zum Unterwallis Nachholbedarf. Auch das Regionalentwicklungsprogramm WIWA bleibe ein Schwerpunkt für die RWO AG. Michligs Kündigungsfrist beträgt sechs Monate, jedoch ist es möglich, dass der Wechsel von Naters nach Bern schneller vollzogen wird.
Vom Mr. Oberwallis zum Mr. Cyber
Roger Michlig wechselt in die Geschäftsleitung des Generalsekretariats im Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport. Hier wird er die neu gebildete Abteilung «Cyber, Informatik und Informationssicherheit CII» leiten und ist zuständig für die «umfassende und kompetente Beratung und Unterstützung der Departementsführung in den Bereichen Cyber- und Informationssicherheit sowie den Aufbau und Einsatz moderner Informatiktechnologien», wie das VBS schreibt. Das Generalsekretariat des VBS berät die Departementschefin als Mitglied des Bundesrats und bei der Leitung des Departements.
Armin Bregy
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