DER TAGESKOMMENTAR | Die Wirtschaft braucht Unterstützung
Da muss mehr kommen
Staatsrat Christophe Darbellay will die Wirtschaft nicht im Stich lassen. Das versichert er im Interview höchst glaubhaft. Das griffigste Mittel, damit Unternehmen ihre Mitarbeiter nicht entlassen müssen, ist die Kurzarbeit. Staatsrat Darbellay verspricht hier unbürokratische Hilfe. Er will auch dabei helfen, dass die Karenzfrist abgeschafft wird und die Gelder aus dem Fonds der Arbeitslosenversicherung bereits ab dem ersten Tag ausbezahlt werden. Und zudem will er sich dafür einsetzen, dass auch die Löhne der Geschäftsführer und der Ehegatten ausgeglichen werden, für die es nach dem jetzigen Gesetz keinerlei Anspruch gibt. Gemeinsam mit den Banken hat der Kanton ausgehandelt, dass Überbrückungskredite an Firmen in Liquiditätsnot gewährt werden bei einem Zinssatz von einem Prozent. Diese Massnahme wird der Wirtschaft aber leider nicht gross weiterhelfen. Neue Kredite führen nur zu einer neuen Verschuldung. Selbst wenn die Zinsen bei null Prozent lägen. Gar keine Lösung ist für die unzähligen Mieter und Pächter von Geschäftslokalen und Restaurants in Sicht. Sie müssen weiterhin die volle Miete und Pacht berappen. Hier will Darbellay an die Eigentümer appellieren, bessere Konditionen oder Reduktionen zu gewähren. Alle müssen sich bemühen, Solidarität gehöre zur Krisenbewältigung. Hier bleibt zu befürchten, dass die Appelle bei vielen Eigentümern verpuffen, auch wenn sie vom Staatsrat noch so gut gemeint sind. Berechtigte Hoffnungen dürfen sich die Walliser Wirtschaftsakteure auf die Gelder der Nationalbank machen. Das Wallis hat immerhin 80 Millionen Franken mehr erhalten als vorgesehen. Das dürfte aber leider nur ein Tropfen auf den heissen Stein sein. All diese Massnahmen werden nicht genügen, die Corona-Krise wirtschaftlich erfolgreich zu meistern. Da muss noch mehr kommen.
Werner Koder
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