Der Tageskommentar | Zur Ski-WM in Are
Der FIS fehlt der Mut

Alban Albrecht, Sportredaktor
Foto: Walliser Bote
Wer nach einer Weltmeisterschaft Kritik übt, wird schnell in die Ecke des schlechten Verlierers gedrängt. Dazu gibts aus Schweizer Sicht keinen Grund. Vier Medaillen – das entspricht – nach einer doch eher durchzogenen Saison – ziemlich genau den Erwartungen. Auch wenn nicht jeder Trumpf gestochen hat und die Männer mehrfach hauchdünn gescheitert und letztlich ohne Medaille geblieben sind. Hier muss man verbandsintern sicher über die Bücher – nicht nur, aber auch wegen der Kritik von Carlo Janka.
Was aber weit schlimmer ist: Die WM war bei Weitem keine Werbung für den Skisport, der allgemein um Anerkennung und Interesse ringt. Diskussionen über die Austragung von Rennen, schlecht ausgeleuchtete Hänge und Wetterkapriolen noch und noch. Der Sport aber stand zu selten im Mittelpunkt.
Auch die FIS hat freilich nichts dazu beigetragen, den angeschlagenen Ruf zu verbessern. Ein altersmüde wirkender Präsident, der sich von Fettnapf zu Fettnapf bewegt, und ein Kongress, der nicht bereit ist, Entscheidungen zu treffen. An der Kombination wird nun doch festgehalten, aber ohne irgendeine Aufwertung dieses Wettbewerbs zu beschliessen. Die Parallelrennen finden den Einzug ins WM-Programm, ohne dass man aber festlegt, in welchem Format. Und kein Mensch weiss, wie man das alles im jetzt schon überfüllten Kalender unterbringen will. Das spricht nicht für die Führungsqualitäten der FIS.
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar